Die Rosa Granit Küste ist bei wechselhaftem Wetter noch fotogener als bei Sonnenschein. Wir genießen den Aufenthalt besonders im Bezug auf die Fotografie sehr.
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Die beiden Leuchttürme an der Rade de Brest, Saint Mathieu und Phare de Petit Minou sind aufgrund ihrer Lage unglaublich fotogen. Für fotografierende Bretagnereisende eine unbedingter Reisetipp.
Als nächste bretonische Insel stand die Ile d’Ouessant an. Im Internet hatten wir eine Ferienwohnung gefunden. Trotzdem mussten wir noch einiges bewältigen, bis wir zur Insel kamen. Die Reise-Tipps für die Insel Ouessant sammeln wir am Ende des Blogposts.
Umfassende Fotos und Reisetipps für die Ile d’Ouessant
Zwischenübernachtung im Hotel
Wir kamen direkt von der Ile de Sein und mussten eine Zwischenübernachtung einlegen, bevor es mit der Fähre von Le Conquet auf die Ile d’Ouessant ging. Das ibis-Hotel war motel-typisch maximal anonym und nüchtern eingerichtet, aber wenigstens sauber und nicht teuer. Wir sortierten dort abends noch halbwegs unseren Kram zusammen. Wir tauschten schmutzige Wäche gegen Saubere und sahen zu, dass der Technikkram, wie Kamera und Notebooks und sowas vollständig war. Müde hauten wir uns aufs Ohr.
Am nächsten Morgen gings ernsthaft ans Umpacken: was brauchen wir auf der Île d’Ouessant, was können wir im Auto lassen. Wir haben frische Klamotten in die Fahrradtaschen gesteckt, denn auf Ouessant würden wir zwei Räder mitnehmen. Außerdem packten wir diesmal noch vorsichtshalber eine extra Tasche voller Lebensmittel, denn auf der Île de Sein waren Essvorräte knapp und alles sehr, sehr teuer gewesen. Wir hatten noch genug Zeit zum Packen, denn die Fähre ging erst um 14:00 Uhr. Schließlich standen wir mit 15 kleinen Gepäckstücken am Hafenpier.
Der Foto-Technikkram ist bei uns einfach aufwendig mitzuschleppen: Vier Kamerataschen, zwei Stative und die Notebooks müssen unbedingt mit.
Parken in Le Conquet
Es ist nicht möglich, ein Auto mit auf die Ile d’Ouessant mit zu nehmen. Selbst für die Leute, die auf Ouessant wohnen ist es sehr aufwendig, ein Auto auf die Insel zu bekommen. Wir planten für unseren Aufenthalt also unsere Fahrräder mit zu nehmen.
Einen Parkplatz für unseren VW Bus in Le Conquet zu finden, war das nächste Problem, denn am Hafen waren alle Plätze dauerbelegt. Wir packten die Fahrräder nochmal ins Auto, das Gepäck bleibt am Hafen, und machten uns auf die Suche. Le Conquet ist nicht groß, trotzdem brauchten wir über eine halbe Stunde, bis wir den Platz gefunden, unseren Bus geparkt hatten und wieder zurückgeradelt waren.
Die Zufahrt zum großen Dauerparkplatz an der Nordostseite des Städtchens an der Straße D789 Richtung Brest, liegt direkt hinter der Gendarmerie. Das Sträßchen heißt bezeichnenderweie Rue des Iles.
Leider sind die Hinweisschilder nur von einer Fahrtrichtung aus sichtbar. Die eine Woche Parken kostet uns fast 50 Euro. Dafür scheint der Parkplatz recht sicher zu sein. Jedenfalls hat sich niemand an unserem Bus zu schaffen gemacht.
Osterurlauber drängen auf die Insel
Am Fähranleger im Hafen war wenig los, als die Fähre anlegte. Ein paar Leute stiegen aus, ein paar Leute standen so in der Gegend herum. Wir freuten uns schon auf ein geruhsames Boarding, aber es war ja noch eine dreiviertel Stunde Zeit bis zum Ablegen. Unaufhaltsam wuchs die Passagierschlange, dann kam auch noch ein großer Stadtbus voller Touristen, die auch mit wollten. Ach ja, es ist Osterwochenende, und Massen von Tagesausflüglern wollen auf die Insel – nichts da mit ruhiger Fährfahrt.
Wenigstens hielt sich das Geschaukel bei der Überfahrt in Grenzen, keinem von uns wurde es schlecht. Nur ein paar vereinzelte Passagiere schwankten unsicher durch die Gänge und suchten verzweifelt die „Sacs Vomiteures.“ Draußen an Deck war es fast unmöglich Fotos zu schießen, die Passagiere standen in zwei Reihen an der Reling.
