Unsere Ostseereise beendeten wir in Wustrow, Darss. Dort hatten wir ein paar Wochen zuvor diesen Surferplatz gesehen. Und wo Surfer zu finden sind, da findet ein Fotograf auch Wellen und Wind.
Wir fanden den Strand nach einer ersten Inspektion eher langweilig. Die Buhnen standen in zahlreichen Reihen im Wasser. Felsen gab es nicht. Hmmm, mal abwarten dachten wir….
Möwe auf Buhnen, Ostsee
Licht über den Wolken, Ostseestrand
Möwe auf den Buhnen, Ostsee
Wellen und Wolken 2, Wustrow, Ostseeküste
Wellen und Wolken, Wustrow, Ostseeküste
Es regnete oft aber nie viel, der Himmel hing voller Wolken. Tagsüber kam jedoch auch die Sonne durch. Gegen Abend lief ich mal wieder zum Strand, das Meer so nah, da möchte ich natürlich auch die Wellen hören. Und siehe da! das Licht was spektaulär gut. Super Fotobedingungen.
Ich rief Gunter und wir legten fotografisch los.
Da es sich doch als wunderbar gemütlich ergeben hatte – der Strand samt Wellen nur 5 Minuten vom Mobil entfernt, blieben wir noch einen Tag. Tagsüber unternahmen wir längere Strandmärsche, Amy und Noah liesen den Drachen steigen und am Abend, wie auf Bestellung, wieder super schönes Fotolicht. Ein toller Abschluß einer sehr interessanten Reise! Und, wie schon gesagt: unsere erste Fototour in Deutschland!
Es regnete den ganzen langen Tag. Mehrmals lief ich an den Strand. Das schaffe ich ja nie – so nah zu sein und nicht ans Wasser zu können. Also nahm ich es in Kauf, nass zu werden und ich wurde nass! Dreimal sogar. Trotzdem fand ich den Strand klasse!
Einmal begleiteten mich Noah und Amy, sie sammelten Bernsteine. Doch hatten wenig Glück. Am Nachmittag lief ich mit Esra zusammen weit entlang der Küste und als wir so ca. eine Stunde gelaufen waren und gerade umdrehen wollten, fing es an zu regnen. Jetzt hatten wir Gegenwind und viel Wasser im Gesicht. Ein paar Fotos machte ich, doch mußte ich jedesmal die Linse putzen. Das Laufen war auf ganzer Länge sehr anstrengend, weil der Strand voller relativ großer Kieselsteine lag.
Nachts lauschten wir dem Sturm in den Bäumen.
Das Wetter war am nächsten Tag viel besser. Doch lag der Strand auf der „falschen“ Seite. Die Sonne schaffte es nicht, bis zum Wasser. Wir verweilten ein paar Stunden, der Weg durch den Wald war schön und nicht sonderlich weit.
Steine am Strand, Regenwetter, Kreptitzer Heide, Rügen
Die Veränderung eines Strandes innerhalb einer stürmischen Nacht
Heute waren alle Steine, die mir gestern im Weg lagen weg! Wie gewaltig doch das Meer ist!! Ich war absolut begeistert zu sehen, wie sich ein Strand in nur einer stürmischen Nacht verändern kann! Beim Fotografieren wagte ich mich wieder viel zu nah ans Wasser, die Wellen schwappten über meine Füße und wieder mal waren meine Socken nass. Wasserdicht nutzt nichts, wenns oben rein läuft. Auf der letzten Reise in Schottland hatte ich in genau diesen Schuhen schon einmal ständig nasse Füße. Hmmm, da muß ich eine Lösung finden und zwar bevor die Socken stinken!
Wir genossen die Ruhe auf dem Campingplatz übrigens sehr. Wir genossen es auch Platz zu haben: endlich standen wir mal nicht dicht auf dicht auf einem staubigen Parkplatz.
Kreptitzer Heide, Insel Rügen – alle kleinen Steine waren durch den Strum weggeräumt.
Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Jasmund Nationalpark
Gegen Mittag fuhren wir nach Lohme, dort gibt es einen Wohnmobilstellplatz im Ort, nicht weit vom Nationalpark. Wir liefen in den Wald. Esra blieb im Mobil, denn er wollte ein Buch fertig lesen und eine Rezension schreiben. Ihm tat die Ruhe im Mobil sehr gut, während wir die frische Waldluft genossen.
Wir machten den Fehler, relativ schnell an den Strand zu laufen. Dort war das Vorrankommen wegen großer Steine sehr mühsam. Wir liefen mindestens eine Stunde lang entlang des Strandes. Irgendwann war es uns zuviel und wir suchten wieder den weichen Waldboden für unsere müden Füße.
