Die bretonische Insel Ouessant

Das ideale Reiseziel für Fotografen

Weit im Westen von Frankreich, am Ende der Bretagne und noch darüber hinaus, liegt eine von wilden Wellen umtoste Granitinsel, die 8 km lange und 4 km breite Ile d’Ouessant. Gefährliche Riffs und Klippen liegen vor der Insel Ouessant, mächtige Strömungen umfließen sie. Hunderte von Schiffswracks schlummern unter der Meeresoberfläche rund um das Eiland, stille Zeugen der ständig präsenten Gefahr. Ouessant ist der südliche „Torpfosten“ des Ärmelkanals, eine der am stärksten befahrenen Schifffahrtsregionen der Welt, auf und um Ouessant stehen deshalb fünf Leuchttürme. Und genau deshalb ist die Insel Ouessant das ideale Fotoreiseziel für meeresbegeisterte Fotografen.

Die Fähre von Le Conquet nach Ouessant

Wir nehmen die Fähre vom fotogenen Hafenstädtchen Le Conquet nach Ouessant. Das Meer ist ruhig, die Fahrt gemütlich, dann kommt auch schon die Insel in Sichtweite. In den gewaltigen Strömungen schaukelt das Schiff selbst bei bestem Wetter mächtig hin und her. Wer anfällig für die Seekrankheit ist, kann auch das Kleinflugzeug von Brest aus nehmen. Das ist schneller, kostet ein wenig mehr, dürfte aber ebenfalls bei rauen Wetterbedingungen den Passagieren einen grünlichen Teint aufs Gesicht zaubern. Diese Transportart werden wir irgendwann ausprobieren, um einmal den fotogenen Blick auf die Insel aus Vogelperspektive zu genießen.

Die Küstenregion Pern im Nordwesten der Insel Ouessant

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

Felsenlandschaft und Ruine, Pern, Ouessant, Bretagne

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Was macht Ouessant so interessant für Fotografen?

Wir bereisen die abgelegene Insel außerhalb der Saison und hoffen auf stürmisches Wetter, denn wir wollen Wellen und Leuchttürme im tosenden Meer fotografieren. Es ist März. Die Chancen auf Wellen sind in der Jahreszeit noch gut. Aber der Himmel ist strahlend blau, kein einziges Wölkchen ist zu sehen, wir haben absolut kein dramatisches Wetter. Es ist stürmisch, aber der Wind kommt leider aus Ost, der verkehrten Richtung. Er ist kalt, extrem unangenehm, vor allem beim Radfahren, aber er verursacht keine nennenswerten Wellen.

Ouessant ist eine karge Schönheit. Schafsweiden und Heideland bestimmen das Landinnere, immer wieder treffen wir auf die bretagnetypischen Granitfelsen. Die teils bizarr geformten Brocken sind dankbare Fotomotive. Die Hauptattraktion ist aber die Küste. 61 Meter hoch erhebt sich der Granitklotz Ouessant aus dem Atlantik. Wind und Wellen nagen ständig an den Klippen und haben so eine fantastische Formenvielfalt geschaffen. Im Wechsel der Tageszeiten, des Wetters und von Ebbe und Flut ergeben sich immer neue Ansichten und Eindrücke. Ein wahres Eldorado für Küstenliebhaber. Wir fahren Rad, wir wandern zu jedem Zipfel der Insel und staunen über diese grandiose Küstenlandschaft.

Am dritten Insel-Tag wechselt endlich das Wetter. Wolken ziehen auf. Draußen auf dem Atlantik tobt ein Sturm, der peitscht die Wellen auf, welche sich mit enormer Wucht auf die Küste werfen. Mit kräftigem Rückenwind radeln wir zur westlichen Landspitze, dem Pointe de Pern und sehen schon von weitem Gischt in der Luft hängen. Stundenlang wandern wir die zerklüftete Küste entlang, fotografieren das Meer, die Wellen, die Leuchttürme und die Landschaft. Die rote Sonnenuntergangsstimmung ist für uns Fotografen ein zusätzliches Schmankerl. Die Gischt in der Luft verstärkt die rote Abendstimmung so sehr, dass es fast nicht mehr fotografierbar ist.

Einer der lichtstärksten Leuchttürme in Europa ist der Phare du Créac’h mit seinem schwarz-weiß geringelten Turm. Man sieht den 55 Meter hohen Turm von fast jedem Punkt auf der Insel. In dem zum Leuchtturm gehörigen Gebäude ist ein informatives Leuchtturmmuseum untergebracht, welches wir am Nachmittag besucht hatten. Jetzt ist es Abend und außer uns niemand mehr unterwegs. Der Tag weicht der Nacht und der Phare du Créac’h zeigt seine prächtige achtfache Strahlenkrone in der brandungsgeschwängerten Seeluft.

