Vor langer, langer Zeit, weit vor dem Höhenflug der Digitalfotografie, hatten wir bereits Grauverlauffilter im Einsatz. Die waren wie ein Polfilter gebaut, also rund und drehbar. Die eine Hälfte des Glases war dunkler als die andere, die Aufteilung genau mittig, der Verlauf weich. Leider machte es uns wenig Spaß, mit diesen Filtern zu arbeiten. Wer legt bei den Fotos den Horizont immer in die Mitte? Die Abdunklung des Filters war außerdem noch zu schwach, und dunkelte bei sehr hellem Himmel zu wenig ab.
2. Abdunkeln geht doch auch mit Lightroom, oder?
Gunter war von den Möglichkeiten von Lightroom und Photoshop so angetan, dass er postulierte: »Das geht softwaremäßig sowieso viel leichter als mit einem Filter« (er hatte natürlich unser wenig hilfreiches, altes Schraubfilter im Hinterkopf). Bei einigen Motiven in der Landschaftsfotografie hat er damit auch recht. Doch es gibt gerade am Meer, in den frühen Morgenstunden und späten Abendstunden viele Situationen, wo ich mir sehnlichst ein Verlaufsfilter wünsche. Dunkler Sand bei Sonnenuntergang, Lavaküste auf den Azoren, spritzendes Wasser auf den Felsplatten des Neptuni auf Öland. Situationen mit extrem hohen Kontrasten.
[caption id="attachment_17955" align="aligncenter" width="1000"] Ohne Verlaufsfilter[/caption]
[caption id="attachment_17956" align="aligncenter" width="1000"] Mit Verlaufsfilter und Polfilter[/caption]
Das Foto habe ich auf Sylt bei sonnigem Wetter aufgenommen. Ich finde, dass hier sehr gut zu sehen ist, dass sich das Verlaufsfilter nicht nur auf den Himmel auswirkt. Da der hohe Kontrast auf dem ganzen Foto abgeschwächt wird, sieht auch das Meer und der Strand wesentlich freundlicher aus. Diese luftige Stimmung würde ich per Bildbearbeitung nicht hinbekommen. Allerdings wurde bei dem zweiten Foto auch ein Polfilter eingesetzt!
Das Haida Verlauffilter ist übrigens absolut farbneutral.
3. Sparen bringt nichts
Um Kosten zu sparen versuchten wir es anfangs mit einem relativ günstigen Filter der Marke Hightech, welchen ich einfach vor die Frontlinse hielt. Das Davorhalten ist schon mal keine wirklich gute Idee, weil es leicht zu Verwacklungen kommen kann. Ich schaffte es ohne Probleme, die Fotos korrekt zu belichten und nicht zu verwackeln, doch das Filter produziert in bestimmten Situationen einen sehr unschönen lila Farbstich. Dem kann ich auch mit Lightroom nicht zu Leibe rücken. Das Hightech Verlaufsfilter ist darum unbrauchbar für mich. Das Geldsparen hat uns letzlich nur zusätzliche Kosten verursacht.
[caption id="attachment_17958" align="aligncenter" width="860"] Ohne Verlaufsfilter[/caption]
[caption id="attachment_17959" align="aligncenter" width="860"] Mit Verlaufsfilter aus Kunstharz (nicht farbecht)[/caption]
Ile d’Ouessant, Bretagne. Trotz Farbstich sieht man auch hier, dass das Foto ingesamt einen weicheren Kontrast zeigt. Die Felsen im Vordergrund sind besser durchzeichnet, saufen nicht so ab.
[caption id="attachment_27473" align="aligncenter" width="920"] Grauverlaufsfilter von Haida[/caption]
[caption id="attachment_27474" align="aligncenter" width="920"] Saint Mathieu ohne Grauverlaufsfilter[/caption]
Der Leuchtturm Saint Mathieu in der Bretagne Ohne und mit Grauverlaufsfilter von Haida. Hier ist mir der Verlaufsfilter fast schon zu stark. Aber das Foto mit Filter gefällt mir trotz allem wesentlich besser als ohne.
4. Vergleich von Software und Filter
Vorteile Software:
Kein teures Filter nötig, daher kein zusätzliches Gewicht im Fotorucksack
Günstige Filter haben oft Fehlfarben, die dann mit Lightroom nicht oder nur schwer rausgerechnet werden können.
Nachteile Software:
Bei sehr hohen Kontrastumfängen ist die Bildbearbeitung ziemlich aufwändig. Es sind mindestens zwei Raw-Fotos nötig, die ich am Rechner zusammenpfriemeln muss. (siehe auch HDR-Fotos)
Manchmal kann ich das Foto nicht so bearbeiten, wie es in der konkreten Situation auf mich gewirkt hat. (Schau Dir das Foto von Sylt mehrfach an und schiebe den Regler hin und her. Ich finde, da wird das ganze Ausmaß sehr deutlich!)
Ich sitze eh schon viel oft und zu lange am Rechner, jede Minute, die ich mir vor dem Monitor sparen kann, ist den Mehraufwand beim Fotografieren wert.
Vergleich zwischen Drehfilter und Steckfiltersystem:
Ein Grauverlaufs-Drehfilter ist unflexibel in der Anwendung, der Horizont ist immer mittig.
Bei der Kombination mehrerer Filter aufeinander kommt es mit Drehfiltern schneller zu Vigenttierungen.
Die großen Steckfilter sind windanfälliger – wir fotografieren sehr oft auch noch im Sturm und das könnte mehr zu Verwachlungen führen. Ich werde da in Zukunft weiterhin berichten.
Die Steckfilter sind schon allein aufgrund der Größe kratzanfälliger.
5. Haida Steckfiltersystem
Das Steckfiltersystem von Haida ist für mich die optimale Wahl. Es ist recht günstig im Vergleich zu anderen Systemen wie zum Beispiel Lee Filter.
Die Qualität der Filterscheiben ist hervorragend – keine Farbstiche erkennbar
Ich kann das Filter sehr flexibel einsetzen – in Sonnenuntergangsstimmungen kann ich das Filter schäg stellen und nur die sehr hellen Himmelsanteile abdunkeln.
Das Grauverlaufsfilter lässt sich optimal mit dem Polfilter kombinieren. Das ist mir sehr wichtig, wenn ich kräftigere Farben im Bild haben möchte. Haida bietet extra dafür ein superflaches Polfilter an, das drehbar im Objektivadapterring eingesetzt wird.
Das System wiegt nicht viel, macht trotzdem einen robusten Eindruck und ist unkompliziert zu handhaben.
Als Filterbenutzer sparst du eine Menge Geld, wenn du eine größere Kameraausrüstung besitzt. Du brauchst für alle deine Objektive mit verschiedenen Filtergrößen nur noch ein einziges Polfilter, Grauverlaufsfilter und Graufilter
Der Filterhalter nimmt bis zu drei weitere quadratische Filter auf
Die Dimensionen des Haida Filterhalters 100 sind so großzügig bemessen, dass es auch im Weitwinkelbereich mit den meisten Objektiven zu keiner Vignettierung kommt
Haida Filtersystem – Polfilter plus Verlauffilter auf der Kamera, der Adapterring für das TiltShift liegt davor. Der Adapter kostet 17 Euro, das finde ich sehr praktisch, weil ich somit alle Filter auch für die Objektive mit größerem Objektivdurchmesser nutzen kann. Was allein ein 82mm Polfilter kostet…
Haida Polfilter
Haida Filterhalter, Polfilter, Adapterring und Verlauffilter (da hat sich die Vergütungsschicht gespiegelt, es ist nicht braun!)
Grauverlauf Schraubfilter
Mein Haida Filtersystem, besteht aus folgenden Komponenten:
Filterhalter 100
Adapterringe für 77mm und 82mm Objektivfiltergewinde
das dazu passende Haida Pro II Digital Slim Polfilter
Grauverlaufsfilter HAIDA Pro II MC Optical 150 mm x 100 mm GND Soft Edge 0,9
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/07/MG_1915.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2016-07-21 17:09:542024-03-22 12:57:26Grauverlaufsfilter von Haida
Der Ratgeber für die erfolgreiche Reisefotografie, Teil 5
In der fünften Folge stellen wir hilfreiches und interessantes Zubehör vor, und erklären,
auf was du beim Kauf achten solltest.
Scheidecker Wasserfälle. Dieser Mini-Wasserfall im Wald ist in dieser Form ohne Stativ nicht zu fotografieren. Eine Sekunde Belichtung gibt dem Wasser einen weichen Charakter.
Kamerazubehör
verhilft dir zu besserer Qualität und außergewöhnlichen Bildern
erweitert deinen fotografischen Aktionsradius
hilft dir dabei, die Bildausbeute deiner Reisen sicher nach Hause zu bringen
sollte auf Reisen nicht zu sehr auftragen
1. Das Polarisationsfilter
Das Polarisationsfilter hat eine bemerkenswerte Eigenschaft, die nicht durch digitale
Bildbearbeitung nachgestellt werden kann:
Es hat die Fähigkeit, reflektiertes Licht, also Spiegelungen, auszulöschen!
Laub, Gras, Autos, Fensterscheiben, nasse Felsen oder Dächer, die meisten Dinge um
uns herum spiegeln, glänzen, reflektieren mehr oder weniger. Dadurch wirken sie heller,
aber die Farben sind blass und ausgewaschen. Auch das helle Blau des Himmels ist
eine Folge von Reflexionen des Sonnenlichts in der wasserdampfgesättigten Atmosphäre.
