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Buchbesprechung: Mein Herz schlägt für Dänemark

 

Drei Bände voll mit Informationen über Dänemark

Ein dreibändiger Reiseführer? Herausgegeben von einer Ferienhausvermittlung? Kann das denn was Vernünftiges sein?

Erst war ich etwas misstrauisch, aber schnell merkte ich, das hier jemand mit Fach- und Ortskenntnissen und viel Herzblut am Werk war. „Mein Herz schlägt für Dänemark“ macht seinem Namen alle Ehre und das dreibändige Werk dürfte der ausführlichste Dänemark-Reiseführer in deutscher Sprache sein.

Kathrin von Maltzahn bereist seit über 40 Jahren dieses Land zwischen Nord- und Ostsee und kennt jede Ecke. Das schlägt sich auch in den Beschreibungen nieder, die, nach Regionen aufgeteilt, authentisch, persönlich und sehr informativ sind.
Welche Sehenswürdigkeiten bietet mir der Ort, welche Aktivitäten, wo kann ich wohnen, was gibt es Gutes zu Essen? All das ist angenehm lesbar und ausführlich beschrieben. Tipps erkennt man am roten Herzchen im Text, begleitet von Kurzhinweisen am Rand.
Die Bände sind durchgehend mit Fotografien bestückt, so dass man sich schon vor der Reise ein gutes Bild von der ausgesuchten Region machen kann.
Für jedes Kapitel gibt es einen QR-Code für Smartphone- und Tabletbesitzer, der auf die Seite von fejo.dk weiterleitet, auf der es noch weitaus mehr und ausführlichere Informationen zum jeweiligen Ort gibt.

Die drei Reiseführer erschöpfen sich nicht nur in Ortsbeschreibungen. Ganze Abschnitte widmet Kathrin Schwerpunktartikeln, wie Urlaub mit Hund, mit Familie, mit Teenagern, Essen und Einkaufen, Badesicherheit, mit der Fähre nach Dänemark, Mikrobrauereien, Smørrebrød, weiterführende Links und vieles mehr.

So gut mir die drei Reiseführer auch gefallen, zwei Dinge hätte ich mir noch gewünscht: ein ausführlicher Stichwortindex mit all den herzchen-markierten Tipps, und etwas detailreichere Kartenabbildungen. Wobei das mit den Karten meist über das Smartphone abgedeckt ist.

Mein Tipp: Ein Muss für jeden Dänemark-Fan! Nicht nur Dänemark-Neulinge finden hier wichtige Informationen, auch alte Hasen können hier noch viel entdecken.

von Kathrin von Maltzahn
insgesamt 678 Seiten in drei Bänden
© 2017 fejo.dk GmbH, Düsseldorf
4. aktualisierte Auflage
hier im fejo Shop erhältlich

Mein Herz schlägt für Dänemark gibts auch bei Amazon.de:
Band 1 – Dänemark für Einsteiger
Band 2 – Dänemark für Kenner
Band 3 – Dänemark für Genießer

Wir waren schon oft in Dänemark. Meist als Zwischenstopp auf der Reise nach Schweden oder Norwegen. Einmal konnten wir die eisige Küstenlandschaft in Jütland erleben. Uns gefällt ja vor allem die wunderschöne Ostseeinsel Bornholm.

Wie ihr ja schon wisst, war ich im Sommer zusammen mit meiner Freundin mit dem Rad in Schweden und Dänemark unterwegs. Es war ein Abenteuer, wie es im Buche steht: mit einer Landkarte und unseren Siebensachen sind wir losgezogen, und haben den Großteil der Planung erst an der entsprechenden Straßenkreuzung unternommen. Vielleicht bewegen diese sieben Gründe den ein oder anderen dazu, für die nächste Reise das Fahrrad als Transportmittel in Betracht zu ziehen…

Dänemark ist Radfahr-Nation. Man hat dort überall einen Radweg.

Dänemark ist Radfahr-Nation. Man hat dort überall einen Radweg.

1: Wir waren so frei wie Grundschüler am Samstag

Wer mit dem Rad unterwegs ist, hat keine Verpflichtungen. Vor allem in Schweden, wo man nahezu überall für eine Nacht campen darf, sind wir einfach in den Tag hineingefahren. Wir wussten ja, dass wir unser Zelt einfach auf irgendeine Wiese stellen konnten, wenn wir uns danach fühlten. Wir konnten den Tag nach Lust und Laune gestalten, ohne Rücksicht auf Termine oder Verabredungen nehmen zu müssen.

Einige Zeit lang fuhren wir am Göta-Kanal entlang, doch wir legten viele hundert Kilometer zurück, ohne uns nach einem ausgeschilderten Weg zu richten. In der unteren Ecke unserer großen Landkarte lag Göteborg, und oft fuhren wir einfach von Ortschaft zu Ortschaft, solange wir unserem Ziel näher kamen.

Und los geht's! Wir schlängeln uns am ersten Tag auf Landstraßen durch die Wälder.

Und los geht’s! Wir schlängeln uns am ersten Tag auf Landstraßen durch die Wälder.

Dank der vielen Wegweiser ist es kein Problem, sich zurecht zu finden

Dank der vielen Wegweiser ist es kein Problem, sich zurecht zu finden

Und auch im Fall einer Panne ist man nicht aufgeschmissen – die allermeisten Fahrrad-Krankheiten lassen sich mit einem Schraubenschlüssel, ein paar Tropfen Öl und etwas Geschick im Nu wieder kurieren. Fahrräder sind relativ unkompliziert, und das macht sie zum Idealen Reisegefährt.

Unsere einzige Panne. Zum Glück lässt sich so etwas schnell reparieren.

Unsere einzige Panne. Zum Glück lässt sich so etwas schnell reparieren.

2: Radfahren ist umweltfreundlich

Es gibt kaum eine CO2-neutraleres Transportmittel, als das Fahrrad. Wir durchquerten zwei Länder von einem Ende zum anderen und verbrauchten dabei keinen Tropfen Treibstoff. Auch unser Stromverbrauch war nicht der Rede wert: Wir hatten eine Taschenlampe dabei, um Abends Tagebuch zu schreiben, das wars. Und wo andere im Urlaub leben wie Gott in Frankreich und dabei Berge an Müll produzieren, da fielen bei uns nur ein paar Milchkartons, Müsli-Schachteln und Bananenschalen an.