Der Wind frischt auf, wir haben Mühe die Kameras auf den Stativen ruhig zu halten. Mit einer relativ kurzen Belichtungszeit gelingt es uns, die Lichtstrahlen des Leuchtturms in der gischtgeschwängerten Luft aufzunehmen. Der Leuchtturm Creac’h zieht uns auch die nächsten Tage über immer wieder an. Er sieht nachts so wunderschön aus, dass wir jeden Abend erst in der Dunkelheit in unser Ferienhaus zurückkehren.

Der Rückweg mit dem Rad mit dem schwerem Fotorucksack und Stativ über der Schulter, ist im Gegenwind mühsam, wir sind trotzdem super gut gelaunt. Wie ein Schatz fühlt sich die Fotoausbeute auf der gut gefüllten Speicherkarte an.

Der Leuchtturm Nividic vor Ouessant

Der Leuchtturm von Nividic steht mitten in der Brandungszone vor dem Pointe de Pern und ist der westlichste Punkt Frankreichs. Zusammen mit den zwei Relaistürmen, über die früher das elektrische Versorgungskabel und die Korbseilbahn lief, ist der Phare de Nividic eine unverwechselbare Landmarke und ein attraktives, wenn auch unnahbares Fotoobjekt. In den Wellen sieht der eher unscheinbare, fast hässliche Turm, wunderschön aus.

Fotografisch ist an den windigen Tagen auf Ouessant alles möglich. Kurze Belichtungszeiten zeigen die Brandung, mit Lanzeitbelichtungen transportieren wir eher die abendlichen Lichtsstimmungen.

Phare de Nividic, Île d’Ouessant, Bretagne

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Der Leuchtturm Nividic



Der Leuchtturm Creac’h, Ouessant, Bretagne

Der Leuchtturm Creac’h selbst ist nicht für Besucher geöffnet. Wir arbeiten an einem Buchprojekt und lassen uns über Jahre nicht abwimmeln beim zuständigen Amt. Im Jahr 2016 ist es endlich soweit. Wir dürfen den Leuchtturm und den Leuchtturmwärter Patrick Richard besuchen. Da wir kaum Franzöisch können, müssen wir uns einen Übersetzer suchen. Im Zeitschriftenladen von Lampaul finden wir einen jungen Meeresbiologen der sich wahnsinnig freut, diesen Job zu übernehmen. Er hatte als Insulaner noch nie die Möglichkeit den Leuchtturm von Innen anzusehen und strahlt uns mit einem breiten Lachen an, als wir uns am Leuchtturm treffen.

Creac'h, Ouessant, Bretagne

Schafe und der Leuchtturm Creac’h, Ouessant, Bretagne

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Der Leuchtturm La Jument

Jeder Meeres- oder Leuchtturmfan kennt diesen Leuchtturm. Das liegt nicht an der Lage, sondern am berühmten Foto des Fotografen Jean Guichard. Du kennst das sicher auch. Die Wellen wird in den nächsten Sekunden den Leuchtturm umschließen, doch der Leuchtturmwärter steht noch in der geöffneten Tür. Wir flogen nicht mit dem Hubschrauber über das Meer und die Insel, sondern fuhren mit dem Rad in jeden letzten Zipfel und suchten unsere Fotomotive vom Land aus. Wie sehr wir das genossen haben, siehst du an unseren Fotos. Sie sind unsere Liebeserklärung an die Insel der Leuchttürme.

Wir fotografieren den Phare de la Jument bei »ruhigem« Meer. Wellen scheint es hier immer zu geben und mit dem Teleobjektiv wirken sie vor dem Leuchtturm gewaltig. Wir können uns trotzdem schwer vorstellen, wie es bei einem richtigen Sturm aussieht. Ob man sich dann noch auf den Beinen halten kann?

La Jument, Ouessant, Bretagne

La Jument, Ouessant, Bretagne


Der Leuchtturm La Jument



Der zweitälteste Leuchtturm Frankreichs, Phare du Stiff und der Leuchtturm Kereon

Der älteste Leuchtturm der Insel, ist gleichzeitig der zweitälteste Frankreichs. Der Phare du Stiff wurde 1699 vom Marquis Vauban, dem Festungsbaumeister Ludwigs des Vierzehnten, auf dem höchsten Punkt der Insel erbaut. Er ist der erste Insel-Leuchtturm, den wir bei der Ankunft mit der Fähre gesehen haben. Der Phare du Stiff hat eine charakteristischen Doppelturm-Konstruktion. Er ist nach wie vor in Betrieb, wenn auch das Leuchtfeuer automatisiert ist. Wir besichtigen den Turm und das Museum in einem der Nebengebäude. Hier am Leuchtturm werden die bekannten Ouessant-Bienen gezüchtet, die völlig parasitenfrei sind, weil sie keine Berührung mit den infizierten Festland-Bienenvölkern haben.