Das Polfilter kann diese Lichtreflexionen mindern und sogar löschen, dadurch leuchten
die Farben brillanter. Das Polfilter ist in einer drehbaren Fassung gelagert, damit kannst
du die Stärke der Reflexminderung beeinflussen. Den Effekt siehst du direkt im
Kamerasucher und kannst die gewünschte Intensität leicht einstellen. Mit elektronischen
Suchern und Displays ist der Effekt schwieriger zu beurteilen, weil die Kameraautomatik
bei Abdunklung durch die Polfilterwirkung sofort gegensteuert und das Bild heller darstellt.
Hier kannst du dir helfen, indem du die Belichtung auf manuelle Steuerung
umschaltest.
Verschiedene Polfiltergrößen für unterschiedliche Objektive.
Passe aber auf, das Maximum an Reflexlöschung ergibt nicht immer das wirkungsvollste
Bild. Schieße sicherheitshalber mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Polfilterstellungen.
[twenty20 img1=“8360″ img2=“8359″ offset=“0.5″ before=“Bleik auf den Vesterålen, ohne Polfilter“ after=“Bleik auf den Vesterålen, mit Polfilter“ hover=“true“]
Aufnahme ohne Polfilter. Das stark reflektierende Meer erhöht den Bildkontrast zu stark
Die Aufnahme mit Polfilter zeigt eine ausgewogene Belichtung und satte Farben.
Gebe bei Aufnahmen mit Weitwinkelbrennweiten acht. Hier hast du bei gutem Wetter große wolkenfreie Himmelsflächen im Bild. Weil der Polfiltereffekt je nach Blickrichtung unterschiedlich stark ausgeprägt ist, wirkt blauer Himmel oft fleckig. Meist hast du eine unnatürlich wirkende dunkelblaue Stelle im Bild.
Für den Kauf würde ich dir raten, nicht zu den allerbilligsten Teilen zu greifen. Die sind
oft optisch minderwertig, verringern die Schärfeleistung, und können dir leicht die Bildqualität ruinieren. Da nützt auch das beste Objektiv nichts. Ein optisches System ist halt immer nur so leistungsfähig wie sein schwächstes Glied.
In Filtermäppchen sind die Filter gut geschützt aufbewahrt und schnell zur Hand.
Ein Stativ ist für Reisende eine zusätzliche Belastung, und seine Anschaffung solltest
du dir gut überlegen. Es ist relativ sperrig, wiegt manchmal mehr als die gepackte
Kameratasche, und jemand muss es mitschleppen (Ehepartner fragen?).
Die Stative sind unsere ständigen treuen Begleiter.
Auf der Habenseite verhilft es dir zu schärferen Aufnahmen, auch bei helllichtem Tag.
Und es vergrößert deinen Aktionsradius über die Dämmerung bis in die Nacht hinein.
Nach Sonnenuntergang sind die Farben am interessantesten. Nachts kannst du Sterne
fotografieren, Meteoriten, oder Nordlicht. Auch im Wald, in Innenräumen oder in Höhlen
ist das Stativ ein wertvoller Begleiter, der dir außergewöhnliche Aufnahmen ermöglicht.
Zeitrafferaufnahmen sind ohne Stativ nicht realisierbar, für Panoramafotos ist es eine
wertvolle Hilfe, und auch beim Filmen vermeidet ein Stativ das Verwackeln.
Die Stabilität eines Statives hängt ziemlich direkt mit seinem Gewicht zusammen.
Leider! Aber wenn du nicht gerade mit einer Profi-Spiegelreflex und schweren Teleobjektiven unterwegs bist, reicht ein gutes Reisestativ von etwa eineinhalb Kilogramm
Gewicht vollkommen aus.
Die Sterne ziehen ihre Bahnen, während der Leuchtturm, fest verwurzelt in den Dünen, sein Licht weit hinaus aufs Meer wirft.
Aluminium oder Carbon ist eine Preis-, Prestige- und Gewichtsfrage. Carbonstative
sind schwingungsanfälliger und empfindlicher gegen Schläge und Beschädigungen.
Carbonstative sind aber ungefähr 40 % leichter als die vergleichbaren Aluminium-Modelle,
aber etwas teuerer.
Abendaufnahme vom Hirtshals Fyr. Über eine Minute belichtete die Kamera im Sturm. In solchen Momenten zeigt sich die Standfestigkeit des Stativs.
2.1 Ein Rat zur Qualität
Lass die Finger weg von superleichten Billigstativen unter 50 Euro. Die sind vielleicht
zum Aufstellen der Kamera für Ganzkörper-Selfies ausreichend, aber für ernsthaften
Einsatz ungeeignet. Zwischen 50 und 100 Euro tummelt sich eine ganze Armada von
superkompakten Reisestativen, inklusive Kugelkopf und Schnellspannadapter. Irgendwie
scheinen die trotz unterschiedlichster Markennamen alle aus dem gleichen Nest
gehüpft zu sein. Diese Dinger sehen ganz nett aus, halten auch leichte Kameras halbwegs
stabil, sind aber nur eine Notlösung. Ganz übel sind die Ministative mit langer
Mittelsäule. Wer die erfunden hat, dem würde ich sie am liebsten um den Hals wickeln.
Oft wird das Stativ im günstigen Set mit einem kompakten Kugelkopf und einer Schnellbefestigungsplatte angeboten. Damit geht das Draufsetzen und Abnehmen der Kamera und die Ausrichtung flott und unkompliziert von der Hand.
Dieser FLM-Kugelkopf ist gut für den Outdoor-Einsatz, weil er robust und einfach zu reinigen ist. Obendrauf eine Schnellspannplatte von Novoflex. Das Adaptergegenstück an der Kamera ist nur münzgroß.
2.2 Wie erkenne ich ein gutes Stativ?
Teste dein neues Stativ vor dem Kauf auf jedem Fall auf seine Stabilität. Fahre die drei
Stativbeine zu voller Länge aus, die Mittelsäule bleibt dabei eingezogen. Dann umfasst
du den Stativkörper und prüfst die Verwindungssteifigkeit durch Drehbewegungen um
die Mittelsäulenachse. Die Beine sollten nur wenig nachgeben, nichts darf schlackern.
Dann befestige die Kamera mit der Schnellkupplung, prüfe ob sie spielfrei sitzt und
wie leicht sie in Schwingung gerät. Beim Arretieren des Kugelkopfes sollte sich der Bildausschnitt der Kamera nicht, oder nur unwesentlich verändern.
Schonend und verwacklungsfrei löst du mit dem Selbstauslöser der Kamera aus. Die
Vorlaufzeit lässt sich für diese Zwecke auf zwei Sekunden einstellen.
Ein einfacher und einprogrammierbarer Kabelauslöser/Timer.
Mit einem Kabel- ode Funkfernauslöser geht das natürlich genauso gut, aber viel
spontaner. Den empfehle ich dir dringend, wenn du in der Lage sein willst, jederzeit im
passenden Moment auszulösen. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass der
Anschluss des Kabelauslösers auch an dein Kameramodell passt. Auch gleiche Hersteller haben unterschiedliche Anschlüsse.
3. Ersatzbatterien und Speicherkarten
Wenn du in abgelegene Gegenden fährst, ist die Mitnahme von Ersatzakkus und
zusätzlichen Speicherkarten bestimmt keine schlechte Idee.
Sind keine Steckdosen in Reichweite, empfehlen wir fürs Laden der Akkus die Mitnahme
eines kompakten Spannungswandlers für die Zigarettenanzünderbuchse im
Auto. Darüber lassen sich auch Notebooks und Smartphones laden, ohne extra Autoadapter für jedes Gerät mitschleppen zu müssen.
Reserveakkus von verschiedenen Herstellern.
Beim Kauf von Speicherkarten lohnt sich in jedem Fall Markenware. Billigkarten
haben eine Tendenz zu höheren Ausfallraten. Du kannst Glück haben und die Karten
funktionieren eine Zeit lang anstandslos. Das Risiko, dass plötzlich eine Karte nicht
mehr reagiert und die Fotoausbeute der letzten Wochen futsch ist, wäre mir persönlich
aber viel zu groß.
Kaufe dir deshalb unbedingt Markenware, etwa von SanDisk, Transcend, Kingston
oder Samsung. Für reine Fotografie reichen dir die günstigen Modelle mit langsameren
Schreib- und Leseraten völlig aus. Willst du mit deiner Kamera filmen, hole dir die teureren, schnelleren Ausführungen.
Unsere Speicherkarten haben wir in der Schutzbox oder im Stoffmäppchen.
Beim Kauf von zusätzlichen Kameraakkus müssen es nicht unbedingt die teuren
Originale des Herstellers sein. Hier kannst du zu günstigen Nachbauten von bekannten
Akkuherstellerngreifen, die funktionieren klaglos, auch wenn sie nicht immer die volle
Kapazität der Originale bieten. Dafür kosten sie oft nur ein Drittel oder Viertel.
4. Wetter- und Spritzschutz
WIllst du Actionfotos auf staubigen Pisten schießen, auch bei Regenwetter fotografieren,
oder wenn dir der Sturm die Meeresgischt um die Ohren bläst? Das ist für
Kamera und Objektive wenig bekömmlich. Staub und Feuchtigkeit kann eindringen und
sie dauerhaft außer Gefecht setzen. Da bleibt die Kamera besser im Auto, oder etwa
nicht?