3: Wir wurden fit wie zwei Turnschuhe

Anstatt mit Benzin liefen unsere Motoren mit Obst, Käsebroten und schwedischen Zimtrollen. Den ganzen Tag lang futterten wir Unmengen an allem, was sich in schwedischen Supermärkten finden ließ. Zwei Stunden nach dem Frühstück hatten wir ein Zweites, dann gingen wir essen, und dann gab es ein weiteres Mittagessen vor dem Abendessen. Ich war rund um die Uhr hungrig, und ich aß auch entsprechend viel.

Unter anderen Umständen wäre ich schnell rund wie eine Melone geworden. Doch wir verbrannten die Kalorien fast schneller, als wir sie hinterherschieben konnten. Nach der Reise brachte ich tatsächlich vier Kilo weniger auf die Waage als zuvor.

Und auch die Muskelbildung konnten wir fast täglich beobachten. Meine Freundin fuhr völlig untrainiert los. In den ersten drei Tagen hatten sie einen gehörigen Muskelkater, doch schon nach kurzer Zeit konnten wir fahren bis es dunkel wurde, ohne es in den Beinen zu spüren. Unsere Körper gewöhnten sich unglaublich schnell an die Beanspruchungen.

Selfie auf einer kleinen Fähre in Dänemark. Wir werden schnell braun, da wir viel draußen sind.

Selfie auf einer kleinen Fähre in Dänemark. Wir werden schnell braun, da wir viel draußen sind.

4: Egal was wir aßen – es schmeckte wie im Gourmet-Restaurant

Je hungriger man ist, desto besser schmeckt es. Einmal saßen wir irgendwo in der Nähe des Vätternsees im Gras und wollten Müsli essen, ohne Geschirr schmutzig zu machen. Also futterten wir das Müsli mit den Fingern und spülten jeden Bissen mit Milch direkt aus dem Karton runter. Käsebrote bereiteten wir auch nicht erst aufwändig vor: Wir bissen einfach abwechselnd in das Brot und den Keil Käse.

Doch auch wenn wir oft aßen wie die Barbaren, es schmeckte immer köstlich. Bei unserem Appetit wurde jede Pommes-Bude zum exquisiten Fünf-Sterne-Restaurant.

Unser Essen ist oft einfach, aber dafür essen wir viel davon.

Unser Essen ist oft einfach, aber dafür essen wir viel davon.

5: Eine Reise per Rad ist billig

Wir hatten keine Benzinkosten, keine Auto-Miete, keine Hotelübernachtungen – Im Grunde gaben wir den Großteil des Geld für Essen aus. In Dänemark zahlten wir etwas mehr, denn da mussten wir auf Campingplätzen übernachten. Wildcampen ist dort verboten.

Wir verbrachten noch ein oder zwei Wochen bei Freunden, und so beliefen sich unsere Kosten für eine fünfwöchige Reise auf unter 500 € pro Person, inklusive Zug- und Fährfahrt.

Dabei waren wir nicht geizig. Wir schmissen zwar nicht mit Geld um uns, aber wenn uns beispielsweise der Duft aus einer offenen Restaurant-Tür lockte, zögerten wir nicht lange.

Wir brauchten auch keine teure Ausrüstung: ich fuhr auf dem 25 Jahre alten Drahtesel meines Vaters, und für meine Freundin kauften wir zwei Wochen vor Reisebeginn ein Rad auf dem Flohmarkt, für 250 €. Dazu ein paar wasserdichte Taschen, und die Reise konnte beginnen. Nur bei der Radfahrhose sollte man nicht geizig sein, die soll einem bei den vielen Stunden im Sattel wertvolle Dienste leisten.

6: Wir lernten Land und Leute besser kennen

Diesen Anspruch stellen viele Reisearten, und es ist auch kein Geheimnis: je langsamer und simpler das Fortbewegungsmittel, desto mehr bekommt man von seiner Umgebung mit. Im Zug saust alles am Fenster vorbei, auf dem Fahrrad hingegen nimmt man die Eindrücke des Landes mit allen fünf Sinnen wahr. Wir sahen viele Details in der Landschaft, das Wasser der Seen, hörten die Bäume im Wind rauschen und trafen Leute in den Ortschaften. Wir rochen die frische Luft, den Geruch von Harz und Nadeln im Wald oder den Duft von nassem Gras. Wir fühlten den Fahrtwind im Gesicht, den Sonnenschein, aber auch den Regen. Das Gehirn kann durch die Stimulation aller Sinne viel mehr Eindrücke abspeichern, und die Erinnerungen sind daher viel intensiver.

Auf dem Göta-Kanal findet man viele dieser Kanal-Schiffe

Auf dem Göta-Kanal fahren viele dieser Kanal-Schiffe

Auch mit den Leuten standen wir mehr im Kontakt, denn es ist einfach, von Fahrrad aus ein Gespräch anzufangen. Wenn wir nach dem Weg fragten, führte das meistens zu weiteren, interessierten Fragen, und wir plauderten oft ein paar Minuten am Straßenrand.

Das ist Anders. Mit ihm unterhalten wir uns stundenlang am Straßenrand.

Das ist Anders. Mit ihm unterhielten wir uns stundenlang am Straßenrand.

Und alle waren gastfreundlich: am ersten Abend suchten wir in Norrköping nach einem Platz zum Übernachten und fanden uns irgendwann auf dem Gelände eines Hunde-Clubs wieder. Die letzten Mitglieder machten sich gerade auf den Nachhauseweg, und als wir nach dem nächstgelegenen Campingplatz fragten, sagten sie: „Ach, es ist doch schon spät. Warum stellt ihr euer Zelt nicht einfach hier auf, ich sperr euch noch schnell das Badezimmer auf.“

Und das passierte uns nicht nur einmal.