Wir versuchen Honig zu kaufen. Es bleibt beim Versuch. Der Ouessant Honig ist eine Seltenheit und so heiß begehrt, dass er schnell ausverkauft ist.

In der Abendstimmung können wir vom Stiff aus die gesamte Insel überblicken, mit dem Teleobjektiv können wir sogar den Phare du Créac’h herauspicken.

Einen Sturm haben wir bei unserem Aufenthalt leider nicht erlebt, trotzdem konnten wir auf Ouessant mächtige Wellen fotografieren.

Phare de Kereon, Ouessant, Bretagne

Phare de Kereon, Ouessant, Bretagne


Stiff, Ouessant, Bretagne

Stiff, Ouessant, Bretagne


Unterwegs mit der Fischerin und Fremdenführerin Ondine

Ondine und ihr Mann sind Fischer. Morgens wagen sich die beiden in die gefährlichen Gewässer vor der Insel, um Fisch mit Angeln zu fangen. Am späten Vormittag kann man den Fisch im Ortskern von Lampaul kaufen. Frischer geht es nicht.

Leuchtturm Führung mit Ondine in der Nacht

Abends ziehe ich mit einer Gruppe Franosen und Ondine, mit dem Auto über die Insel. Die Klippen auf denen der Leuchtturm Stiff steht sind der der einzige Ort, von dem aus 18 Leuchttürme und Leuchtbojen zu sehen sind. Das Wetter ist klar, es ist kalt. Wir stehen im kühlen Nachtwind und schauen dem Blinken und Leuchten der Türme in der Ferne, auf dem Festland und im Wasser zu. Als Abschluss schauen wir den Leuchtturm Creac’h an. Im Herbst, wenn sich seltene Vögel auf der Insel sammeln und zahlreiche Vogeltouristen anziehen, kann es passieren, dass das helle Licht des Leuchtturms die Vögel irritiert. Sie fliegen dann mitten in der Nacht im Lichtschein und Scharen von Leuten stehen und staunen.

Die Häfen der Insel Ouessant

Lampaul, Ouessant, Bretagne

Lampaul, Ouessant, Bretagne



Delfin und Robbe

Bei jedem Besuch auf Ouessant hat uns der im Hafenbecken lebende Delfin begrüßt. Er ist so eine Art Maskottchen der Insel und hält sich gern in der Nähe der Fischerboote auf und spielt mit Bojen. Auch Robben sieht man häufig in den Wellen.



Die Küste von Ouessant, Bretagne

Das Ecomuseum, Ouessant

Im Eco Museum, Ouessant, Bretagne

Im Eco Museum, Ouessant, Bretagne


Die Ortschaft Lampaul und Häuser auf Ouessant

Häuser auf Ouessant, Bretagne

Häuser auf Ouessant, Bretagne


Panoramen

Creac'h, Ouessant, Bretagne

Creac’h, Ouessant, Bretagne


Creac'h, Ouessant, Bretagne

Creac’h, Ouessant, Bretagne


Infos zum Ecomuseum und den Leuchttürmen auf Französisch

Bornholm – Fotogalerie


Weit außerhalb der Saison besuchten wir im Oktober die dänische Insel Bornholm. Es war ruhig, ein klein wenig nass und leider waren die Tage recht kurz. Die Insel ist circa 40 km lang, doch trotzdem lohnt es sich, mindestens zwei Wochen Zeit einzuplanen. Wir berichteten live von Bornholm. Die Blogbeiträge zur Wohnmobilreise Bornholm findest du hier.

Leuchttürme auf Bornholm

Der Leuchtturm Svaneke war im Leuchtturm Kalender 2017 (Delius) abgedruckt. Hier findest du zahlreiche weitere Fotos vom Leuchtturm Svaneke und der Umgebung. Mit der Leuchtturm Besitzerin machten wir ein Interview.

Unsere Hauptseite von Bornholm


Die schwedische Ostseeinsel Gotland – Fotogalerie


Wir nahmen uns zwei Wochen Zeit für die etwas abgelegene schwedische Ostseeinsel Gotland.