Abhilfe schafft in solchen Fällen entweder eine Actionkamera wie die GoPro Hero
Modelle, oder du schützt deine Kamera vor Staub und Dreck.
Dafür sind Kamerabeutel von Ewa-Marine oder Dicapac eine exzellente Wahl. Die
sind eigentlich für Unterwasseraufnahmen gedacht und halten aus diesem Grund
absolut dicht. Die Bedienung ist aber nicht gerade komfortabel. Dafür bekommst du die
Chance auf aktionsgeladene Bilder in Situationen, wo alle anderen ihre Kameras schon
längst weggepackt haben.
Günstiger und bequemer sind sogenannte »Regencapes« aus transparentem Kunststoff.
Die schützen Kamera und Objektiv vor Regen, sofern es nicht allzu stürmisch ist.
Die preiswerteste aber trotzdem passable Variante ist die Kombination aus Sonnenblende,
einer klaren Plastiktüte und ein paar Gummiringen. Die Kamera wird mit dem
Body voran in die Tüte gesteckt. Die Tütenöffnung wird gerafft und mit den Gummiringen
an der Sonnenblende befestigt. Wähle die Tüte lieber etwas größer, sie sollte
nicht über der Kamera spannen. Willst du den Kameragurt nach außen verlegen,
schneide einen kamerabreiten Schlitz in die Rückseite der Tüte, holt den Tragegurt
heraus und klebe den Schlitz mit Klebeband zu.
Von den oft angebotenen Schutzfiltern für das Objektiv halte ich nicht viel. Diese
beeinflussen die Abbildungsleistung negativ und schützen weder den Objektivtubus
noch die Kamera. Die Frontlinsen der Objektive sind in der Regel hartvergütet und
ziemlich kratzresistent, ein paar Wassertropfen schaden ihnen nicht. Da brauchst du
kein extra Glas davor.
Das Licht nach Sonnenuntergang hat eine besondere Qualität, auch bei bewölktem Himmel. 1/3 Sekunde mit Stativ.
5. Pflege- und Reinigungsmittel
Was haben wir auf unseren Reisen für die Kamera- und Objektivpflege dabei?
Ein paar weiche, saugfähige Tücher, um Kamera und Objektive abzutrocknen, falls
sie nass geworden sind.
Mikrofaser-Reinigungstücher und ein feiner Marderhaarpinsel sind für die Reinigung
der Linsen- und Displayoberflächen.
Ein kompakter Malerpinsel entfernt Staub und Dreck aus den Filtergewinden und von
den Oberflächen der Objektive und Kameras.
Das wars schon!
Unser Basis-Reinigungskit.
Falls du eine Kamera mit Wechselobjektiven besitzt, solltest du beim Objektivwechsel
sehr gut aufpassen, dass kein Staub ins Kamerainnere dringt. Sitzen die Staubkörner
erst einmal auf dem Sensor, sind sie oft nur mit viel Mühe und teurem Zubehör wegzukriegen.
Die automatische Sensorreinigung vieler Kameras schafft es oft nicht, hartnäckigen
Schmutz loszuwerden.
Übe also lieber das schnelle Objektivwechseln. Im Freien achte auf staubarme
Umgebung und wechsele im Windschatten deines Körpers.
Ist unterwegs wirklich einmal eine Sensorreinigung nötig, ist das keine einfache
Sache. Im Ausland wirst du schwer einen Reinigungsservice finden, und Reinigungskits
bieten viele Shops schon gar nicht an. Willst du für alle Fälle gerüstet sein, besorge dir
vor der Abreise eine Packung Sensor-Swaps (achtet auf die Sensorgröße) und Reinigungsflüssigkeit.
Dann präge dir genau die erforderlichen Schritte ein, und hoffe, dass
der Reinigungsfall nicht eintritt.
6. Datensicherung unterwegs, oder: Wie bringst du deine Fotoausbeute sicher nach Hause?
Viele individuelle Reisen führen in Gegenden, in denen eine Internetverbindung, wenn
nicht langsam, dann nichtexistent ist. Die Tagesausbeute mal kurz mit dem Smartphone
in die Cloud verschieben geht also nicht.
Zwei Speicherlösungen, Imagetank mit integriertem Kartenleser und externe Festplatte.
Wir empfehlen dir generell, dein Bildmaterial doppelt zu sichern. Die Kombination ist
egal, ob auf Notebook und Speicherkarten, auf Notebook und externer Festplatte, oder
auf Speicherkarten und Datenspeicher.
6.1 Speicherkarten kaufen
Du kannst natürlich alles auf mehreren Speicherkarten aufheben. Das kommt stark
darauf an, wieviel du fotografierst.
Speicherkartenplatz ist relativ teuer. Er kostet mindestens das Zehnfache wie Festplattenspeicher,
auf die Gigabytes umgerechnet. Und für die Doppelsicherung sind
Speicherkarten ungeeignet, weil du die Daten ja auch mit irgendetwas umkopieren
musst.
Bach in einem der Spalttäler Bornholms, Stavehøl. Die feinen Wasserwirbel werden erst mit längeren Belichtungszeiten vom Stativ aus sichtbar. Hier waren es 13 Sekunden.
6.2 Notebook und externe Festplatte
Du nimmst doch sicher ein Notebook mit auf die Reise. Darauf ist in der Regel ausreichend
Platz für die Fotoausbeute, und oft ist ein SD-Card-Steckplatz schon integriert.
Benutzt du andere Speicherkartentypen, oder fehlt der SD-Card-Slot, lege dir einen
preiswerten USB-Card-Reader zu.
Für die doppelte Sicherung, das Backup, verwenden wir externe 2.5 Zoll-Festplatten.
1000 GB Speicherplatz kosten noch keine 60 Euro, und wenn du in unsicheren Gegenden
unterwegs bist, lässt sich so eine Platte leicht im Fahrzeug verstecken, oder du
hast sie gut in der Jackentasche verborgen.
6.3 Externer Datenspeicher mit integriertem Kartenleser
Das ist eine Lösung für Reisende, die ohne Notebook unterwegs sind. Im Prinzip sind
diese Datentanks externe Festplatten mit integrierten Kartenlesern und eingebautem
Akku. Mit einer Akkuladung können über 300 GB kopiert werden, das sollte auch für
eine längere Reise ausreichen. Die Datenspeicherakkus kannst du bei Bedarf direkt
über den Zigarettenanzünder im Auto laden.
Kostengünstige und gute Anbieter sind Nexto und Hyperdrive. Diese mobilen Fotospeicher
werden mit und ohne eingebaute Festplatte angeboten.
Leuchtturm in Hjo, Vätternsee, Schweden. Auch diese Nachtaufnahme ist ohne Stativ so gut wie unmöglich zu machen.
Egal, wie wenig oder viel du fotografierst – SICHERE DEIN BILDER IMMER DOPPELT!
Wenn du wenig fotografierst, reicht wahrscheinlich dein Smartphone/Tablet als Speicher
für die Sicherung der Fotos aus. Mit einem OTG-Adapter kannst du deine Bilder auf
USB-Sticks kopieren.
Wenn nichts dagegen spricht, nimm einfach dein Notebook mit auf die Reise. Wenn
dein Smartphone oder Tablet mit der OTG-Technik nicht zurechtkommt, kannst du dir
entweder eine WiFi-Festplatte oder einen Imagetank zulegen.
Es kostet aber weniger, wenn du dir ein günstiges Tablet mit OTG-Funktion und
mikro-SD-Karten-Einschub besorgst.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/05/MG_4171.jpg573860Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2016-05-29 00:20:532024-03-15 17:50:35Sinnvolles Zubehör für die Reisefotografie
Vor Kurzem nutzten wir auf dem Reisebloggertreffen in Köln die Gelegenheit, uns das Windows-Phone Lumia 950 für zwei Wochen auszuleihen.
Jetzt haben wir also auch so ein Brettchen in der Hand, mit einem Display, auf dem wir selbst mit der Lupe keine Pixel ausmachen können, und einer Kamera, die laut dem anwesenden Microsoft-Produktmanager aus dem Hause ZEISS stammt. Der Manager erklärt noch die Business-Funktionen und die Einbindung in die Windows-10-Welt, danach wird es für uns interessant, als es ans Fotografieren geht. Macht für uns als Fotografen und Blogger so ein Smartphone überhaupt Sinn? Brauchen wir sowas? Wir haben doch meist wesentlich leistungsfähigeres Equipment dabei.
Schnappschuss im belgischen Viertel, Köln
leckerer Nachtisch im Lindner Hotel, Köln
Viola Lakritz, in Lightroom bearbeitet
Viola Lakritz, im Smartphone bearbeitet und vignettiert
Domblick, Lindner Hotel
Zumindest regt sich die Fotografenneugierde bei uns. Die Telefonfunktionen interessieren uns erst Mal weniger, wir haben auch keine SIM-Karte dabei. Das Einzige, was wir neben dem Fotografieren mit dem LumiA 950 noch probieren, ist mit dem WLAN des Lindner Hotels etwas im Internet surfen.
Fotos bei schwachem Licht
Das 8. Kölner Bloggertreffen startet mit einer Besichtigung des Lindner Hotel City Plaza. Dann gibt es einen Vortrag zum Fotografieren mit Smartphone und danach ziehen wir in der Abenddämmerung gemeinsam mit der Bloggertruppe durch das belgische Viertel. Es wird zusehends dunkler, aber das Lumia hält tapfer mit. Es erstaunt uns, wie leistungsfähig diese kleinen Fotochips heutzutage sind.