7: Wir bekamen einen Sinn dafür, wie groß ein Land wirklich ist

Während wir Schweden einmal von der Ostküste bis an die Westküste duchquerten, bekam ich erst ein Gefühl dafür, wie groß das Land überhaupt ist. Nicht, dass ich es vorher viel kleiner eingeschätzt hätte, aber eine Landkarte ist doch sehr abstrakt, und bei unseren Durchquerungen mit dem Wohnmobil ist halt alles einfach vorbeigerauscht. Wenn man aber die gesamte Strecke mit eigener Muskelkraft zurückgelegt hat, dann weiß man danach, wie viele Hügel, Wälder und Seen zwischen Ost und West liegen. Ernest Hemmingway hat das einmal schön in Worte gefasst:

„Die Konturen eines Landes lernt man am besten auf dem Fahrrad kennen, denn man muss die Hügel mit Mühe hochfahren und saust sie dann wieder runter. So behält man sie in Erinnerung, wie sie wirklich sind, während in einem Auto nur die höchsten Berge einen Eindruck hinterlassen. Man hat keine so akkurate Erinnerung an ein Land, das man durchfahren hat, wie an eines, durch das man geradelt ist.“

Wenn ich jetzt auch die Karte schaue und unsere Route mit dem Finger nachfahre, kommen bei jedem Ortsnamen Erinnerungen hoch, und ich sehe die Landschaft wieder vor mir. Ich bin schon oft mit dem Auto durch Schweden mitgefahren, doch erst auf dem Fahrrad habe ich das Land richtig kennengelernt.

Um ein Selbstportait zu machen, müssen wir kreativ werden. Hier im Straßenspiegel.

Um ein Selbstportait zu machen, müssen wir kreativ werden. Hier im Straßenspiegel.

Waldliebhaber finden in Schweden ihr Paradies. So sehen viele der Landstraßen aus.

Waldliebhaber finden in Schweden ihr Paradies. So sehen viele der Landstraßen aus.

In einem Hafen am Värnernsee studiert Anja-Melanie die Karte.

In einem Hafen am Värnernsee studiert Anja-Melanie die Karte.

In Dänemark führt die Straße für 14km auf dem Strand entlang.

In Dänemark führt die Straße für 14km auf dem Strand entlang.

In Dänemark folgen wir oft den ausgeschilderten Radwegen. Das ist nicht ganz so abenteuerlich.

In Dänemark folgen wir oft den ausgeschilderten Radwegen. Das ist nicht ganz so abenteuerlich.

Alles in Allem war die Reise ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Wir fuhren immer der Nase nach in das Ungewisse und erlebten dabei ein Abenteuer, wie man es anders kaum erleben kann. Wer Freiheit und Spontanität schätzt, dem kann ich eine Reise per Fahrrad nur wärmstens ans Herz legen. Wir hatten uns anfangs viele Sorgen gemacht, ob wir uns vielleicht etwas zu viel vorgenommen hatten (bzw etwas zu wenig geplant), doch schon nach wenigen Tagen erkannten wir, dass die Sorgen weitgehend überflüssig waren. Ich kann es kaum erwarten, mich auf die nächste Reise zu begeben!

Mit dem Bericht geht’s die Tage weiter!

Göteborg

Göteborg

In Göteborg machten wir einen Tag lang Pause und zogen zusammen mit Andrew und Aron in der Stadt herum. Es war ein netter Tag, die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel herunter.

Göteborg ist eine schöne Stadt, wenn man nicht gerade Richtung Hafen schaut. Wo sich keine Industriekräne und Containerberge häufen, das stehen alte, malerische Gebäude und große Parkanlagen, die eine fast vergessen lassen, dass man sich in einer Großstadt befindet.
Unser erstes Ziel war ein Café namens „Husaren“. Andrew hatte uns mit Geschichten von den dortigen tellergroßen Zimtrollen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, und es dauterte nicht lange, bis wir das Café gefunden hatten. Wir verdrückten eine der berühmten Zimtrollen als Zweitfrühstück und zogen dann Richtung Fährhafen, um die Tickets nach Dänemark zu buchen. Auf dem Weg dorthin führte Andrew uns über den Fischmarkt und wir machten in einem Laden halt, der Modellschiffe verkaufte, um sie uns anzuschauen.

Da ich mittlerweile schon wieder Hunger hatte, gingen wir zur amerikanischen Botschaft (McDonalds), wo ich doppelt so viel verdrückte wie die anderen, und dann noch ihre Reste aß. Wir fuhren an diesem Tag zwar keinen Meter mit dem Rad, aber mein Körper hatte sich an den hohen Kalorienverbrauch gewöhnt.

Im "Café Husaren". Leider habe ich die gigantischen Zimtrollen nicht fotografiert!

Im „Café Husaren“. Leider habe ich die gigantischen Zimtrollen nicht fotografiert!

Mittags gabelten wir dann Aurora auf, die bis dahin in der Schule gewesen war, und trafen Ari. Ari ist ein Freund von Aron und mir, der auch zufällig nach Göteborg gezogen ist, um zu studieren. Zusammen führten wir unseren Stadtbummel fort. Wir ließen uns von der Filmauswahl im Kino enttäuschen und kauften stattdessen ein HDMI-Kabel, um später etwas zuhause schauen zu können.

Abends quetschten wir fünf uns dann zusammen in Andrew und Auroras winziges Apartment, aßen Pizza und Eis und schauten den Film „Into the White“ (den kann ich übrigens sehr empfehlen)

Von links: Aron, Ari, Anja-Melanie, Andrew, Esra, Aurora.

Von links: Aron, Ari, Anja-Melanie, Andrew, Esra, Aurora.

Der Abend wurde lang, und es half nicht, dass dafür der nächste morgen sehr früh werden würde. Die Fähre nach Dänemark lief nämlich vor 9 Uhr aus, und man musste sehr lange vorher dort sein.

Wir standen also um halb sieben auf, duschten, beluden die Räder und verabschiedeten uns. Die sechs Kilometer zum Fährhafen legten wir schnell zurück, und ab dann galt es, zu warten – erst am Terminal, dann auf der Fähre. Die Ausfahrt aus Göteborg bot eine schöne Aussicht vom Deck des Schiffes, vom Rest der Überfahrt gibt es allerdings wenig zu berichten. Wir gaben noch schnell unsere letzten schwedischen Kronen für Essbares aus.

Im Bauch der Fähre.

Im Bauch der Fähre.

Der Schornsteinturm.

Der Schornsteinturm.

Auf der anderen Seite des Hafens sieht Göteborg anders aus...

Auf der anderen Seite des Hafens sieht Göteborg anders aus…

Das Wahrzeichen der Stadt, die "Göteborg". Sie ist ein originalgetreuer Nachbau eines historischen Schiffes mit dem selben Namen. Andrew leistet hier gelegntlich Freiwilligendienst.

Das Wahrzeichen der Stadt, die „Göteborg“. Sie ist ein originalgetreuer Nachbau eines historischen Schiffes mit dem selben Namen. Andrew leistet hier gelegntlich Freiwilligendienst.