Beim nächsten Mal fahren wir nicht vor Feiertagen!
Vom Fähranleger zur Ferienwohnung
Wir machten uns Kopfzerbrechen, wie wir das ganze Gepäck die vier Kilometer bis zu unserer Ferienwohnung im Hauptort Lampaul transportieren könnten, aber das Problem löste sich wie von selbst. Am Hafenanleger wartete schon der Inselbus auf die Fährpassagiere. Der war mit zwei Euro pro Person wirklich nicht überteuert. Gabi und Esra schwangen sich auf die vollgepackten Räder (mit jeweils zwei Radtaschen und einem Kamerarucksack auf dem Rücken), der Rest nahm den Bus. Wir kamen fast zeitgleich im Ort Lampaul and, die Radfahrer waren trotz schwerem Gepäck etwas schneller gewesen, weil der Bus verspätet abfuhr. Die letzten 200 Meter von der Bushaltestelle zur Unterkunft schafften wir mit Leichtigkeit zu Fuß.
Also: du brauchst dir keine Sorgen um den Transport zum Ferienhaus zu machen. Es kommen immer Transportbusse, die dich zu deiner Ferienwohnung fahren. Und teuer ist es auch nicht.
Freundliche Einweisung ins Ferienhaus
Am Gartentor begrüßte uns Madame Tual, eine zierliche, freundliche „Ureinwohnerin“ von Ouessant und führte uns im Haus herum. Unser jetziges Domizil übertrifft alle unsere Erwartungen: hell, geräumig, hochwertig und vollständig ausgestattet. Wir fühlen uns sofort wohl. Sogar ein Glas selbstgemachte Brombeermarmelade hat unsere Vermieterin bereitgestellt.
Gabi lief sofort durch den Ort um die Versorgungslage zu checken. Anders als auf der Île de Sein gibt es hier mehrere halbwegs große Geschäfte und eine Bäckerei. Das Angebot ist wesentlich umfassender und auch nicht zu teuer. Da hätten wir gar nicht so viele Nahrungsmittel mitschleppen müssen. Nun ja, man weiß es ja vorher nicht.
Die Fährgesellschaft zur Île d’Ouessant und Île de Sein ist die Penn Ar Bed. Wir hatten zwar dort vorreserviert, aber wenn nicht gerade Osterwochenende oder Hauptsaison ist, ist immer noch ein Plätzchen für die Überfahrt frei.
Der Morgen war freundlich, wir zogen früh los. Die Sonne versteckte sich hinter Wolken, die tief am Horizont hingen. Wie schade! Wir waren trotzdem vor sieben unterwegs und wanderten entlang der Küste. Der kleine Strand bei Teijn war beschaulich. Der Wanderpfad war gemütlich, das heißt gut angelegt und einfach zu laufen. Wir fotografierten wieder mal, die Kids ließen wir ausschlafen. Eine Horde Gärtner war am Schaffen, der Lärm passte nicht so zur Idylle, aber es war schön hinterher über die Felsen klettern zu können ohne in Hecken hängen zu bleiben. Auf den Fotos sieht man ja den Lärm der Motorsensen nicht. Das Licht hinter der dünnen Wolke war dann doch viel besser als gedacht. Ich mochte die Fotos hinter her sehr! Als die Sonne nämlich hinter der Wolkendenke hervorlugte war sie bereits zu stark und es sah nicht mehr so friedlich, sondern eher wie hellster Tag aus.
Wir frühstückten noch ganz ausgiebig und fuhren dann die wenigen km nach Sandvig. Den Strand dort und die Hafenpromenade hatten wir noch nicht wirklich angesehen. Wir fahren also je nach Licht und Wellengang ziemlich auf der Insel hoch und runter und kreuz und quer. Was tun wir nicht alles für ein gutes Foto! Und wirklich groß ist die Insel ja nicht.
Wir waren tatsächlich an diesem Tag am rechten Ort! In Sanvig war das Meer sehr ruhig aber unglaublich klar. Kaum waren wir Richtung Salomons Kapelle gelaufen, sahen wir, dass auf dieser Seite die Wellen knallten. Ich hatte das Stativ nicht mit. Dumm!
So liefen wir zurück und holten den Rest der Fotoausrüstung. Wir aßen nur einen kurzen Imbiss, um gestärkt zu sein und dann schnell los, damit wir vor Sonnenuntergang noch was von den Wellen haben.
Wow – das war schön, mal wieder am Hammer, den steinigen, nördlichen Ende von Bornholm zu wandern. Vor allem bei Wellengang und im sonnigen Abendlicht. Es war genial!