Die Dämmerungsleistung wird nur dadurch getrübt, dass das Lumia recht schnell auf längere Belichtungszeiten umstellt. Ist auch logisch, da die Empfindlichkeit nicht unendlich hochgezogen werden kann. Trotz eingebautem optischem Bildstabilisator werden Fotos aus der Hand zunehmend zum Glücksspiel, vor allem in den Innenräumen.
Die Kamera des Smartphones bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten, um dem zu begegnen. Ich habe zu spät dran gedacht, einfach eine passende Belichtungszeit manuell einzustellen. Mir macht das Fotografieren mit dem Handy viel Spaß. Der Bildschirm ist groß, die Darstellung brillant, die Einstellungen, die man vornehmen kann, sind sehr intuitiv. Das Auslösen funktioniert über einen Extraschalter oben am Smartphone oder über das Antippen des Bildschirms. Der Schärfepunkt ist mit einem Fingertipp auf das Display festgelegt und folgt auch den Gesichtern. Ist das Lumia ausgeschaltet, genügt ein Druck auf den Kameraauslöseknopf und es ist aufnahmebereit. Es geht also alles flott mit dem Gerät vonstatten, so wird man kaum einen Schnappschuss verpassen.
Ingwer Tee, abends in der Kneipe, bei äußerst schwachem Dämmerlicht aufgenommen
Nachts in der Stadt, Langzeit, angelehnt an der Laterne, Farben im Lumia entsättigt
Fotos bei Tageslicht
Zwei Tage später sind wir in Belgien im Hallerbos, dem Wald der blauen Blumen, denn es ist gerade Blütezeit und das wollen wir auf gar keinem Fall verpassen. Bei Tageslicht haben wir keine Probleme mit Verwacklungen. Übersichten und Detailaufnahmen sind von guter Qualität. Die Nahgrenze ist ordentlich und bei normalen Aufnahmen dominiert natürlich die Weitwinkelperspektive.
Das Lumia hat auch ein Zoom, das anfangs sogar in engen Grenzen optisch funktioniert, hat uns zumindest der Produktmanager erzählt. Aber sehr bald schaltet das Lumia sein Digitalzoom zu, welches bekanntermaßen keinen Qualitätsvorteil mehr bringt. Geringes Heranzoomen ist also zu empfehlen, stärkeres Zoomen sollte man unterlassen. Im Wald bin ich allerdings mehr mit meiner Spiegelreflex und dem Teleobjektiv beschäftigt und nutze das Handy eher für Selfies. Die würde ich mit meiner großen Kamera nicht so einfach hinbekommen.
Hallerbos, Belgien
Selfie in Hallerbos, Belgien
Blaue Blüten in Hallerbos, Belgien
Blaue Blüten in Hallerbos, Belgien
Blaue Blüten in Hallerbos, Belgien
Bildserien und Filme
Das Lumia filmt maximal in 4K-Auflösung, wir haben uns weise auf Full-HD beschränkt, um den Speicherplatz nicht vollzumüllen. Eine Micro-SD-Karte hatten wir leider nicht mitgenommen, aber die ungefähr 25 GB freien Speicherplatz des Smartphones nehmen eine Menge Bilder auf.
Ist der Film dann gespeichert, können wir direkt beliebige Frames als Einzelfoto extrahieren.Was sehr praktisch ist, wenn sie ein Motiv bewegt und man sich mit der Auslöseverzögerung des Handys schwer tut, den richtigen Moment zu erwischen.
Mit einem Fingerwischer öffnet sich die manuelle Kontrolle
Andere Möglichkeiten sind ein Burst-Modus, in dem viele Bilder schnell hintereinander aufgenommen werden und man das beste heraussucht. Und bei Blitzaufnahmen nimmt das Lumia parallel ein ungeblitztes Bild auf. Auf dem Display liegen die beiden Bilder übereinander, mit einem Schieberegler lässt sich der Blitzeffekt stufenlos ein- oder ausblenden. Wir finden das ziemlich cool, nachträglich die Stärke des Blitzes anpassen zu können.
Mehr als Gag gedacht sind bewegte Bilder. Im Burst-Modus aufgenommene Fotos legt das Lumia als GIF-ähnliches animiertes Bild ab, was fast immer für Erheiterung sorgt. Wir schaffen es bislang aber noch nicht, diese Datein so auf unser Notebook zu tranferieren, dass die Bewegung auch hier automatisch zu sehen ist. Mal sehen, vielleicht bekommen wir das noch hin? Eventuell wäre es gegangen, diese Fotos direkt vom Smartphone zum Beispiel auf Facebook hochzuladen.
Bei einigen speicherhungrigen Foto- oder Filmmodi geraten Vielfotografierer hin und wieder an ihre Grenzen, wenn das Lumia beschäftigt ist, den vollen Arbeitsspeicher in den Flashspeicher zu schreiben. Das ist uns in den zwei Wochen auch ein paar Mal im Eifer des Gefechts passiert.
Der Leuchtturm in Köln
Der Leuchtturm in Köln
Der Leuchtturm in Köln
Die Bearbeitung der Fotos in der Kamera ähnelt den Parametern, die einem bei Instagram zur Verfügung stehen. Mir macht das sehr großen Spaß.
RAW- oder JPG-Format?
Neben dem Standard-JPG-Format bietet das Lumia die Option, Fotos im DNG-Format zusammen mit einem kleineren JPG abzulegen. Die DNGs enthalten anscheinend keine eingebetteten Vorschaubilder, so gerät das Betrachten am Notebook zur Geduldsprobe. Nützlich ist das RAW-Format bei Aufnahmen mit feinstrukturierten Details. Die werden manchmal von der in-Kamera-Optimierung der JPG-Bilder in Mitleidenschaft gezogen.
Wir empfehlen deshalb für den alltäglichen Einsatz das JPG-Format, und für wertvolle und feinstrukturierte Motive das DNG-Format. Die interne Bearbeitung der Fotos fanden wir insgesamt sehr gut, warum sich also die Mühe mit dem DNG machen?
Aufnahmegeschwindigkeit
Bei gutem Licht und guten Kontrastverhältnissen stellt das Lumia flott scharf. Bei wenig Licht oder bei unserem dunkelfelligen Dackel dauert es schon ein Stück länger. Die Autofokusgeschwindigkeit einer Profi-Spiegelreflex darf man natürlich nicht erwarten. Eine feine Sache zur Umgehung der Autofokus-Verzögerung ist die manuelle Vorfokussierung.
Unser langer Dackel Grindel im Garten, das getigerte Fell kommt gut zur Geltung
Unser langer Dackel Grindel – damit tat sich das Smartphone schwer – Grindes ist zu wuselig
Manuelle Einstellungen und Nachbearbeitung
Viele Parameter, wie Belichtungskorrektur, ISO, Belichtungszeit und Entfernungseinstellung sind mit einem Antippen erreichbar. So lassen sich schnellere Zeiten bei ungenügenden Lichtbedingungen realisieren.
Noch wichtiger finden wir die manuelle Entfernungseinstellung. Allgemein sind Smartphones nicht mit dem schnellsten Autofokus gesegnet. Wir stellen einfach die Entfernung am Lumia manuell ein, und umgehen so bei bewegten Motiven oder bei schlechtem Licht die Autofokusverzögerung.
Die Nachbearbeitungsmöglichkeiten im Lumia 950 begeisterten uns enorm. Ich bin es gewohnt, die Fotos am »großen« Rechner anzusehen und zu optimieren. Das ist bei den Smartphonefotos aber gar nicht wirklich nötig. Von der Balance zwischen geblitzter und ungeblitzter Szene, dem Erstellen bewegter Bilder, bis zu der Korrektur von Tonwerten, Belichtung, Kontrast, Schärfe und Rauschverhalten, viele Bearbeitungs-Apps, darunter auch Photoshop-Express, machen es möglich. Das macht ja auch Sinn, weil man zeitnah und direkt vom Handy aus via Internet die ganzen Social Media Plattformen bedienen will. Ich finde es insgesamt spannend und spaßig, mit dem Lumia Fotos zu bearbeiten.
Noah putzt Fenster, Schnappschuss
Blume im Garten bei Sonnenschein
Und das ganze nochmal in 100% Ansicht – sieht super gut aus, wie wir finden.
Ausschnitt in Originalgröße
Fazit
Das Lumia 950 ist als Kamera unter guten Bedingungen zu hochauflösenden, scharfen Fotos in der Lage. Selbst in der Dämmerung ist es noch gut brauchbar, auch wenn die Detailzeichnung mit zunehmender Dunkelheit abnimmt. Die Bedienung der Fotofunktionen ist weitgehend selbsterklärend und auch für den Laien leicht zu verstehen.
Das Hauptproblem für uns ist nicht Lumia-typisch, es trifft gleichermaßen alle Smartphones und auch sucherlose Kameras, die über das Display bedient werden: die typische Smartphone-Fotohaltung mit ausgestreckten Armen vor dem Gesicht ist wenig geeignet für ein ruhiges und verwacklungsfreies Auslösen. Die Zahl der unscharfen Bilder steigt dramatisch an, so bald es dämmrig wird und die Kamera längere Zeiten wählt. Es sei denn, man drückt das Smartphone fest an eine Mauer und riskiert Kratzer, wenn man wie wir ohne Schutzhülle unterwegs ist. Merkt euch also:
Wer nicht stabilisiert, der verliert
Die Bildqualität reicht für die üblichen Zwecke voll aus, für Publikationen in Druckmedien dürfte es gerade noch gehen, falls die Aufnahmebedingungen optimal waren und nicht verwackelt wurde.