Knapp!

Knapp!

Tschüss, Schweden. Dänemark, wir kommen!

Tschüss, Schweden. Dänemark, wir kommen!

Am frühen Nachmittag standen wir dann im Hafen von Fredrikshavn und suchten den Radweg nach Skagen. Der große Unterschied zu unserer Zeit in Schweden war, dass hier unsere komplette Route schon festgelegt war: der Radweg Nummer 1, bzw. der „Nordseeküstenradweg“. Der verläuft an der kompletten Nordseeküste Dänemarks entlang, bis an die deutsche Grenze.

Wir hatten auch keine große Wahl – in Dänemark kann man nicht einfach auf den Landstraßen seine eigene Route fahren, denn die Straßen sind voller und es wird von einem erwartet, dass man den Radweg nimmt.

Das war zwar weniger abenteuerlich, aber wenigstens war es einfach und entspannend, wenn man nur der Beschilderung folgen muss. Außerdem mussten wir uns keine Sorgen machen, verloren zu gehen.

Unser erstes Ziel in Dänemark war Skagen, die kleine Stadt an der nördlichsten Spitze des Landes. Es waren etwa 50 Kilometer bis dorthin – 50 sehr flache Kilometer. Das Land hat nicht viele Hügel zu bieten.

In Dänemark sind die Radwege sehr... dänisch. Also flach.

In Dänemark sind die Radwege sehr… dänisch. Also flach.

Auch typisch Dänemark.

Auch typisch Dänemark.

Am ersten Tag müssen wir auf keine Straße.

Am ersten Tag müssen wir auf keine Straße.

Viel weiter als bis Skagen wollten wir nicht fahren, denn die Nacht war kurz gewesen, und ein bisschen Ruhe wäre nun genau das Richtige. Vor dem Relaxen brauchten wir allerdings noch ein paar Kalorien, und da kam uns eine kleine Pommesbude am Ortsrand sehr gelegen. Ich bestellte eine große Portion für 48 Kronen. Den genauen Wechselkurs wusste ich nicht, ich ging von 1€ = 9DKK aus, wir erfuhren aber später, dass ein Euro nur sieben Kronen wert war. Sieben Euro für eine Pommes sind ganz schön viel, werden jetzt einige denken, aber ihr habt die Portion nicht gesehen! Sie war nicht groß, sie war monströs. Zu zweit und mit unserem konstanten Hunger hielt sie allerdings trotzdem nicht sehr lange.

Nach der fettigen Stärkung schauten wir uns noch den nördlichen Zipfel Dänemarks an, da wir gerade so nah waren. Lange wollten wir unsere vollbeladenen Räder allerdings nicht allein auf dem Parkplatz stehen lassen, immerhin konnten wir das Gepäck nicht abschließen. Wir fuhren also bald zum Campingplatz in Skagen und bauten unser Lager auf. Es war schade, dass wir nicht wildcampen durften, doch so ist es nun mal in Dänemark festgelegt.

Monsterportion Pommes! Die Helme wirken fast klein im Vergleich!

Monsterportion Pommes! Die Helme wirken fast klein im Vergleich!

Anja-Melanie und ich am nördlichsten Punkt des Landes.

Anja-Melanie und ich am nördlichsten Punkt des Landes.

In Skagen sehen sich alle Häuser sehr ähnlich.

In Skagen sehen sich alle Häuser sehr ähnlich.

Bei unserer Reiseplanung – meist machen wir die zuerst anhand von Landkarten – war uns Bornholm natürlich schon öfters ins Auge gefallen. Tief im Bauch fühlte ich: da muss ich hin. Das Internet gab nicht zu viel her. Der Reiseführer, naja, die Fotos darin hauten mich nicht vom Hocker. Erst als wir auf Bornholm waren – eine sehr gute Entscheidung, denken wir alle – fand ich die unglaublich informative und ausführlichste Seite zu Bornhom: www.bornholm-ferien.de

Immer wieder stolperte ich drüber und mir fiel auf, dass da jemand dahinter steht, der eine große Begeisterung für diese Insel hat. Gleich am ersten Tag auf Bornholm hatte mich dieser Virus ja auch erwischt – und so wollte ich diesen Menschen „kennenlernen.“ Zumindest mit einem kurzen Interview. Danke Andreas Engel!

Interviewpartner Andreas

Interviewpartner Andreas

1. Wann warst Du zum ersten Mal auf Bornholm?
Das ist schon etliche Jahre her und doch kommt es mir vor, als wäre es erst gestern gewesen. Damals fuhren noch Fähren von Swinemünde aus nach Rønne und als bei strahlendem Sonnenschein und spiegelglatter Ostsee dann Bornholm endlich am Horizont auftauchte … da bekomme ich richtig Gänsehaut. Aber ich hatte als Skandinavien Fan Bornholm nicht schon immer im Auge.

Bornholm ist nicht das klassische Reiseziel für Skandinavienliebhaber und auch nicht für Dänemark-Strand Fans – es verspricht nicht die Weite der Natur Schwedens und auch nicht die Kilometer langen Strände Jütlands. So hatte auch ich die Insel erst recht spät ins Visir genommen, nachdem ich schon viele andere Ecken Skandinaviens bereist hatte. Ich war gespannt und im nachhinein betrachtet schlecht oder ungenügend informiert. Umso größer war die Begeisterung über das was mich dort erwartete. Mein erster Besuch dauerte eine knappe Woche. Am Ende war klar – diese Insel hat mich nicht das letzte Mal gesehen.

2. War es Liebe auf den ersten Blick?
Ja.

3. Wie bist Du auf die Idee gekommen, diese Webpage – www.bornholm-ferien.de – ins Netz zu stellen?
Bei meinem ersten Bornholmbesuch stellte ich schnell fest, dass meine Vorstellungen von der Insel teilweise falsch waren und dass sie viel mehr zu bieten hatte, als ich recherchiert hatte.  Bei der Vor- und Nachbereitung der Reise ärgerte ich mich immer wieder über die spärlichen Informationen über die Insel, die zudem noch verstreut und teilweise nur in Dänisch zu finden waren. „Sonneninsel“, ja klar, aber weiter?