Länger wäre besser gewesen. Auf der Insel gibt es unglaublich vielfältige Landschaften und Leuchttürme zu entdecken. Wir bloggten ausführlich über diese Wohnmobiltour. Dackel Grindel begleitete uns auf dieser Reise. In unserem Buch: Wir dackeln durch Europa  gibt es ein Gotland Kapitel mit vielen Dackelfotos.

Die Leuchttürme Gotlands

Dackel Grindel und der Naer Leuchtturm, Gotland, Schweden


Leuchtturm När auf der Insel Gotland, Schweden

När Leuchtturm Gotland, Schweden – das ist das Titelfoto des Leuchtturm Kalenders 2019


Leuchtturm Freunde auf der Ostseeinsel Gotland, Schweden

Lars, Näer Leuchtturm, Schweden

Lars, Näer Leuchtturm, Schweden

Wie es im Naer Leuchtturm aussieht kannst du dir hier anschauen.

Feuer auf dem antiken Grynge Leuchtturm, Gotland, Schweden

Feuer auf dem antiken Grynge Leuchtturm, Gotland, Schweden


Fårö Leuchtturm, Fårö, Gotland, Schweden

Fårö Leuchtturm, Fårö, Gotland, Schweden


Historisches Leuchtfeuer, Grynge, Gotland, Schweden

Historisches Leuchtfeuer, Grynge, Gotland, Schweden

Die kleine Insel Farö, Gotland

Kutens Bensin, Farö, Gotland, Schweden

Kutens Bensin, Farö, Gotland, Schweden

Warum auf Farö ein Krankenwagen verrostet indem Elvis transportiert wurde beschreiben wir in diesem Blogbeitrag. Farö, Gotland

Wald und Heide auf Gotland

Auf der Ostseeinsel Gotland findest du überall Wald. Im Herbst blüht dort die Heide und die Blaubeeren sind reif. Wir genossen die Wanderungen durch diesen schwedischen Insel Wald sehr. Und auch unsere Dackel Dame Grinden, die die Blaubeeren vorsichtig von den Pflanzen zupfte.

Wie Grindel Blaubeeren frisst haben wir gefilmt. Kannst du dir hier anschauen.

Visby, Hauptstadt von Gotland

Im August ist das größte Mittelalterfest in Visby auf der Ostseeinsel Gotland. Wir verpassten es nur um einen Tag, sahen aber noch zahlreiche kostümierte Leute von der Fähre kommen.

Die mittelalterliche Stadt Visby ist ganz besonders sehenswert. Auch die Museen und der Markt.

Visby, Gotland, Schweden

Visby, Gotland, Schweden


Raukare auf der schwedischen Insel Gotland

Raukare sind skurril geformte Kalksteinsäulen, die an fantastische versteinerte Wesen erinnern, und an vielen Stellen auf Gotland anzutreffen sind. Allein diese Rauhare sind eine Reise zur Ostseeinsel Gotland wert.

Auch auf der schwedischen Insel Öland findest du solche sehenswerten Raukare.

Sonnenuntergang in Hoburg, Gotland, Schweden

Sonnenuntergang in Hoburg, Gotland, Schweden


Raukare, Langhammars, Fårö, Gotland, Schweden

Raukare, Langhammars, Fårö, Gotland, Schweden




Reiseberichte zur schwedischen Insel Gotland

Weitere informative Reiseberichte für deine Reiseplanung zur Ostseeinsel Gotland. Lies alle durch! Da findest du auch die Fotos vom original Pippi Langstrumpf Haus, welches auf Gotland zu finden ist.



Reise-Infos für die finnischen Aland Inseln mit Fotogalerie

Die Aland Inseln liegen zwischen Schweden und Finnland und eignen als Reiseziel besonders für Menschen, die Ruhe und Einsamkeit suchen. Die Haupt Sehenswürdigkeit ist die Natur und die Ruhe.

Während unserer Aland-Reise haben wir sehr ausführlich über die Inselgruppe gebloggt. Hier zeigen wir als Inspiration für deine Reiseplanung eine Sammlung von Fotos und den Text der Reportage die im Februar 2023 im Camping & Reisemagazin veröffentlicht wurde. Vielleicht wären die Aland Inseln vielleicht ein Reiseziel für dich?

Lass dich von unseren Fotos und der Reisereportage inspirieren!

Mit Wohnmobil und Fahrrad auf den Åland-Inseln

Anreise über Schweden

Bei der Anreise zu abgelegenen Inseln zeigt sich der Vorteil unseres Wohnmobils. Die lange Strecke lässt sich mit Zwischenstopps aufteilen. Es ist Mitte August und wir sind mit zwei Teenagern unterwegs. Mit dabei sind vier Fahrräder, für mehr Beweglichkeit auf den kleinen Inseln des Archipels.