Sucherbild mit Grid und oben die erweiterte Schnell-Einstellleiste. Das meiste ist selbsterklärend.
In vielen Belangen kann das Lumia einer Kompaktkamera das Wasser reichen. Das fehlende optische Zoom wird durch die Tatsache kompensiert, dass das Smartphone immer dabei ist. Ich denke, dass auch für uns endlich die Zeit für ein Smartphone gekommen ist. Wahrscheinlich werden wir aber auf eine günstigere Version des Lumia zurückgreifen.
Herzlichen Dank an Janett von www.teilzeitreisender.de und Anja von Travel on Toast für die Organisation des Bloggertreffens in Köln. Es hat uns großen Spaß gemacht, dabei zu sein.
Herzlichen Dank auf für das Leihgerät an Pina von Microsoft.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/05/WP_20160429_17_32_44_Raw-2.jpg484860Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2016-05-17 00:34:102023-01-28 10:35:12Smartphone-Fotografie mit dem Lumia 950
Teil 2: Bildgestaltung – das Bild entsteht im Kopf
Im zweiten Teil unseres Reisefotografie-Tutorials wollen wir dich etwas weniger mit Technik konfrontieren. Hier steht das Bild im Vordergrund, und gute Bilder entstehen zuallererst im Kopf des Fotografen, also in deinem.
Zu der uralten Bemerkung: „du hast ’ne teure Kamera, die macht bestimmt gute Bilder“ fällt mir noch folgende Story ein: Ein Fotograf kauft sich eine neue Kamera, geht raus und stellt sie aufs Stativ. „Auf jetzt, mach ein Foto, los jetzt, mach schon!“ Nicht passiert. Enttäuscht bringt er die Kamera zurück. „Von wegen, Sie haben behauptet, die Kamera macht gute Bilder.“
Gegenlicht am frühen Morgen. Die Sonnenstrahlen sind gut im Morgendunst zu erkennen, die grelle Sonne wir durch das Geäst gedämpft. Die Stimmung ist freundlich, der Weg führt direkt ins Licht, geleitet durch die zusammenlaufenden Diagonalen.
Die entscheidenden Schritte zum guten Bild:
Schau dich aufmerksam um.
Achte auf Details und auf das Spiel des Lichts.
Was weckt dein Interesse, und was empfindest duals aufnahmewürdig?
Welche Szenen berühren dich persönlich und wecken Emotionen?
Was findest dulustig, traurig, schockierend, interessant oder stimmungsvoll?
Hast du ein lohnendes Motiv ausgemacht, überlege im zweiten Schritt, wie du es bildwirksam und motivgerecht fotografieren kannst.
Motive entdecken und das Entdeckte gestalten, das ist der kreative Prozess. Die Foto-Industrie beglückt uns mit immer ausgefeilteren Methoden zur automatischen Motivanalyse und Bildgestaltung. Aber keine noch so fortschrittliche Kamera nimmt dir das Denken und Fühlen ab. Die Kamera ist und bleibt ein Werkzeug, welches dich bei der Umsetzung deiner Kreativität unterstützt.
In diesem zweiten Kapitel ist es unser Ziel, dir grundsätzliche Tipps zur Bildgestaltung mitzugeben. Damit bist du in der Lage, die häufigsten Gestaltungsfehler vermeiden zu können. Das wird deine Ausbeute an ansprechenden Fotos steigern.
Für diesen Ratgeber haben wir uns an den vielen Begegnungen mit anderen Reisenden orientiert, denen wir fotografisch mit Rat und Tat zur Seite stehen konnten.
Regenwetter, Castle Kilchum. Bei Nieselregen schattenfrei aufgenommen wirkt die Ruine wie ein Gemälde.
1. Gestaltung mit Licht
Das Entscheidende in der Fotografie, das Medium, mit dem wir arbeiten, ist das Licht. Übersetzt aus dem griechischen „photos“ = Licht und „graphein“ = malen/schreiben, bedeutet Fotografie wortwörtlich: „Malen mit Licht.“
Du hast etliche Möglichkeiten, das Licht für deine Zwecke einzusetzen. Die Wahl der Tageszeit, bei welchem Wetter du fotografierst, und aus welcher Richtung das Licht auf dein Motiv treffen soll. Ob duzusätzliches Blitzlicht einsetzt, und das vielleicht noch mit bunten Folien versiehst, liegt in deiner Hand. Das Spiel mit dem Licht und den Farben hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bildwirkung.
Wenn das Licht tagsüber langweilig war, gehe am Abend nochmal raus. Im Dunkeln bieten sich oft interessante Stimmungen. Speziell am Wasser, oder wenn sich Lichter in regennassen Oberflächen spiegeln.
1.1 Sonne im Rücken
Mit der Sonne im Rücken wirkt die vor dir liegende Szenerie sehr farbig und ist fast schattenfrei. Im Gegenzug flacht die Perspektive, die Tiefenwirkung, stark ab. Die Landschaft hat keine Tiefe, Gesichter zeigen wenig Konturen. Dieses Rückenlicht ist interessant, wenn es in erster Linie auf die Farbe und Buntheit des Motivs ankommt, und weniger auf die Form, Gestalt oder Tiefenstaffelung.
Sonne im Rücken. Bei Aufnahmen mit Regenbogen ist das zwangsläufig der Fall. Der steht immer gegenüber von der Sonne.
1.2 Seitenlicht
Lichteinfall von der Seite modelliert Ecken, Kanten und Wölbungen, und bringt einen dreidimensionalen Eindruck ins Bild. Die Struktur der Oberflächen tritt deutlich hervor: glatt, rau, samtig, wellig usw. Die Fotos gewinnen an Plastizität und erscheinen am ehesten so, wie du es mit deinen zwei Augen wahrnimmst.
Die Schatten haben bei grellem Licht leider die Tendenz, abzusaufen. Das ist bei Gebäudeaufnahmen nicht wirklich tragisch, hier wirst du besser versuchen, die Schatten bildgestalterisch wirksam anzuorden. Es stört aber bei Porträts und Nahaufnahmen. Für deren harmonische Ausleuchtung an sonnigen Tagen schaltet einfach den Kamerablitz zur Aufhellung der Schattenpartien ein.
Seitenlicht, Linienführung, Vordergrundstaffelung. Das schräg einfallende Licht des späten Nachmittags zeigt plastisch Leuchtturm, Steine und Sand.
Stelle dabei die Blitzbelichtungskorrektur deiner Kamera auf -1 bis -2 Stufen, damit der Blitz nicht mit maximaler Leistung das Motiv „totblitzt.“ Der Blitz soll nur die Details in den Schatten sichtbar machen, der Schatten an sich soll nicht weggeblitzt werden.
Wollgras im Seitenlicht
Wollgras im Gegenlicht
1.3 Gegenlicht
Das Gegenlicht ist die am schwierigsten zu bändigende Lichtsituation, also Finger weg davon! Diesen Tipp hören wir nur allzu oft. Der gilt aber absolut nicht! Das Gegenteil ist der Fall.
Mit Gegenlicht bringst du eindruckvolle Ergebnisse zustande. Die Bilder sind lichtdurchflutet, teils transparent, Gegenstände und Menschen werden von Lichtsäumen eingerahmt, filigrane Strukturen wie Haare leuchten auf. Auch hier hilft euch der Aufhellblitz dabei, die Schattenpartien aufzuhellen.
Wir geben zu, viele Gegenlicht-Aufnahmen werden in die Hose gehen, farblos oder düster wirken. Das heißt für dich, mit dem Gegenlicht experimentieren und auf Detailansichten zu achten. Mit der Zeit entwickelst du ein Gespür dafür, was geht und was nicht.
Zur Beruhigung sei noch erwähnt: Viele unspektakulär wirkende Gegenlichtaufnahmen kannst du mit der RAW-Format-Entwicklung gewaltig verbessern. Du optimierst Helligkeit und Kontrast, und holst die Details aus dem Bild heraus. Dein Ziel ist es, das Bild so zu bearbeiten, dass es deinen erlebten Eindruck wiedergibt.
Gegenlicht bei Sonnenuntergang. Nur die Silhouetten der Personen sind erkennbar. Was vollkommen ausreicht.
Ohne direktes Sonnenlicht wirken Wellen unf Felsen matt, farblos und ohne Tiefe.
Gegenlicht, Nachmittagssonne von schräg hinten auf den gleichen Strand. Die Wellenkämme leuchten auf, das Licht dringt durch die Welle, sie leuchtet grün auf, und die Felsen staffeln sich perspektivisch durch die helle Gischt der Brandung.
2. Die Qualität des Lichts
hängt im Freien von der Tageszeit und von den Wetterbedingungen ab.
2.1 Mittagssonne ist hart und kalt
Die Schatten sind in der Mittagszeit kurz und scharf abgegrenzt. Das ist für Personen und Landschaften nicht wirklich vorteilhaft. Wenn du Gebäude fotografierst oder die Schatten selbst als Hauptmotiv im Bild haben willst, dann bietet dir dieses harte Licht interessante Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn dieses unbarmherzige Licht auf kalte, kantige Architektur trifft, verstärkt das die Bildwirkung ungemein. In dem Fall ergänzen und verstärken sich die Eigenschaften von Motiv und Licht.