Blick auf Svaneke

Blick auf Svaneke

Sonnenuntergang an Bornholms Westküste

Sonnenuntergang an Bornholms Westküste

Der Sandstrand von Dueodde mit dem Leuchtturm Dueodde Fyr

Der Sandstrand von Dueodde mit dem Leuchtturm Dueodde Fyr

Da ich meine Ansprüche an Reise-Information für nicht sooo außergewöhnlich halte, wird es auch Andere geben, denen es so oder ähnlich geht. Also was lag näher, als genau das zu ändern und eine Internetplattform bereitzustellen, die dem interessierten User sämtliche im Netz verfügbaren Informationen über Bornholm an einem Ort zur Verfügung stellt, die Geburt von www.bornholm-ferien.de. Dass ich mir damit eine Aufgabe gestellt hatte, die mich noch sehr lange begleiten wird, war mir nicht klar.

4. Deine Seite ist unglaublich umfangreich. Kennst Du jeden Winkel der Insel?
NEIN. Ich denke, zu behaupten jeden Winkel der Insel zu kennen, können nur wenige. Zumal sich auch viele Orte saisonal vollkommen unterschiedlich präsentieren. Ein Wald wirkt im Sommer ganz anders, als im Winter.

Auch die Orte Bornholms sind im Sommer quirlige Touristenmagneten, im Winter dagegen fast menschenleer. Das muss man alles einmal erlebt haben, um sich ein Urteil erlauben zu können. Es gibt noch viele kleine Ecken, auf deren Erkundung ich mich freue. Als Beispiel nur die vielen Bautasteine und Runensteine, die teilweise unausgeschildert an irgend einem Feld stehen, sind immer wieder die (Schatz)Suche wert. Sie erlauben einen Blick in die lange Geschichte Bornholms.

In der Altstadt von Rønne

In der Altstadt von Rønne

Das Gesicht der Insel kann sich auch mit wechselndem Wetter vollkommen anders darstellen. Wobei Bornholms Charme weder bei Sturm, Nebel und natürlich nicht bei Sonnenschein leidet. Im Gegenteil, gerade die Felsenküsten des Nordens zeigen erst bei Sturm ihr wahres und wundervolles Gesicht.

5. Wieviel Arbeit steckst Du in die Seite? Woher bekommst Du die ganzen Informationen?
Da ich www.bornholm-ferien.de neben meinem Beruf im Online-Marketing betreibe, kann ich natürlich auch nur temporär daran arbeiten. Trotzdem ist der Aufwand groß, in Zahlen zwischen 10 und 20 Stunden in der Woche. Das hört sich nicht viel an, heißt aber jeden Tag 1,5 – 3 h Arbeit.

Gerade Recherche kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Neben dem Internet (besonders dänische Seiten) nutze ich auch andere Publikationen wie Bücher oder Zeitschriften als Informationsquelle. Auch kann man auf alten Landkarten viele interessante Dinge entdecken. Dazu kommt ein zeitlicher Aufwand für die technische Betreuung der Seite. Mein Ziel ist es, irgendwann einmal sämtliche Informationen über Bornholm auf www.bornholm-ferien.de kompetent aufbereitet und übersichtlich präsentiert zur Verfügung stellen zu können. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg und viel Arbeit. Zur Zeit bereite ich einen grafischen Relaunch der Seite vor. Auch sollen in Zukunft mehr eigene Videos zu sehen sein.Im Endeffekt sollen die Besucher der Seite etwas von der Begeisterung für die Insel erleben können.

6. Fotografierst Du selbst auf der Insel?
Ja. Früher war ich mit einer Nikon D80 und einem Camcorder unterwegs. Jetzt habe ich eine Sony Alpha77, die beides kann – fotografieren und filmen. Als Objektive nehme ich ein Sony 16-50 mm und ein 70-200mm Tele von Tamron. Wer Landschaft, Natur, Menschen und Architektur liebt, wird früher oder später zur Fotografie konmmen. Sich ein Stück dieser schönen Dinge von Reisen mit nach Hause nehmen zu können, ist doch der Grundgedanke. So ging es mir jedenfalls. Nach einer Reise zu Hause angekommen, zog es mich schon wieder in die Ferne. Nur leider ist das selten mit dem Alltag vereinbar. Und so nehmen mir die Bilder etwas das Fernweh. Dazu ist es natürlich schön, über Fotos die schönsten Momente mit anderen teilen und Begeisterung verbreiten zu können.

Die Helligdomsklippen an Bornholms Nordküste

Die Helligdomsklippen an Bornholms Nordküste

Sonnenuntergang auf der Burgruine von Hammershus

Sonnenuntergang auf der Burgruine von Hammershus

7. Wie oft warst Du bereits auf Bornholm?
Unzählige Male, aber mindestens einmal pro Jahr. Die Insel hat sich in den letzten Jahren sehr verändert und tut es weiterhin. Auf Bornholm gibt es keine Staus, keine Hektik, kein McDonalds und kein BurgerKing. Aber wie lange noch? Wir müssen uns fragen, ob der vermeintliche Fortschritt überall ankommen muss!?

Natürlich ist es von außen betrachtet immer sehr subjektiv aber Bornholm steht am Scheideweg und ich hoffe es nimmt die richtige Richtung. So gibt es Bestrebungen wie auf Samsø, die Bornholm als „Bright Green Island“ entwickeln wollen. Da können wir Deutschen viel lernen.

Die größte Bedrohung besteht zur Zeit aber in der Suche der dänischen Regierung nach einem atomaren Endlager. Neben verschiedenen anderen Standorten ist leider auch Bornholm im Gespräch. Viele Fakten sprechen gegen diese Wahl, doch konnten die Gegner des Standortes die Entscheidungsträger noch nicht abschließend überzeugen.

8. Welche Jahreszeit gefällt Dir dort am besten?
Bornholm ist zu jeder Jahreszeit schön. Im Sommer ist es oft heiß. Nicht umsonst ist Bornholm Dänemarks Sonneninsel. Man kann die klassischen Sommerurlaubsfreuden genießen – Sonne, Strand und Softeis (eine der Spezialitäten Bornholms).

Der Herbst besticht durch seine milden Temperaturen und die tollen Farben. Dazu wird es im Herbst schon wieder viel leerer, es sind kaum noch Touristen auf der Insel. Man kann die Ruhe genießen.

Der Winter ist dann noch ruhiger, am schönsten natürlich mit Schnee. Schnee und die vereiste Ostsee sind eine fantastische Kombination. Laut Statistik ist Bornholm die schneesicherste Region Dänemarks.