Der Campingplatz von Sanvig ist in einer Liste für Quick Stopps gelistet. D.h. Man darf abends spät ankommen, vor der Schranke parkten, Strom tanken und man zahlt nur ca. 100 Kronen. Leider stand das nur in der Liste, nicht aber beim Campingplatz. Ich fragte mich durch. „Nein, das bieten wir nicht an. Eine Familie mit zwei Teenagern, zahlt für vier Erwachsene, also viermal 70 Kronen plus 30 Kronen für Strom. Das Mobil kostet in der Nebensaison nichts“ wurde mir gesagt. Das sind so 44 Euro für uns, für eine Nacht. Wir zogen weiter! Zehn Plätze mit Quick Stop soll es auf Bornholm geben. Einen, den bei Sandkaes, haben wir gefunden.
Unsere Hauptseite von Bornholm
Portsoy an der Ostküste Schottlands
Das Wetter war klasse, die Sonne weckte uns. Auf dem Campingplatz fühlten wir uns sehr wohl.
Wir redeten noch mal mit den Nachbarn. Amy hatte abends die Border Collie Fotos gesehen – sie und Esra waren am Strand und im Mobil geblieben, als wir unsere Nachtwanderung gemacht hatten, so hatten die beiden die Welpen verpasst. Jetzt machte ich mich mit Amy und Noah nochmal auf den Weg zu den Hunden, außerdem wollten wir nach Marmor suchen. Unterwegs beglückten uns kleine Vogelschwärme, die durch die flatternden Bewegungen wunderbar in der Sonne aufleuchteten.
Die Hunde und deren Besitzer schliefen noch. Jedenfalls sahen wir niemanden, das Mobil war noch da. In der beschriebenen Bucht suchte jemand nach Steinen, so schickte ich die Kindern, denn wir hatten auch schon Marmor gefunden, waren aber nicht sicher. Amy fing also ein Gespräch an. Das muß ja auch einmal gelernt werden.
Auf der Suche nach Marmor in Portsoy
Und dann warfen wir unseren Mamor wieder weg, denn es war gar keiner.
Zum Glück hatten wir gefragt. Die beiden suchten dann in dieser Bucht – sie war im 16. und 17 Jh ein Mamorsteinbruch gewesen. Ein ganzer Raum im Versailler Schloss bei Paris besteht aus Mamor aus dieser Bucht! Während die Kids Marmor suchten, unterhielt ich mich mit Gerry. Und wieder war das ein ganz besonderes Gespräch. Wir redeten so lange, bis Amy und Noah ihre Fundstücke nicht mehr richtig tragen konnten. Amy zog flott die Socken aus und verpackte die Steine dort hinein.
Die Border Collie-Welpen
Ein genialer Stellplatz in Portsoy
Auf dem Rückweg, wir waren schon wieder länger unterwegs gewesen als geplant – na, geplant hatten wir eigentlich nichts! Jedenfalls tollten zwei aufgeweckte Border Collies vor dem Mobil von Caroline und Nigel und so verweilten wir jetzt hier noch. Die Kids spielen im ehemaligen Pool mit den Hunden, ich erzählte.
Wir überlegten zusammen, ob wir auch hier her fahren sollten. Ich bekam eine Wegbeschreibung, denn diese Stelle zu finden ist trickreich, so machte ich mich auf, um mit Gunter zu reden. Wir würden ziemlich glückliche Kids haben, denn die Welpen waren ein Quell der Freude. Außerdem plante Nigel zu fischen, und das wäre ein Erlebnis für Esra. Und ich fand die Stelle für Fotos enorm gut, überall hohe Wellen, gewaltige Rockpools und ausgedehnte Wandermöglichkeiten. Bei schlechtem Wetter wäre das Pub nicht weit.
Zurück beim Mobil hatte Gunter erst mal wenig Lust, doch ich schaffte es, ihn zu überzeugen. Wir sind viel gefahren und haben enorm viel unternommen in den letzten Wochen, mal wieder zwei Tage an einem Ort zu bleiben wäre sinnvoll. Noch dazu, wo’s doch gerade so schön war und wir so nette Leute kennengelernt hatten.
So fanden wir mit Hilfe Nigel’s gemalter Karte den kleinen Weg zur Bucht hinunter, parkten und genossen die Gegend. Die Sonne knallte vom strahlend blauem Himmel herunter. Ich untersuchte die Rockpools und machte ein paar Fotos, Amy und Noah spielten mit den Hunden und Esra erzählte mit Nigel über das Angeln. Heute abend wollten die beiden es versuchen, ein Abendessen zu fangen. Nigel und Caroline wanderten nach Sandend, sie fragten, ob wir mitkommen wollten. Ich dachte, dass das Licht abends besser ist und wir erst später losziehen würden. Gunter brauchte noch etwas Ruhe, denn die vielen Stiche hatten im gewaltig zugesetzt, seine Lippe hatte sich entzündet.