Wir wählen die kürzeste und günstigste Fährverbindung von Grisslehamn, nördlich von Stockholm nach Eckerö. Die zweistündige Überfahrt verbringen wir in der strahlenden Morgensonne auf dem Oberdeck und genießen die frische Seeluft und die Aussicht. Voll gespannter Erwartung fahren wir von der Fähre herunter Richtung Lumparland quer über die Hauptinsel. Wir kommen an Feldern und Weiden vorbei, fahren durch Wälder, aber kein Meer in Sicht. Åland macht es uns Meerliebhabern nicht leicht.

Aber zuerst besuchen wir das Touristenbüro in Mariehamn, decken uns reichlich mit Infomaterial ein, besorgen uns Wander- und Straßenkarten und lassen uns das nicht leicht verständliche Insel-Fährsystem erklären. Tatsächlich können wir mit einem Ticket mehrfach Fähre fahren.

Was uns schon in der ersten Nacht auf Åland auffällt und sich über unseren gesamten Aufenthalt fortsetzt, ist diese absolute Stille und Dunkelheit in der Nacht. Kein Verkehrsrauschen, kein Fluglärm, keine Parties. Nur das Plätschern der Wellen und das Rauschen der Baumwipfel, wenn etwas Wind aufkommt. Und unzählige funkelnde Sterne über unseren Köpfen.

Mit dem Fahrrad zu den Sehenswürdigkeiten auf Aland

Am frühen Morgen entern wir mit unseren vollgepackten Fahrrädern die Fähre von Svinö nach Föglö. Unser Wohnmobil lassen wir auf Lumparland zurück, die nächsten Nächte schlafen wir im Zelt. Die Fährfahrten durch den Schärengarten von Insel zu Insel sind für sich schon ein Highlight.

Wir gehen bei Degerby auf Föglö an Land und fahren bei strahlendem Sonnenschein zum Ende der Insel zu einen Zeltplatz. Radfahren macht hungrig, aber wir haben wenig Essensvorräte dabei, es gibt ja überall Läden. Da liegen wir leider falsch. Es gibt keinen Laden auf dem Platz und zum Hauptort der Insel ist es weit.

Wir schauen in unsere Essenstasche und merken, dass wir extrem unpraktisch gepackt haben. Wir haben Butter dabei aber das Knäckebrot vergessen, wir haben frische Milch aber das Müsli im Wohnmobil liegen lassen. So halten wir uns an abgekochte Eier mit Nüssen. Die Laune unserer hungrigen Teenager Amy und Noah bessert sich dadurch nicht.

Unsere erste Nacht im Zelt ist aufregend. Dunkle graue Wolken sind drohend heraufgezogen und bald gießt es in Strömen. Fast unablässig leuchten Blitze, direkt gefolgt von krachendem Donner. Zum Glück hält unser Zelt dicht, auch wenn uns ziemlich mulmig zumute ist. Mit dem Radgepäck im Zelt ist es auch ziemlich eng.

Am nächsten Morgen radeln wir die wenigen Kilometer zum Fähranleger. Wir setzen mit der kleinen Seilfähre zur Insel Överö über und dann mit einer größeren Fähre weiter nach Kumlinge.

Dort besichtigen wir die malerische Kirche, bevor wir die nächste Zeltgelegenheit aufsuchen. Im kleinen Tante-Emma-Laden füllen wir unsere Radtaschen mit Essbarem auf.

Ein paar Tage reichen uns mit dem Rad, unser Zelt ist einfach zu klein für vier Personen. Schnell sind wir wieder zurück auf der Hauptinsel Ålands auf dem wunderschönen Campingplatz Sandösund in Vardö. Nach einer Nacht radeln wir zurück zu unserem Wohnmobil in Lumparland. Die ganzen 80 Kilometer im Gegenwind mit Windstärke acht. Das hat geschlaucht, aber auch gut getan.

Fahrrad Tour über die finnischen Aland Inseln

Fahrrad Tour über die finnischen Aland Inseln

Eine Kajaktour zu unbewohnten Schäreninseln

Auf den Campingplätzen lernen wir zwei supernette Ehepaare kennen.

Die beiden Outdoor-Profis Peter und Sandra überreden uns zu einer Seekajaktour zu unbewohnten Schäreninseln. Alleine würde ich mich nicht trauen, auf das Meer hinaus zu paddeln, auch wenn die geschützte Lage zwischen den vielen Inseln ideal für Kajakanfänger ist. Vom Campingplatz aus wirkt das Meer glatt wie ein ruhiger See, doch kaum liegt die Küste einige Meter hinter uns, spüre ich Wellen und Strömung.