Am liebsten ist mir aber der Frühling. Alles erstrahlt in bunten neuen Farben. Die gelben Rapsfelder leuchten vor der tiefblauen Ostsee, grüne Wiesen und blauer Himmel. In den Wäldern blüht der Bärlauch und es riecht nach Kräutern – fantastisch.

Wahrzeichen Bornholms: Rundkirche von Østerlars

Wahrzeichen Bornholms: Rundkirche von Østerlars

9. Würdest Du gern nach Bornholm auswandern?
Ja, leider sind meine Dänisch-Sprachkenntnisse auf einem erbärmlichen Niveau. Das reicht noch nicht. Aber im Ernst, unsere Kinder sind ja schulpflichtig und haben ihre Freunde in Deutschland. Eine Auswanderung kommt erst in Frage, wenn unsere Kinder selbstständig sind. So eine Auswanderung muss auch gut geplant sein. Dänemark ist kein einfaches Auswanderungsland. Steht man da nicht auf wirklich sicherem finanziellen Grund, kann man sich schnell überheben. Deshalb drängt das Thema nicht, solange ich regelmäßig als Besucher komme.

10. Welche sind Deine Lieblingsecken, Strände, Kirchen? Hast Du einen besonderen Bezug zu Leuchttürmen?
Mich interessiert Landschaft, Natur und die Geschichte einer Gegend. Natur kann aber selten eine längere oder detailierte Geschichte erzählen. Es gibt kaum Bäume, die älter als 500 Jahre sind.

Die Landschaft ist da schon redseeliger. Auf Bornholm treten Felsen zutage, die Millionen von Jahren alt sind. Dazu kommt eine Bruchkante im Zentrum der Insel, an der man mit einem Schritt einen Sprung in der Zeit von vielen Millionen Jahren machen kann.

Am Erlebniszentrum NaturBornholm treffen Gesteinsschichten unterschiedlichsten Alters aufeinander – ein Novum in Europa. Die schönsten Geschichten erzählt aber Architektur. Sie bringt die Geschichte der Menschen der vergangenen Jahrhunderte zurück. So sind es genau diese Gebäude, die mich faszinieren, egal ob Kirchen, Mühlen oder eben Leuchttürme.

Dazu kommt natürlich, dass Leuchttürme immer an landschaftlich extrem interessanten Stellen stehen und den widrigsten Umständen trotzen. Soetwas hat mich schon immer beeindruckt. Wind und Wetter sind in einem maritimen Umfeld wie einer Insel prägend. Mit seinen vier Rundkirchen hat Bornholm eine architektonische und historische Attraktion zu bieten.

Leuchtturm Svaneke Fyr

Leuchtturm Svaneke Fyr

Heringsräucherei in Svaneke

Heringsräucherei in Svaneke

Um auf die Frage nach meiner Lieblingsecke auf Bornholm zu antworten, muss ich sagen, dass Bornholms größte Stärke die Abwechslung ist. Genau die Kombination aus allen Elementen macht Bornholm zu etwas Besonderem. Deshalb kann ich da nichts hervorheben … mit Ausnahme von Christiansø. Eine Bootsstunde westlich von Bornholm liegen die Ertholmene, die Erbseninseln um Christiansø. Diese gerade einmal 0,36 Quadratkilometer großen Schäreninseln sind Dänemarks östlichster Punkt und wirklich etwas ganz Besonderes. Kaum 100 Einwohner leben auf den Felsen, die eine Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert tragen. Alles steht unter Natur- und Denkmalschutz. Besonders, wenn die Tagestouristen die Inseln abends verlassen, versprüht dieser Ort eine fast schon magische Atmosphäre.

So, ich hoffe, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig geschrieben und auch nicht zu schwärmersich formuliert zu haben. Bei dem Thema fällt es mir schwer objektiv zu bleiben. ;)

Ankunft der Schnellfähre Leonora Christina im Hafen von Rønne

Ankunft der Schnellfähre Leonora Christina im Hafen von Rønne

Unsere Hauptseite von Bornholm

 

Kurz gesehen: Hobbit-Häuser auf Bornholm

An einem grau verhangenen Nachmittag fuhren wir auf dem Campingplatz von Hasle, nördlich von Rønne. Trotz des Nieselregens gingen wir das kurze Stück durch den Wald zur Küste. Still und monochrom lag die Ostsee vor uns. Graue Felsen hockten wie schlafende Urzeitwesen im flachen Küstenwasser. Das sanfte Rauschen des Regens und das leise Plätschern der Dünung verstärkten noch den friedlichen Eindruck.

Gabi an der Küste bei Hasle auf Bornholm

Gabi an der Küste bei Hasle auf Bornholm

Wie müde Schildkröten liegen die Steine im seichten Wasser

Wie müde Schildkröten liegen die Steine im seichten Wasser

 

 

 

Etwas später in der Rezeption begrüßte uns ein wohlgenährter, gut gelaunter und sehr gesprächiger älterer Herr. Während der angeregten Unterhaltung kamen wir auch auf die seltsamen, fassförmigen Häuschen in der strandseitigen Ecke des Campingplatzes zu sprechen. Da sprühte unser Gegenüber richtig vor Begeisterung.

Diese tonnenförmigen Gebilde sind ihm auf der Kopenhagener Campingmesse aufgefallen, wo sie als Sauna angeboten wurden. Er hat umgehend den Hersteller dazu überredet, ihm einige dieser Rundhäuser als Campinghütte auszubauen und bei ihm aufzustellen. Jetzt hat er vier dieser Campinghütten in Hobbithausen stehen, wie er diese Ecke seines Campingplatzes nennt. Dazu gesellt sich noch eine stilgerechte Sauna mit lustiger Außendusche und eine Freiluftküche (noch im Aufbau).

Hier entsteht Hobbithausen auf dem Campingplatz von Hasle

Hier entsteht Hobbithausen auf dem Campingplatz von Hasle

Die Dusche funktioniert. Ernsthaft wollten wir sie aber nicht testen.

Die Dusche funktioniert. Ernsthaft wollten wir sie aber nicht testen.

Er lieh uns die Schlüssel zu den Hütten, damit wir auch einen Blick hinein werfen konnten. Ein kleiner Vorraum mit ausklappbarem Tisch und die Schlafkoje im hinteren Teil. Nicht groß aber kuschelig. Und im Sommer spielen sich die meisten Aktivitäten sowieso im Freien ab. Wir mussten auch unbedingt die Dusche testen, ein Eimer mit einer Schnur dran, in drei Metern Höhe aufgehängt. Die Befüllung erfolgt automatisch, durch Ziehen an der Schnur wird das arme Saunaopfer mit einem Schwall eiskalten Wassers übergossen.