Der Buchenwald war klasse. Es gab tiefe Täler, kleine Rinnsale, umgefallene Bäume. Bis zum Königsstuhl kamen wir vor lauter Begeisterung leider nicht an diesem Tag. Unterwegs trafen wir ein sehr nettes Ehepaar und führten sogleich ein tolles, philosophisches Gespräch. Wie erfrischend! Wir erfuhren viel über das Leben in der DDR. Konnten uns kaum lösen, quatschten sicher eine Stunde lang.
Esra vermisste uns schon, glücklicherweise haben wir zwei Handys.
Zurück am Mobil zahlten wir erstmal unsere Standgebühr für die Nacht. Wieder Kurtaxe, aber diesmal nicht so viel. 0,75 Euro pro Person, die Kids rechnete der Wirt nicht ab.
Kaum hatten wir ein Getränk in der Hand, hielten unsere neuen Freunde vor der Tür. Sie brachten uns Infomaterial zur Region und wir quatschten weiter. Etwas zu spät liefen wir dann nochmal in den Ort. Regine und Klaus, so heißen die beiden, begleiteten uns. Wir nahmen das Cafe Niedlich noch auf. Vor ein paar Jahren war der ganze Hang ins Meer gerutscht, jetzt ist alles befestigt. Der Hafen sah von oben herab toll aus. Wir liefen hinunter und fotografierten von Fledermäusem umschwirrt noch bis es zu dunkel war. Dann kam der Aufstieg: mindestens 270 Stufen hoch. In den letzten Tagen konnten wir ja bereits üben und wir sind die vielen Treppen gewöhnt.
Nach der Besichtigung des Kap Arkonas fuhren wir zur Kreptitzer Heide. Dort fanden wir einen Campingplatz, der wenig besucht war. Die Kinder kosteten wieder alle extra, was wir schade fanden. Ich teilte das dem Besitzer mit und handelte einen kleinen Familienrabatt heraus. Glücklicherweise war Strom inklusive, unsere Batterien hatten in den letzten regnerischenTagen nämlich sehr gelitten.
Wir waren schon spät dran, hatten uns am Kap Arkona länger aufgehalten. So beeilten wir uns, zum Strand zu kommen. Dazu liefen wir über die Kreptitzer Heide zu einer Treppe aus Metall. Es war leider schon etwas zu spät, das Licht war bereits fantastisch als wir ankamen, wir hatten keine Zeit uns zu orientieren. Endlich gab es mal wieder richtig schöne, lebendige Wellen. Der Strand war wirklich wunderschön!
ich stehe an der Treppe zum Strand
der Abstieg zum Strand, Insel Rügen
abendlicher Strand, Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Sonnenuntergang, Insel Rügen
Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Angeblitzte Welle, Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Langzeitbelichtung, Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Langzeitbelichtung, Kreptitzer Heide, Insel Rügen
Ich griff in die Tasche und fand mein wichtigstes Graufilter nicht. Das machte mich sehr, sehr nervös. Ich war ganz hibbelig, durchwühlte alle Taschen und räumte meinen Rucksack aus. Nichts! Das Licht war immer noch super gut, es wartete nicht auf mich. So nutzte ich auch ohne meinen 64 fach Graufilter die Chance und fotografierte – jedoch nicht mit der nötigen Konzentration. Mein FILTER! Schnell war das beste Fotolicht vorbei. Amy und Noah waren damit beschäftigt Bernstein zu suchen, es schienen optimale Bedinungen zu herrschen. Kleine Bruchstücke fanden die beiden auch. Esra sah sich die Steilküste genau an.
Wir blieben bis es fast ganz dunkel war. Die Wellen knallten an den Strand, teilweise schwappten sie bis zur Steilküste, für Leute blieb da wenig Platz. Wir waren ziemlich weit entlang des Strandes gelaufen, fanden aber keine Treppe. Um auf der sicheren Seite zu sein, liefen wir zurück zur metallenen Treppe und nahmen den Weg durch die Heide zurück zum Campingplatz. Leider hatte dieser keinen Ausgang zum Strand hin, also nochmal bestimmt 500 m weiter um den Zaun herum. Diese Stecke macht schon etwas aus, wenn man den ganzen Tag auf den Beinen war. …
Auf dem Rückweg fiel mir plötzlich ein, wo mein geliebtes Graufilter sein könnte. In meiner Jacke! Uff, ich war so beruhigt! Im Mobil schaute ich gleich nach und steckte es sofort wieder in die Filtertasche.
An dieser Stelle nocheinmal vielen Dank an all die treuen Kommentatoren! Ohne Euch und die Motivation durch die Kommentare würden wir es nicht schaffen, so fleißig am Schreiben zu bleiben! Danke!