Glücklich paddle ich im geliehenen Kajakboot. Die Bewegung beansprucht den ganzen Körper und tut so gut. Dazu die frische Meeresluft und der Ausblick über das flache Wasse, das habe ich aus dieser Perspektive noch nie gesehen. Zwischendurch kühle ich meine heiß gewordenen Hände im klaren Wasser ab. Danach beim Picknick auf einer kleinen Schäre auf dem sonnenwarmen Granit entspannen, was gibt es schöneres.

Wandern auf Åland

Gemeinsam mit Eberhard und Heidrun wandern wir an einem sonnigen Tag vom Schloss Kastelholm durch die lichten Wälder zur russischen Festungsruine Bomarsund. Ständig geht es auf und ab, von einer Hügelspitze zur anderen. Wir sind alle in Gespräche und Naturbeobachtung vertieft und merken erst kurz vor dem Ziel, dass uns nach 20 Kilometern die Füße doch schwer geworden sind. Gemeinsam lassen wir den Abend mit einem leckeren Essen, einem Glas Wein und Blick auf das Meer ausklingen.

Mit dem Wohnmobil nach Kökar

Zurück in Mariehamn buchen wir für unser Wohnmobil die Fähren zu den entlegenen Inseln Kökar und Brandö. Wieder genießen wir die Fährfahrten, die Aussicht auf den Schärengarten und die weißen Segelboote auf dem Meer.

Bei der Ankunft auf Kökar stürmt und regnet es, wir radeln trotzdem über die Insel und lernen dabei interessante Bewohner kennen. Ein finnisches Brotbäckerpaar erzählt uns über das entspannte Leben auf der einsam gelegenen Insel. Auf Peders Aplagård unterhält uns der pfiffige ältere Besitzer mit lustigen Anekdoten. Abends wärmen wir unsere müden Muskeln in der Sauna mit Meerblick auf.

Weiter geht es über mehrere Fährfahrten in den Norden zur Insel Brandö. Auch dort finden wir einen Campingplatz mit Sauna und einer fotogenen Küste, bevor wir am nächsten Tag zu einer noch kleineren Insel aufbrechen.

Aland Insel Kökar, Kirche als Leuchtturm

Aland Insel Kökar, Kirche als Leuchtturm

Historisches Boot, Kökar, Aland

Historisches Boot, Kökar, Aland

Mit „Crocodile Dundee“ im Morgengrauen Fische fangen

Sobald wir mit der winzigen Fähre auf der Insel Jurmo gelandet sind, stellen wir unser Wohnmobil auf einem Wiesenstück am Bootshafen ab.

Jurmos bekannter Tourguide Kaj Lundberg, Spitzname Crocodile Dundee von Jurmo, und seine Partnerin nehmen uns zum Freiluftdinner mit auf eine verlassene Lotseninsel, wo sie über offenem Feuer frisch gefangenen Fisch mit Röstkartoffeln zubereiten, während wir das Inselchen erkunden.

Eine winzige, liebevoll eingerichtete Hütte bietet Besuchern eine Übernachtungsmöglichkeit.

Kaj schwärmt andauernd vom Leben als Fischer, vom Licht des frühen Morgens und der Ruhe allein auf dem Meer. Ich werfe ein, dass das doch super Fotos geben müsste. Kaum hatte ich das ausgesprochen, checkt er sein Handy. „Das Wetter wird gut, also, morgen um 5:15 Uhr?“ „Ja, super, ich bin dabei!“

Die Bootstour mit Kaj im Licht der frühen Morgenstunden ist für mich ein Fotografentraum. Just zum Sonnenaufgang landen einige Fische in seinem Netz. Kaj ist in seinem Element, ich fotografiere ihn beim Einholen der Netze im allerbesten Licht. Also ich gegen neun Uhr wieder mit meiner Familie beim Frühstück sitze, könnte ich nicht glücklicher sein.

Kaj der Fischer auf der Ostsee, Aland, Finnland

Kaj der Fischer auf der Ostsee, Aland, Finnland

Kaj der Fischer auf der Ostsee, Aland, Finnland

Kaj der Fischer auf der Ostsee, Aland, Finnland

Ein Holz-Elch, ein Gourmet-Essen und die rote Granitküste

Für uns ist die Stille und die unberührte Natur die bedeutenste Sehenswürdigkeit von Åland. Aber Åland bietet natürlich wesentlich mehr. Wir nehmen wieder ein paar Fähren zurück zur Hauptinsel und suchen die typische Schärenküste im Norden auf. In HavsVidden finden wir die ausgesprochen fotogene Küste aus rotem Granit, ein Gourmet- Restaurant und einen berühmten Elchhochsitz, eine Skulptur des finnischen Künstlers Juha Pykäläinen. Wir als Fotografen sind hin und her gerissen. Lecker Essen gehen oder fotografieren? Wir machen eine Ausnahme und gehen mit unseren Kindern essen.