Das Schlafzimmer eines Hobbithauses

Das Schlafzimmer eines Hobbithauses

Der Eingangsbereich bietet Sitzgelegenheiten, Stauraum und Umbaumöglichkeiten

Der Eingangsbereich bietet Sitzgelegenheiten, Stauraum und Umbaumöglichkeiten

Das Interesse an den Hobbit-Häusern sei sehr groß, auch wenn sie noch nicht auf der Homepage erwähnt sind. Der Besitzer schaut verträumt in die Luft und plant schon Herr-der-Ringe-Events für den kommenden Sommer. Dann wird er sich und seine Mitarbeiter als Zauberer, Orks, Hobbits oder Elfen verkleiden, und ein richtiges Hobbit-Fest aufziehen. Plötzlich holte er eine Ork-Maske unter dem Tisch hervor, zog sie über und lachte sich halbtot.

Blick durch die Türglasscheibe in die Sauna

Blick durch die Türglasscheibe in die Sauna

Ein Kinderballon hat zwischen den Steinen sein letztes Helium ausgehaucht

Ein Kinderballon hat zwischen den Steinen sein letztes Helium ausgehaucht

Altes Bootshaus am Strand im doppelten Sinn: das Dach ist ein altes Fischerboot

Altes Bootshaus am Strand im doppelten Sinn: das Dach ist ein altes Fischerboot

Unsere Hauptseite von Bornholm

Die Bornholmer Leuchttürme stehen an den vier „Ecken“ der Insel. Als wir den Svaneke Leuchtturm an einem  sehr stürmischen Tag fotografierten, entdeckte ich ein kleines, dezentes Schild vor der Tür. Dort stand nur die Webpage zum Leuchtturm und, dass er zu vermieten wäre! INTERESSANT! Logischerweise schaute ich mir die Seite im Internet an und kontaktierte die Besitzer per Email. Vielleicht hätten sie ja Lust auf ein Interview?
Schon kurz darauf flatterte eine Email in mein Postfach. „Wir sind am Sonntag auf Bornholm und könnten uns dann treffen“ schrieb Pia. Super, wir hatten gerade unseren Fährtermin um einige Tage nach hinten verschoben und hatten Zeit.

Pia und Jan, die Leuchtturmbesitzer

Wenn Pia und Jan  auf der Insel sind, bewohnen sie das ehemalige Leuchtturmwärterhaus, welches direkt hinter dem Leuchtturm steht. Die beiden leben mit ihren Kindern in Kopenhagen, sind aber auf Bornholm, so oft es ihnen möglich ist. Wir wurden hineingebeten und tranken gemeinsam einen Kaffee. Mich interessierte eigentlich nur die Aussicht – und die ist wirklich gigantisch. Draußen da rauschten die Wellen – die scheinen das in Svaneke wohl immer zu machen – und drinnen war es gemütlich warm und ich konnte trotzdem alles sehen!  Eine solche Aussicht ist für mich die einzige Möglichkeit, tagsüber in einem geschlossenen Raum zu sein, wenn ich mich am Meer aufhalte.
„Warum habt ihr den Leuchtturm gekauft? Seid ihr Leuchtturmfans?“ fragte ich unsere netten Gesprächspartner. „Wir hatten unser dahinterliegendes Haus schon länger und wollten, dass es hier auch so ruhig bleibt, wie es jetzt ist.“ meinte Pia. „Dann wurde der Svaneke Leuchtturm  auf dem Nachbargrundstück im Jahr 2008 zum Kauf angeboten. Wir gaben ein Gebot ab und es war zum Glück das höchste.“

sonniges Wetter und Svaneke Leuchtturm

sonniges Wetter und Svaneke Leuchtturm


Svaneke Leuchtturm

Svaneke Leuchtturm


Ein Segelboot vor dem Hafen von Svaneke

Ein Segelboot vor dem Hafen von Svaneke


Wellen vor dem Hafen von Svaneke

Wellen vor dem Hafen von Svaneke


Felsen, Gras und Leuchtturm

Felsen, Gras und Leuchtturm – Abendstimmung


Svanke Leuchtturm und ziehende Wolken

Svanke Leuchtturm und ziehende Wolken


Svaneke Leuchtturm in stürmischem Wetter

Svaneke Leuchtturm in stürmischem Wetter

Die Renovierung des Leuchtturms als Fernsehevent

Die Renovierung des Leuchtturms wurde in Kooperation mit dem dänischen Fernsehen durchgeführt. (Der Film dazu ist leider nicht mehr online). Die beiden Architekten Noah Boe-Whitehorn und Michelle Meier betreuten ein Jahr lang den Umbau des Turms zur Ferienwohnung und Konferenzzentrum. Im Turm selbst befinden sich drei Schlafzimmer mit je einem Doppelbett. In der vierten Etage, dort, wo das Leuchtfeuer untergebracht war, stehen Barhocker rund um das neue Licht. Die Aussicht ist nach allen Seiten unverbaut, der Leuchtturm ist das höchste Gebäude weit und breit.

Licht für die Fischer von Svaneke

Jan und Pia haben das ursprüngliche Leuchtfeuer an das Bornholmer Museum abgegeben, nachdem es im Jahr 2011 stillgelegt wurde. Für die Seefahrt ist der Leuchtturm nicht mehr von Bedeutung. Doch so ganz stimmt das nicht. Jan weiß, dass die Fischer von Svaneke das Licht trotzdem gerne nutzen um beim Fischen die Orientierung zu behalten, ohne ständig auf das GPS schielen zu müssen. Er hat deshalb eine starke LED-Lampe eingebaut und das Licht ist wieder sichtbar, die Fischer sind dankbar dafür.
Der ehemalige Maschinenraum des Svaneke Leuchtturms ist nun Küche, Wohnzimmer und Tagungsraum. Hier gibt es auch ein weiteres Schlafzimmer.