Hier eine Statistik: wir schrieben auf der Reise mit Schwerpunkt Schottland 47 Live Blogeinträge, Ihr habt 147 Kommentare geschrieben! Klasse!
Titelbild des Kalenders „Sehnsucht nach dem Meer 2013“
Das Titelbild des Kalenders habe ich in der Bretagne, an der Cote Sauvage, an einem wahrlich wilden Tag aufgenommen.
Die fleißigste Schreiberin war Gabi M. aus dem Norden von Deutschland! Sie hat 25 Kommentare geschrieben! Gabi – Dir werden wir auf dem Weg gen Norden einen Kalender vorbeibringen!!
Esra hat per Los einen Gewinner des „Sehnsucht nach dem Meer 2013“ Kalender ermittelt! Andreas S. aus Bubenheim. Den Kalender brachte ich ihm schon vorbei.
Dieser Tag war ein ganz besonderer, denn so wild hatten wir das Meer in der Bretagne noch nie erlebt. Wir fotografierten den ganzen Tag – normalerweise nutzen wir lieber die Morgen- und Abendstunden für unsere Fotos.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/08/MG_8721.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-08-12 17:05:462018-12-27 20:49:39„Sehnsucht nach dem Meer 2013“
Morgens war das Womo durch den stetigen Wind ziemlich durchgekühlt, wir hatten aber ruhig schlafen können. Ich war wie immer sehr früh wach, wollte natürlich mit dem Fotoapparat losziehen, denn morgens würde die Sonne auf den Klippen liegen. Doch es hatte geregnet, das nasse Gras am so steilen Abhang machte mir Angst, da traute ich mich nicht und blieb liegen. Doch gegen 8:00 Uhr krochen wir doch aus den warmen Betten ins eiskalte Mobil. Wir hatten keinen Campingplatz, also keinen Strom, also war es kalt. Es ist zwar Sommer aber saukalt! Beim Aufstehen fiel uns ein Lieferwagen mit jungen Leuten auf, die Ausrüstung in zahlreiche und sehr große Rucksäcke packten. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass es Vogelforscher waren. Heute würden sie Vögel mit kleinen Sendern versehen um ihr Verhalten nachvollziehen zu können. Da die Gewässer vor Schottland sehr flach seien, würde sich die Klimaveränderung hier sehr schnell auswirken. Gerne hätte ich das Einfangen und die Arbeit an den Vögeln fotografiert. Doch das war nicht möglich, weil die Methode wegen evtl Nachahmern nicht bekannt werden darf! Wenn man in der Nähe einer Alkenkolonie einen Fehler macht und die Tiere stört, kann der Nachwuchs der ganzen Kolonie gefährdet werden. Diese kleinen Vögel bauen ja keine Nester, legen die Eier auf den blanken Fels. Wird der Vogel nervös, fällt das Ei die Klippen hinuter.
Wir machten uns nach dem Frühstück ebenfalls auf in die Klippen und entdeckten tatsächlich einen Papageitaucher auf unserer Fototour. Die anderen Alken brüteten für gute Fotos zu weit in den Klippen, so fotografierten wir sie nicht.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/06/puffin.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-06-08 18:12:262018-08-05 12:17:45Findochty – ein absolut genialer Campingplatz und Flaschenpost!!
Wie magisch die Nächte im hohen Norden, zum Beispiel auf den Lofoten und Vesteralen, sein können wollte ich Euch mal anhand dieser Serie verdeutlichen! An der Farbe habe ich NICHTS gedreht, hätte teilweise eher etwas rausnehmen müssen. Die Sonne verschwand schließlich hinter dem Berg, kam allerdings wenige Stunden später wieder von der anderen Seite und das Schauspiel begann von Neuem!
Wir mögen die Zeiten vor und nach der Mitternachtssonne am liebsten. Da sind diese Stimmungen am längsten. Diese Nacht hier – am 11.Juli 2009 – lag noch im Bereich der Mitternachtssonne. Am 17. Juli geht die Sonne auf den Lofoten dann wieder unter.
Fotografen liebe die Lichtstimmungen auf den Lofoten
Wir Fotografen kennen das. Diese magische Stimmung vor und nach Sonnenuntergang ist nur sehr kurz. Am liebsten wäre man zu dieser Zeit eine Krake oder wenigstens geklont, damit man überall auf einmal sein kann und das Licht wirklich ausnutzen kann. Klick dich durch die Fotos und achte auf die Zeitangabe unter den Bildern. Ja, auf den Lofoten dauert diese Stimmung gefühlt ewig. Und nicht nur gefühlt! Sie dauert und dauert und dauert und du kannst hier hin gehen und dann dahin und in aller Ruhe Stimmungsfotos gestalten!