Das Essen im Hotelrestaurant sieht nicht nur vorzüglich aus, es schmeckte auch so.

Nachdem wir auch die Nachspeisenkreationen komplett verputzt haben, geht auch schon die Sonne unter. Die Elchskulptur lichten wir noch in dieser Nacht vor dem Sternenhimmel ab, die Schärenküste fotografieren wir am nächsten Tag im besten Morgenlicht.

Elchskulptur, Geta, Aland

Elchskulptur, Geta, Aland

Degersand, der berühmte Sandstrand von Åland

Sandstrände sind auf Åland eher selten zu finden. Die Inseln und Schären sind aus uraltem Granitgestein. Aber in Degersand liegt der größte Sandstrand Ålands. Und direkt dabei ein Campingplatz. Dort lassen wir unsere Insel-Tour mit Lagerfeuerstimmung und langen Spaziergängen ausklingen.

Vardö, Åland, Finnland

Vardö, Åland, Finnland

Holzschnitzen auf Aland

Holzschnitzen auf Aland

Holzschnitzkunst

Holzschnitzkunst, Aland

Feldwege auf Aland - so kommt man zu den atemberaubenden Stränden

Feldwege auf Aland – so kommt man zu den atemberaubenden Stränden

Campingplatz auf Aland

Campingplatz auf Aland

Bomarsund, Aland, Finnland

Bomarsund, Aland, Finnland

Fischerhütten, Aland

Fischerhütten, Aland

Serie auf Arte für Aland Fans

Auf Arte läuft gerade die schwedische Serie „Blutsbande“, die auf Aland spielt. Wir finden sie sehr spannend, etwas melancholisch und düster, ganz und gar nicht dieses weichgespülte Bullerbü-Tralala, was man so von deutschen Schweden-Serien gewohnt ist. Blutsbande geht eher Richtung Wallander. Die Kameraführung ist fantastisch, wir können die Ruhe und Naturverbundenheit, die Aland auszeichnet, in den Folgen hautnah spüren. Deswegen für dich als Tipp. Schau mal rein, gefällt dir vielleicht auch?

Die erste Staffel gibt es auch bei Amazon als DVD.

Freilerner auf den Aland Inseln

Diese Inseln sind gerade für Freilerner von großem Interesse. Als Schweden im Jahr 2015 die Schulpflicht wieder einführte, zogen zahlreiche schwedische Familien mit schulpflichtigen Kindern auf die finnische Inselgruppe, denn dort ist das Freilernen noch uneingeschränkt möglich. Wer unseren Blog schon länger kennt, weiß, warum dieses Thema für uns von großer Bedeutung ist. Esra berichtet über sein Abi als Freilerner.

Inspirierende Fotos für die Reiseplanung Aland Inseln

Havsvidden

Felsenküste auf den Aland Inseln

Die typische Felsenküste der Aland Inseln ist nicht immer einfach zu finden. Oftmals muss man einige Kilometer über Schotterpisten zurücklegen um diese besondere Küste zu erreichen. Für fotografisch Interessierte ist diese Schärenküste ein großer Spielplatz, vor allem, wenn das Abendlicht die Farben noch verstärkt.

Nachtaufnahmen auf Aland

Die Aland Inseln liegen weit in der Ostsee und ziemlich weit im Norden. Das bietet Chancen für die Fotografie des Sternenhimmels und mit etwas Glück auch für die Nordlichtfotografie. Also, Nachts unbedingt rausgehen und den dunklen aber Sternenbehangenen Himmel genießen!

Leute, Sehenswürdigkeiten und Häuser

Haus auf Åland, Finnland

Haus auf Åland, Finnland

Åland bietet außer Natur noch sehr viel Kultur. Wir besuchten Museen und Kirchen, wir wanderten entlang alter Ruinen und schauten von der Sauna aus aufs Meer. Lass dich von unseren Fotos inspirieren und schau, was die Inselgruppe alles zu bieten hat!

Klick auf’s Foto zeigt dir eine größere Ansicht und Infos!

Unterwegs Wohnmobil und Fähren

Einsame Insel, Aland

Einsame Insel, Aland

Auf Åland nutzten wir die unterschiedlichsten Fortbewegungsmittel: die Füße, das Rad, ein Kajak, das Wohnmobil und einige Fähren.