Der Hafen liegt zwar in der Mittagssonne, aber die aufziehenden dunklen Regenwolken verleihen dem Bild eine farbintensive und dramatische Wirkung.
2.2 Schräg einfallendes Nachmittagslicht
Die gleiche Wirkung hat auch das gelbliche Licht des frühen Morgens.
Je weiter sich die Sonne dem Horizont nähert, desto länger werden die Schatten, desto ausgeprägter wird der Seitenlichtcharakter. Die Lichtqualität wird stetig weicher, die Schatten sanfter, und mehr Details treten darin zum Vorschein.
Die Lichtfarbe schwenkt langsam mehr und mehr ins rötliche. Motive, die mittags langweilig und harsch wirkten, zeigen sich plötzlich von einer anderen, oft magisch romantischen Seite.
Das schräg einfallende Abendlicht lässt die Brandungsgischt aufleuchten.
Frühmorgens herrschen prinzipiell die gleichen Lichtbedingungen wie nachmittags, das Licht ist aber mehr gelblich anstatt rötlich.
2.3 Sonnenuntergang
Sonnenuntergänge sind völlig totfotografierte Motive. Trotzdem übt der rote Feuerball eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.
Um etwas andere Bilder, als die immer gleichen roten Sonnenkreise aufzunehmen, probiere, mit der Telebrennweite den Himmel direkt neben der Sonne zu fotografieren, ohne Sonne im Bild. Oder drehe dich komplett von der Sonne weg und schaue nach, wie es in der Gegenrichtung aussieht.
Beobachte den Himmel weiter, wenn die Sonne schon lange hinter dem Horizont verschwunden ist. Achte dabei auf das Spiel der Farben. Das ist besonders interessant, wenn hohe Bewölkung vorhanden ist.
Wenn du den Sonnenball aufnehmen willst, versuche Menschen, Bäume, Gebäude und andere Dinge als Silhouette gegen die Sonne oder Abendhimmel aufzunehmen. Das wirkt hervorragend, erfordert aber etwas Vorausplanung und Lauferei bei der Suche nach einem geeigneten Standpunkt.
Sonnenuntergang, erhöhter Standpunkt. Die Sonne muss nicht immer im Bild sein. Das Bild ist auch so eindeutig als Sonnenuntergang zu erkennen.
2.4 Bedeckter Himmel
Heraufziehende Unwetter mit dunklen Wolken sind ein fabelhaftes Motiv. Es wirkt noch dramatischer, wenn die Sonne die Landschaft in Licht badet. Deshalb halte unbedingt die Kamera schussbereit, wenn dunkle Wolken im Anmarsch sind.
In solchen Situationen musst du aufmerksam sein, denn die Stimmung kann sich minütlich ändern, oder die Sonne bricht plötzlich durch. Ein stimmungsvolles Foto zu schießen birgt natürlich die Gefahr, in den aufziehenden Regenguss zu geraten. Da macht es Sinn, die wasserfeste Kameratasche oder wenigsten eine Plastiktüte dabeizuhaben
Was aber, wenn der Himmel über Tage hinweg in seinem langweiligen Einheitsgrau auftritt? Keine Schatten, keine kräftigen Farben, was kannst du da tun?
Halte Ausschau nach Details, die du formatfüllend fotografieren kannst. Den Himmelsanteil lässt du dabei weg, oder hältst ihn möglichst klein (wie auf dem Bild weiter vorne mit der Burgruine). Auch Menschen lassen sich jetzt gut portraitieren, weil keine harten Schatten die Gesichtszüge stören. Der graue Himmel übernimmt dabei die Funktion eines gigantischen Lichtzeltes.
Morgennebel im Gegenlicht. Wie Regen malerische Szenen erzeugt, haben wir an der Burgruine gesehen. Auch Nebel eignet sich hervorragend für außergewöhnliche Bilder. Im Gegenlicht kommt die Tiefe, der räumliche Eindruck, gut zur Geltung.
3. Die Bildkomposition
oder wie setze ich meine Motive wirksam ins Bild.
3.1 Ran ans Motiv
Die klassische Faustregel Nummer 1 heißt: RANGEHEN. Der häufigste Anfängerfehler ist der zu große Abstand zum Hauptmotiv. So kommen zwar viele verschiedene Details aufs Bild, leider verschwindet der bildwichtigste Teil in der Masse der Eindrücke. Das eigentliche Motiv ist viel zu winzig abgebildet und kommt nicht zum Tragen
Bevor du den Auslöser betätigst, schaue noch einmal genau auf/in den Sucher deiner Kamera, und achte auf die Bildränder, damit nichts Unnötiges mit aufs Foto kommt. Du kannst ja einfach dichter rangehen, zu Fuß oder mit dem Zoomobjektiv.
Im Extrem kannst du deinem Motiv so eng auf die Pelle rücken, dass du es über den Bildrand hinausragen lässt und es anschneidest. Probier das mal aus und beobachte, wie das Anschneiden die Bildwirkung verändert und den Fokus aufs Motiv intensiviert.
Die wilden Ponies auf den Shetland Inseln wirken im Vorderlicht ganz putzig. Ein harmonisches Kalendermotiv.
Nahe dran. Hier haben wir dem Pony buchstäblich die Kamera an die Nüstern gehalten. Die Wirkung ist viel intensiver, die Gesichtsausdruck des Polys kommt wunderbar rüber.
3.2 Das Motiv nicht immer ins Bildzentrum setzen
Es sind olle Kamellen, dies zu erwähnen, aber auf den meisten Fotos sitzt das Hauptmotiv immer noch schön im Bildzentrum. Über den Köpfen der Menschen ist noch Platz, dafür sind die Füße der Personen abgeschnitten. In Landschaftsaufnahmen verläuft der Horizont absolut mittig.
Du musst ja nicht stur der Drittel-Regel folgen, ein Drittel Himmel – zwei Drittel Landschaft, oder umgekehrt, zwei Drittel Himmel – ein Drittel Landschaft.
Setze bewusst den Horizont radikal Richtung unteren oder oberen Bildrand. Damit betonst du im ersten Fall die Weite des Himmels, und im zweiten Fall die Tiefe und den Detailreichtum der Landschaft.
Der Leuchtturm sitzt fast versteckt oben in der Ecke. Der flechtenbedeckte Granit und der Herbstwald verraten viel über den etwas ungewöhnlicheren Standort dieses Turms. Er steht auf einem bewaldeten Granithügel.
Personen, die am Bildrand angeordnet sind, lassen mehr Raum für ihr Umfeld, was du für zusätzliche Bildaussagen nutzen kannst. Z.B. eine Marktfrau mit ihren Auslagen, oder ein Landwirt vor seinem Acker.
3.3 Vordergrund – Mittelgrund – Hintergrund
Das ist die klassische Gestaltungsregel aus der Landschaftsfotografie. Ein markantes Vordergrundmotiv bringt nicht nur Tiefe ins Bild, sondern verdeutlicht auch die Größen- und Entfernungsverhältnisse.
Wenn du beispielsweise die Küste vom Boot aus fotografiert, wirkt sie gewöhnlich wie ein langweiliger Strich zwischen blauem Meer und blauem Himmel. Nimm die Schiffsaufbauten, den Bootsbug oder die Reling als Vordergrund mit ins Bild, das schafft erst den Entfernungseindruck und setzt die Größenverhältnisse in Relation.
Vordergrund muss nicht immer der Boden sein, nur weil er Grund heißt. Auch Äste, Gebäudeteile, Denkmäler, allgemein Gegenstände, die von oben oder von der Seite ins Bild ragen, erfüllen diesen Zweck. Das gibt dem Bild Tiefe und umrahmt dein Motiv.
Die Felsen im Vordergrund erzählen von der Wildheit der Küste am Phare de Créac’h auf Ouessant.
3.4 Die Aufnahmehöhe variieren:
Von der Frosch- bis zur Vogelperspektive.
Bei Bildern aus Augenhöhe solltest du immer beachten, dass du dich auf Augenhöhe des Motivs befindest. Fotografierst du Kinder oder Tiere von oben herab, wirken die mickrig, klein und disproportioniert.
Also auf die Knie mit dir und runter mit der Kamera! Trete dem Motiv Auge in Auge entgegen. Für diese Fälle ist eine Kamera mit schwenkbarem Display eine wertvolle Hilfe. Aber bitte bei Nahaufnahmen von knurrenden Kampfhunden oder fellsträubenden Katzen auf die eigene Sicherheit achten.
Die Froschperspektive schafft in Verbindung mit der Weitwinkelbrennweite eine dramatische Übersteigerung des Vordergrundes. Tiere, Pflanzen, Gegenstände, Personen, Nasen und Schnauzen wirken riesenhaft, oft schon bedrohlich. Mittel- und Hintergrund verschwinden dabei in relativer Bedeutungslosigkeit. Der Horizont liegt bei der Froschperspektive meist am unteren Bildrand.
Die Froschperspektive stellt die Felsnadeln gegen den Himmel frei. Der Kiesstrand im Vordergrund erzeugt die Bildtiefe.