Ich ruhte doch irgendwie nicht, fotografierte hier und da, machte Langzeitaufnahmen, schaute auch nach Mamor. Irgendwann hatte ich dann doch viel zu viel Sonne abbekommen. Leider zogen dann zur besten Zeit zu viele Wolken auf, kein magisches Fotolicht also. Doch die Hunde und deren Besitzer waren zurückgekommen, Amy wieder glücklich, Esra packte mit Nigel die Angel. Schon auf dem Weg passierte ein kleines Unglück: Über den Rand des Beckens schwappte immer wieder eine große Welle, nur das Heranrollen sah man nicht. Esra wurde eiskalt erwischt, Nigel rief noch „Watch out, a wave!“ da machte es schon platsch und er war von oben bis unten komplett gebadet! Die Hosen aus Schweden trocknen glücklicherweise sehr schnell, nur die Schuhe sind immer ein Problem. So viele haben wir nicht mit und im ungeheizten Mobil trocken sie auch nicht.
Interessante und schöne Werbeschilder in Portsoy, Schottland
Angeln von den Felsen aus
Die beiden hatten an diesem Abend kein Anglerglück, sie standen inmitten hoher Wellen auf den Felsen und sahen gut aus. Ich fotografierte eine ganze Weile. Als ich gerade auf dem Weg zum Mobil war kam eine Frau auf mich zu und sprach mich an: ich hätte mit Ihrem Mann Gerry geredet. Ob wir Lust hätten, morgens zum Frühstück zu kommen? Na klar, haben wir doch immer. So verabredeten wir uns für 10:00 Uhr.
Da parkte noch ein Wagen, drinnen saß ein netter Schotte und suchte mit dem Fernglas die Gegend ab. Wir kamen ins Gespräch, er wohnte hier. „Warum ist denn das Pool hier geschlossen?“ meine Gelegenheit, das herauszufinden. Es wäre vor etwa zehn Jahren geschlossen worden, weil kein Geld mehr da war für die Reperaturen. Außerdem waren hier immer zwei Lifeguards on Duty gewesen und auch die hätten viel Geld gekostet. Teilweise versammelten sich hier 500 Menschen zum Baden. Das Wasser wäre nach wenigen Tagen schon relativ warm gewesen und es hätte sehr großen Spaß gemacht, hier zu schwimmen. Alle Kinder hätten sich im Sommer hier versammelt. Ich konnte es mir richtig bildlich vorstellen.
Später saß ich dann mit Esra zusammen bei Nigel und Caroline im Mobil, wo mir das Gesicht nur so glühte – zuviel Sonne! Doch irgendwann schwenkte es um und ich fror dermaßen, dass es richtig unangenehm wurde. So schlich ich schließlich mit einer Bettflasche ins Bett. Die Nacht war trüb, kein Stern am Himmel, die Wellen rauschten nur wenige Meter hinter dem Mobil. Da kann ich gut schlafen.
Tang und Algen in den Gezeitenbecken in Portsoy
Morgens lief ich im eher trüben Nieselwetter nocheinmal Richtung Strand. Dazu mußten wir, Esra begleitete mich, über die Felsen am Ufer laufen, sehr anstrengend auf Dauer. Als der Regen dann doch stärker war, kehrten wir um. Schade, den Strand hätte ich gerne im guten Fotolicht mal aufgenommen.
Im Regen spielten wir weiter Karten, dann ging es weiter Richtung Westen. Ein paar Steigungen würden wir bewältigen müssen, das ist mit unserem Mobil nicht mehr ganz so einfach, weil der Motor wohl nach den vielen Jahren mit der dicken Kiste hinten drauf, etwas müde ist. Die Steigungen waren jedoch nicht der Rede wert. Die Strecke dagegen wunderschön! Jetzt wird es richtig einsam. Doch für die „single track road“ war es nicht einsam genug. Oftmals hielten wir wegen Gegenverkehr und genauso oft um Fahrzeuge vorbei zu lassen.
Dann kam die Sonne raus und es sah noch schöner aus! Ah, Traumhaft. Postkartenmovtive überall. Die Strände so weiss, das Wasser so blau und türkis. Wir liefen an einigen Ständen enlang, genossen die Sonne im kalten Wind.
Dann kamen wir zum Campingplatz etwas westlich von Durness. Allein der Blick auf den Platz….