Von den Fähren aus, hat man einen ganz anderen Blick auf die Landschaft als vom Mobil aus. Wir nutzten die Fahrten von Insel zu Insel auch als Sightseeing und fotografierten sehr viel.

Degersand – Strandfeeling auf den Aland Inseln

Insel Föglö, Àland, Finnland

Insel Föglö, Àland, Finnland

Infos für deine Reise zu den finnischen Aland Inseln

Fährverbindungen

Die kürzteste Fährverbindung bietet Eckerö Linjen von Grisslehamn/Schweden nach Eckerö/Ameland an. 1 Stunde 45 Minuten dauert die Überfahrt, die dreimal täglich stattfindet.
Weitere Verbindungen findest du unter https://faehren.net/regionen/aland/

Beste Reisezeit

Die Haupsaison auf Ameland geht von Mitte Juni bis Ende August. In dieser Zeit haben alle Museen geöffnet. Die Fähr- und Unterkunftspreise sind dann am höchsten.
In der Nebensaison im Mai und September sind wesentllich weniger Touristen auf Aland unterwegs.

Campingplätze

Zahlreiche Campingplätze auf der Haupt- und den Nebeninseln bieten Radwanderern und Wohnmobilisten Unterkunft an. Sauna und Kajakverleih werden oft mit angeboten.
Unsere Lieblingsplätze sind das Degersand Resort (5H4W+88 Eckerö, Åland) am schönsten Strand Alands, Sandösund Camping auf Vardö (799V+J8 Sandö, Åland) und Sandvik Camping auf Kökar (WVQM+RH Munkvärvan, Åland).
Bist du mit Fahrrad und Zelt unterwegs, kannst du in abgelegenen Regionen außerhalb der Sichtweite von Häusern wild zelten (Jedermannsrecht). Für die vielen Naturschutzgebiete gelten allerdings strengere Regeln.

Essen und Trinken

Die Gastronomie auf den Aland-Inseln bietet vorwiegend lokale, oft preisgekrönte Produkte an. Käse und Joghurt, Wurstsorten, das würzige Aland-Schwarzbrot, Aland-Kartoffelchips, Pralinen, Spirituosen und Biere.
Neben Michael Björklunds Gourmet-Erlebniswelt Smakbyn bei Schloss Kastelholm gibt es überall verstreut kleine Cafes und Restaurants.
Der Taffel Factory Shop bei Godby (63V3+PP Godby, Åland) bietet neben den hervorragenden Aland-Chips noch viele andere lokale Leckereien für Süßmäuler an.

Shopping

Supermärkte findest du rund um Mariehamn und bei Godby im nördlichen Ameland. Auf den kleineren Inseln und abgelegeneren Gebieten findest du Tante-Emma-Läden, die allerdings „kreative“ Öffnungszeiten haben können.

Reiseführer

Åland-Inseln: Schärenführer, Edition Elch, erweiterte Ausgabe 2017

Touristeninformation

Auf der offiziellen Website https://visitaland.com/de/ und  findest du ausführliche Informationen für deine Reiseplanung.
Wenn du auf Aland ankommst, solltest du unbedingt die Touristeninformation in der Storagatan 8 in Mariehamn besuchen. Hier findest du üppiges Info- und Kartenmaterial, und das freundliche Personal unterstützt dich auch bei Fähr- und anderen Buchungen.


Fotogalerie – Lofoten und Vesteralen im Winter

Wir waren mehrmals, teilweise auch wochenlang, im Winter in Norwegen. Die grandiose Landschaft Norwegens raubt uns Deutschen schon im Sommer den Atem, im Winter ist nur noch Staunen angesagt. Diese unglaubliche Schönheit ist nicht in Worten zu fassen und auch ein Foto bringt nur einen Ausschnitt davon rüber. Ich bin der Meinung: das muss man, vor allem als begeisterter Reisender, gesehen haben. Wenn dann nachts noch die Nordlichter über den Himmel tanzen wird es schon unwirklich! Wie nicht von dieser Welt. Aber die Nordlicht Fotos findest du in einer anderen Galerie.

Zu den Norwegen  Reiseberichten.

Shetland, Fotogalerie


Wie ich schon auf der Seite: Die Shetland Inseln – ein Traumreiseziel, schrieb, haben uns die Inseln in ihren Bann geschlagen. Die Reiseberichte habt ihr vielleicht schon gelesen, jetzt zeigen wir eine Bildauswahl zum Genießen. Viel Spass dabei.

KLICK auf die FOTOS um sie in groß zu betrachten!!

Schafe und Schneewolken, Shetland

Schafe und Schneewolken, Shetland