Bei Landschaften ist die Vogelperspektive, das Fotografieren von einem erhöhter Standpunkt aus, oft von Vorteil. Der Standpunkt kann ein Hügel, eine Mauer, ein Gebäude oder ein Beobachtungsturm sein. Durch die Vogelperspektive breitet sich die Landschaft buchstäblich wie ein Teppich vor dir aus, und präsentiert sich in ihrer Vielfalt und ihrem Detailreichtum. Die Horizontlinie orientiert sich am oberen Bildrand.
Das gleiche Motiv aus der Vogelperspektive zeigt die Tiefenstaffelung. Das Auge wandert für die Details im Bild von Fels zu Fels.
3.5 Horizontlage und Linienführung
Ein tiefeliegender Horizont betont die Offenheit einer Landschaft und die Weite des Himmels. Laufen dann noch perspektivische Linien Richtung Horizont, zum Beispiel eine ins Bild hineinführende Straße oder Sonnenstrahlen, wird das Auge förmlich in das Bild hineingezogen.
Der tiefliegende Horizont lässt den Leuchtturm hoch in den Himmel ragen und verschafft der Landschaft Weite.
Legst du dagegen den Horizont näher an den oberen Bildrand, wirkt die Landschaft in sich geschlossener und weniger weitläufig. Der Blick weilt länger auf den Einzelheiten im Bild, das Auge wandert von Detail zu Detail.
Du kannst auch den Blick des Beobachters bewusst steuern. Fließt ein Bach oder windet sich ein Zaun schräg durch das Foto, folgt das Auge automatisch dieser Diagonale. Das kannst du gezielt ausnutzen, um den Blick des Betrachters auf das dir wichtige Bildobjekt zu lenken. Diagonalen bringen auch mehr Dynamik in deine Bilder. Aber tu mir bitte den Gefallen, und fangt nicht mit der Unsitte an, den Horizont dauernd schief zu setzen. Das vertragen nur Motive, die für sich allein schon dynamisch wirken.
Vordergrund, Linienführung. Die grünen Algenbecken bilden eine Zickzacklinie, die den Blick auf den Leuchtturm lenkt. Auch hier stellt der tiefe Standpunkt das Gebäude frei und lässt den Turm hoch aufragen.
Diagonalen müssen nicht zwangsläufig aus durchgezogenen Linien bestehen. Steine, Sträucher oder sonstige Gegenstände können in ihrer Anordnung eine imaginäre Linie bilden. Weil das menschliche Gehirn permanent bestrebt ist, Dingen einen Zusammenhalt, eine Form zu geben, schafft es sich in Gedanken diese Linie selber.
Linienführung, Abendlicht. Hier führen alle Diagonalen zum zentralen Felsen, der den Blick des Betrachters stoppt und festhält.
3.6 Hochformat oder Querformat
Die Faustregel, dass hochragende Gegenstände im Hochformat und breite Motive im Querformat aufgenommen werden sollen, musst du nicht allzu bierernst nehmen.
Klar kommt das Format dem jeweiligen Motiv entgegen, so werden klassische Porträts fast ausschließlich im Hochformat präsentiert. Wenn duaber Türme, einzelne Bäume und ähnlich aufstrebende Objekte im Querformat ablichtest, hast du weutere Möglichkeiten, das Objekt in seiner Umgebung zu zeigen. Wir machen das zum Beispiel mit unseren Leuchtturmkalendern im Querformat.
Und wenn du aus deinem Fundus von Reiseerinnerungen eine eigene Diashow zusammenstellst, bleibst du der Einfachkeit und Kontinuität halber konsequent beim Querformat.
Sonnenuntergang, Froschperspektive. Eigentlich ein Hochformatmotiv, aber das Querformat zeigt mehr von der Umgebung.
3.7 Fotografieren während der Fahrt
Auf deinen Reisen fotografierst du bestimmt hin und wieder aus dem Auto heraus. Dass dafür die Scheiben gut geputzt sein sollten, ist selbstverständlich. Und beachte ebenfalls, dass viele Seitenscheiben farbig getönt sind. Das wird der automatische Weißabgleich der Kamera nicht immer komplett kompensieren. Wenn es gefahrlos möglich ist, mach langsamer, und kurbele die Seitenscheiben herunter. Bei geringer Geschwindigkeit verwischt der Vordergrund, sprich Straßenrand weit weniger.
Diese Fahrt durch ein Waldstück ist aus der Hand mit 1/8 Sekunde aufgenommen. Hier ist zwar nichts richtig scharf, dafür entsteht der Eindruck von hoher Geschwindigkeit.
Straßenmotive sollten auf keiner Reise fehlen. Wege, die ins Bild führen, haben viel Symbolkraft.
Fotografierst du durch die Windschutzscheibe, spiegelt sich darin oft das Armaturenbrett. Diese Spiegelbilder sind besonders heftig, wenn die Sonne von vorne ins Auto scheint. Abhilfe schaffst du, wenn du unterhalb der Kamera ein mattschwarzes Tuch aufs Armaturenbrett legst und gleichzeitig das Objektiv sehr dicht an die Windschutzscheibe hältst. Pass aber auf, dass du die Kamera nicht an die Scheibe drückst. Die Vibrationen vom fahrenden Auto übertragen sich schnell auf die Kamera, und die Aufnahmen könnten unscharf werden.
In der Nacht bringen die Lichter vorbeifahrender Autos interessante Akzente ins Bild.
4. Zusammenfassend raten wir:
Trau dich und experimentiere ohne Hemmungen mit deinen Motiven!
Überlege gut, was genau dein Interesse gefesselt hat, und halte das in verschiedenen Einstellungen fest.
Fotoregeln sind keine ehernen Gesetze, Ausnahmen bestätigen, wie gewohnt, die Regel. Du solltest aber die Regeln kennen, damit du gezielt und bildwirksam dagegen verstoßen kannst.
Gegenlicht, Nahaufnahme. Das Licht von hinten dringt durch die filigranen Muschelwände und bringt die zarten Farben zum Leuchten. Nichts lenkt vom Motiv ab.
Im dritten Teil gehen wir auf die gestalterischen und technischen Möglichkeiten ein, die uns die Kameratechnik bietet. Der bewusste Einsatz von Zeit und Blende, das Gestalten mit verschiedenen Brennweiten und die Wirkung der verschiedenen Kameraeinstellungen. Auch die nützlichsten Filtertypen werden wir besprechen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/01/Lichtnik_4083-2.jpg573860Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2016-01-31 00:54:592023-12-21 20:23:20Bildgestaltung – das Bild entsteht im Kopf
Wir verlängern das im ersten Teil der Kalenderbesprechung angekündigte Gewinnspiel um eine Woche. Schreib fleißig Kommentare und du nimmst an der Verlosung teil! Es gibt einen Postkartenkalender Norwegen zu gewinnen! Wir haben einen Gewinner ermittelt! Glückwunsch Agnes!
Die Fotos des Sehnsuchtskalenders Norwegen 2016 sind hier einzeln vorgestellt mit Geschichten, Informationen und weiterführenden Links zu den live Reiseberichten.
Die Sehnsucht nach Norwegen
Du hast Sehnsucht nach Norwegen – dann wäre das der Kalender für deinen Schreibtisch, fürs Badezimmer oder wo auch immer. Bei der Post gibt es trotz Internet noch Briefmarken, so kannst du nächstes Jahr 52 Freunden mit einer Postkarte eine Freude machen. Obwohl wir ausführlich live von unseren Reisen bloggen, schreiben wir auf jeder Reise Postkarten. Machst du das auch?
Hier stelle ich dir ein paar unserer liebsten Sehenswürdigkeiten von Norwegen vor.
Papageitaucher auf Anda
Puffins, Anda, Vesterålen – Wieviele mögen das wohl sein?
Von Stø aus werden Touren zu den Pottwalen angeboten. Dabei passiert das Schiff die Vogelinsel Anda auf der ein Leuchtturm steht. Auch mit dem Zodiac kann man die Insel umfahren und den Vögeln, vor allem Papageitauchern, sehr nahe kommen. Bei hohem Wellengang ist das ein Höllenritt, oder eben karusellartige Belustigung – je nach Alter und Empfindsamkeit der Passagiere.
Uns gefielen die Waltouren von Stø gerade wegen dieser Vogelinsel. Nur einmal hatten wir die Chance, Anda zu betreten. Kyrre, ein Fischer aus Stø, fuhr uns mit seiner kleinen Nußschale rüber. Wir wurden klatschnass und konnten aufgrund der Windverhältnisse auch nur eine halbe Stunde bleiben.
Diese halbe Stunde war geil. Ja, das Wort muss jetzt mal sein. Die Papageitaucher waren überall. In jeder Himmelsrichtung sahen wir sie flattern, landen, einfach rumsitzen oder balzen. Unsere Kids stahlten über beide Backen und wir fotografierten wie die Paparazzis bei einem Rockstar. Das Grinsen im Gesicht blieb ein paar Tage hängen.
Für das Leuchtturm Kalender Foto des Anda Fyr (2013) hatte ich schon einmal eine Seite zu dieser Insel mit zahlreichen Papageitaucherfotos in den Blog gestellt.
Bleik Strand, Vesterålen
Die norwegische Küste ist lang
Die norwegische Küste ist unglaubliche 100000 km lang. Ja, Einhundertausend! Natürlich nur, wenn man auch die winzig kleinen Inseln mitrechnet. Sandstrände sind allerdings eher selten. Der weiße Sandstrand von Bleik ist mit drei Kilometern Länge der längste Norwegens. Erstaunlich, oder?