Ein Winter im Leuchtturm wäre mein Traum

Ich komme ins Träumen, frage mich laut, wie es wohl wäre hier einen ganzen Winter zu verbringen. Jan findet die Idee auch nicht schlecht. Ich arbeite gerade an der Möglichkeit, diese Idee in die Realität umzusetzen. Ein Winter auf Bornholm: das wäre DAS Erlebnis!
Die Wellen, die gerade draußen an die Küste donnern, seien keine besonders großen. Das wäre noch gar nichts, hören wir jetzt zu dritten Mal an diesem Tag. Wenn der Wind von Osten bläst, bauen sich schon mal bis zu neun Meter hohe Wellen auf. Unglaublich! Da fahren wir bis nach Shetland um richtige Wellen zu erleben, und hier auf der unscheinbaren Ostseeinsel gibt es Wellen, welche jedes Fotografenherz höher schlagen lassen.
Wir können den Leuchtturm leider nicht besichtigen, weil er gerade vermietet ist. Zusammen mit Pia laufen wir noch am Kiosk vorbei zum Naturschwimmbad und machen ein paar Fotos. Im Oktober ist es hier sehr ruhig, wir sehen nur Hundebesitzer auf den Wegen. Zum Schwimmen hat bei dem Wellengang niemand Lust.

Es reicht schon recht wenig Wind um schöne Wellen zu erzeugen

Es reicht schon recht wenig Wind um schöne Wellen zu erzeugen


Die gelben Felsen von Svaneke

Die gelben Felsen von Svaneke


Pia und der Svaneke Leuchtturm

Pia und der Svaneke Leuchtturm


Pia und der Svaneke Leuchtturm

Pia und der Svaneke Leuchtturm


Naturschwimmbad Svaneke

Naturschwimmbad Svaneke

Live Blogbeiträge zu Svaneke:


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Unsere Live-Reiseberichte von Fotoreisen nach Dänemark

Mehrmals hielten wir schon in Dänemark für einen Übernachtungsstopp an, wenn wir auf dem Weg nach Norwegen und zu den Lofoten waren. Damit werden wir aber unserem direkten nördlichen Landesnachbarn nicht gerecht.

Dänemark hat eine 67 Kilometer lange Landesgrenze mit Deutschland, der Rest ist Küstenlinie. Und das sind über 7300 Kilometer Küste, ein Eldorado für Meeresliebhaber. Weite Sandstrände, hohe Klippen, mächtige Dünen und Felsenküste warten darauf, entdeckt zu werden.

Das hat uns natürlich keine Ruhe gelassen. Deshalb haben wir zwei Reisen  ausschließlich Dänemark gewidmet. Die erste Dänemarkreise hatten wir kurzfristig im Februar gebucht, gerade als eine stabile Kaltfront vorhergesagt war. Innerhalb von drei Tagen hatten wir eine Ferienwohnung in Jütland gemietet und sind mit unserem VW-Bus in einem Stück die 1000 Kilometer dorthin gefahren. Wir fotografierten bei -20°C gefrorene Strände, eisige Wellen und Leuchttürme im Winter. Das hatte schon etwas Unwirkliches an sich.

Die zweite Dänemark-Reise hatten wir im Herbst unternommen. Da fotografierten wir im Herbststurm Leuchttürme und das wilde Meer.




Kleine Dänemark Fotogalerie


Northern Spirits – Fotogalerie

Belgien

Deutschland

Hafeneinfahrt Warnemünde, Deutschland

Hafeneinfahrt Warnemünde, Deutschland

Schottland

St Abbs, Borders, Schottland

St Abbs, Borders, Schottland

Caerlaverrock Castle, Dumfries, Schottland

Caerlaverrock Castle, Dumfries, Schottland

Bretagne

Ile Vierge, Bretagne

Ile Vierge, Bretagne

Schweden

Allee, Askö, Schweden

Allee, Askö, Schweden

Schweden – Insel Öland

Neptuni åkrar, Öland, Schweden

Neptuni åkrar, Öland, Schweden

Schweden – Insel Gotland

Junfru Klint, Gotland, Schweden

Junfru Klint, Gotland, Schweden

Finnland – Insel Aland

Kastelholmer Schloss, Åland, Finnland

Kastelholmer Schloss, Åland, Finnland

Norwegen

Tranøy Fyr, Norwegen

Tranøy Fyr, Norwegen

Utalkeiv, Lofoten, Norwegen

Utalkeiv, Lofoten, Norwegen

Norwegen – Nordlicht

Nordlicht, Hovden, Bo, Vesterålen, Norwegen

Nordlicht, Hovden, Bo, Vesterålen, Norwegen

Norwegen – Winter

Blaue Stunde, Lofoten, Norwegen

Blaue Stunde, Lofoten, Norwegen

Norwegen – kleiner Leuchtturm

Litløy, Vesterålen, Norwegen

Litløy, Vesterålen, Norwegen

Dänemark – Insel Bornholm

Dänemark – Winter

Blavand, Dänemark

Blavand, Dänemark

Bornholm – Fotogalerie


Weit außerhalb der Saison besuchten wir im Oktober die dänische Insel Bornholm. Es war ruhig, ein klein wenig nass und leider waren die Tage recht kurz. Die Insel ist circa 40 km lang, doch trotzdem lohnt es sich, mindestens zwei Wochen Zeit einzuplanen. Wir berichteten live von Bornholm. Die Blogbeiträge zur Wohnmobilreise Bornholm findest du hier.

Leuchttürme auf Bornholm

Der Leuchtturm Svaneke war im Leuchtturm Kalender 2017 (Delius) abgedruckt. Hier findest du zahlreiche weitere Fotos vom Leuchtturm Svaneke und der Umgebung. Mit der Leuchtturm Besitzerin machten wir ein Interview.

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Svaneke, Bornholm, Dänemark

Svaneke, Bornholm, Dänemark

Wir waren mit dem Wohnmobil weit außerhalb der Saison im Oktober auf Bornholm unterwegs. So nach und nach klapperten wir die vier Leuchttürme der Insel ab. An der Tür zum Leuchtturm von Svaneke hing ein verlockendes Schild: „zu vermieten“. Dazu nur noch eine Webpage. Ich schrieb die Besitzer direkt abends an und fragte, ob wir ein Interview für unseren Blog machen könnten. Wir hatten Glück, denn wenige Tage später reiste das Ehepaar aus Kopenhagen für einen Kurzurlaub an. Den beiden gehört das Haus direkt neben dem Leuchtturm und dort besuchten wir sie dann auch.

Das Interview veröffentlichten wir in live Reisebericht zur Insel Bornholm.

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