Wir übernachten gerne auf dem kleinen Campingplatz direkt am Strand. Die Mitternachtssonne geht an diesem Strand unter und kommt wenige Minuten später wieder zum Vorschein, noch eine Minute später ist sie wieder weg, dann kommt sie wieder. Das liegt an den Zacken der Berge und ich finde das einfach nur genial.
Krakenes Fyr, Insel Vagsøy
Krakenes Fyr, Insel Vagsøy
Auf der Brücke zur Insel Vagsøy wehte es unser Wohnmobil fast von der Straße. Später mischte sich zum Sturm noch Regen, an Fotografie war nicht zu denken. Wir übernachteten ganz in der Nähe des Leuchtturms und hofften darauf, dass wir morgens beseres Wetter hätten. Glücklicherweise rieben sich frühmorgens Schafe an der Anhängerkupplung unseres Wohmobils und weckten mich auf. Ich sah das klare frühe Sonnenlicht, in einer vom Sturm sauber geblasenen Atmosphäre. Ich sprang schnell aus dem Bett, eilte über das nasse Gras am Hang hinter dem Leuchtturm, und kletterte auf allen Vieren den Berg hinauf, um einen Blick auf den Leuchtturm und das Meer einzufangen.
Aurlandsfjord, Norwegen
Aurlandsfjord, Norwegen
In Aurland gibt es zwei Möglichkeiten nach Lærdal zu kommen. Entweder du fährst über den traumhaften Pass mit Aussichten über den Fjord, entlang der rauschenden Stromschnellen und vorbei an einsamen Berghütten, oder du nimmst den längsten Strassentunnel der Welt, den Lærdalstunnel. Wir fuhren beide Strecken und fanden beide toll. Der 24,51 km lange Tunnel wird von großen, blau ausgeleuchteten künstlichen Höhlen unterbrochen, damit die Fahrt nicht zu eintönig ist. Die steile Strecke über den Berg ist alles andere als langweilig und wir schafften sie sogar mit dem Wohnmobil.
Zugegeben, es regnet auch mal tagelang in Nordnorwegen. Aber, wenn die Sonne scheint, dann scheint sie auch 24 Stunden am Tag, zumindest im Sommer. Dieses Foto habe ich in der Mitternachtssonne im malerischen Fischerort Stø aufgenommen. Die Dreizehenmöwen kreischen, paaren sich und sind geschäftig, Otter schwimmen auf der Suche nach Fischresten durch den Hafen oder sie trockenen sich im Gras. Es riecht überall nach Fisch und Meer.
Wasserfall am Aurlandsfjord
Wasserfall am Aurlandsfjord
Diesen Wasserfall fanden wir am sogenannten Snøveg, der von Aurland nach Lærdalsøyr führt. Diese Straße führt von Meeresniveau auf 1300 Meter hinauf und dann wieder hinab. Der Name deutet es an: auf dieser Strecke liegt im Winter bis ins späte Frühjahr hinein, sehr viel Schnee. Wie zwei Fotos vorher beschrieben, ist es im Winter möglich, den längsten Autotunnel der Welt zu nutzen. Kannst du natürlich auch im Sommer machen.
Papageitaucher
Puffins, Anda, Vesterålen
An einem sonnigen, wenn auch windigen Tag durften wir nach Anda. Die Puffins auf der Insel treffen nicht oft auf Menschen, und haben wenig Scheu. Nur manchmal sind Arbeiter da, die den Leuchtturm renovieren, und selten auch mal Meeresbiologen.
Fjord in der Nähe von Bronnøysund
Fjord in der Nähe von Bronnøysund
Die RV 17 ist unbedingt eine Reise wert – wenn du die Zeit hast. Wir fanden viele fotogene Ecken an der Strecke. Hier waren wir ein klein wenig zu spät, dann hätten wir noch die Hurtigrute aufs Foto bekommen. Über die RV 17 schreiben wir im live Reisebericht von 2013.
Lindesness Fyr
Lindesness
Der südlichste Festland Leuchtturm Norwegens hat noch einen Leuchtturmwärter des Lindesness Fyr, Rolf Dybvik. Wir machten ein Interview mit ihm, speisten gemeinsam im Gourmet-Restaurant vor Ort und fotografierten den Leuchtturm bei Tag und bei Nacht, in Sonnenschein und im Regen. Auf dem großen Parktplatz dürfen Wohnmobile kostenlos übernachten. Die Besichtigung des Leuchtturms und der angegliederten Museen kosten allerdings Eintritt, der sich aber unbedingt lohnt.
Auf der Insel Vagsøy sind die Straßen steil. Das hat den Vorteil, dass sich dauernd grandiose Aussichten bieten. Am Sandstrand gibt es einen Wohnmobilstellplatz mit Entsorgungsstation. Wir liefen stundenlang über den Strand und fotografierten, während die Kids mit einem freilaufenden Hund spielten. An diesem Strand hatten wir eines unserer seltenen Familien-Selfies gemacht, welches auch in den Medien war.
See im sommerlichen Abendlicht, Alsvag, Vesterålen
Die Øksnes Kommune auf den Vesterålen, zu der auch der kleine Fischerort Stø gehört, ist landschaftlich abwechslungsreich, und liegt etwa 300 km nördlich des Polarkreises. Der See im Bild wärmt sich im Sommer schneller auf als das Meer und dient den Einheimischen als Schwimmbad. Im Winter sind sie dann auf dem See beim Eisangeln und fangen Forellen. Wir haben nur das Eisangeln, nicht aber das Baden ausprobiert.
Flakstad, Lofoten
Flakstad, Lofoten
In Flagstad gibt es direkt an diesem Strand einen Campingplatz, der allerdings im September bereits geschlossen hatte. Wir übernachteten trotzdem dort, weil wir auf eine fotogene Morgenstimmung hofften, nachdem abends die Sonne im tristen Grau verschwunden war. Morgens klappte es mit ganz besonders außergewöhnlichem Licht und Sturmwolken in Flakstad, Lofoten.
Reine, Lofoten
Reine, Lofoten
Reine ist wohl der meist fotografierte Ort in Norwegen, oder wenigstens auf den Lofoten. Logischerweise besuchten wir den Ort mehrmals. Leider nur im Sommer. Weitere Fotos von den südlichen Lofoten findest du im live Reisebericht.
Geiranger-Fjord
Kreuzfahrtschiff im Geiranger-Fjord
Die Straße zum Geiranger-Fjord machte unserem langsam altersschwachen Wohnmobil schon Sorgen. Zum Glück gibt es den ersten Gang. Wir quälten uns langsam aber sicher die Serpentinen hinunter und später wieder hoch. Die Tour können wir auf jeden Fall empfehlen. Etwa in halber Höhe gibt es einen Parkplatz und dieser wunderbaren Aussicht. Den berühmten überstehenden Felsen zu finden, kostete einige Mühe. So gefährlich sieht es dann doch nicht aus, wenn man auf der Felsspitze steht, weil man den Überhang ja selbst nicht sieht. Die Fotos von dort findest Du wie immer im live Reisebericht.
Hurtigrute im Trollfjord
Hurtigrute im Trollfjord
Die gewaltigen Dimensionen des Fjordes sind erst zu erkennen, wenn das Hurtigrutenschiff hineinfährt. Ich finde das jedesmal wieder erstaunlich. Erst scheinen die Felsenwände recht winzig und undramatisch zu sein, ich denke: „Da passt doch keine Hurtigrute durch!“ Dann kommt die Hurtigrute und die Felsen scheinen zu wachsen und das Schiff zu schrumpfen, bis es durchpasst.
Die Tagestour mit der Hurtigrute von Stockmarknes nach Svolvaer ist unbedingt empfehlenswert. Wir machten vor einigen Jahren diesen Trip mit der Hurtigrute in den Trollfjord. So bekamen wir wenigstens ein wenig Kreuzfahrflair mit.
Harstad, Vesterålen
Harstad, Vesterålen
Der September ist der beste Reisemonat für Nordnorwegen. Das Laub färbt sich bunt, und in den Nächten flackert bereits das Nordlicht über den Himmel. Es ist noch nicht zu kalt für eine Wohnmobitour. Wir besuchten einen Freund in Harstad und fuhren daher entlang des Fjordes.
Blaue Stunde im Winter auf den Lofoten
Blaue Stunde, Lofoten
„Im Winter ist es nur dunkel“ „Warum fahrt ihr denn im Januar auf die Lofoten?“ Da gab es einige Kritik, als wir uns entschieden, einen ganzen Winter in Skandinavien zu verbringen. Die blaue Stunde ist im Winter wahrlich blau und gar nicht dunkel. Ein solches BLAU hast du noch nie gesehen, das gibt es in unseren Breitengraden nicht. Wir erlebten aber auch einige Stürme während unserer Zeit im hohen Norden. Die ausführlichen live Berichte zu dieser Wintertour auf die Lofoten.
Nordlicht über der Fischfabrik in Stø, Vesterålen
Nordlicht über der Fischfabrik in Stø, Vesterålen
In Stø sah ich das Nordlicht zum ersten Malund war so begeistert, dass ich hinterher meine Familie überredete, einen ganzen Winter im Norden zu verbringen. Wie du selbst Nordlicht fotografieren kannst beschreiben wir ausführlich im Nordlicht Tutorial.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/11/Norwegen-41.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-11-28 18:55:432022-09-11 19:49:11Sehnsuchtsorte in Norwegen