Im Frühjahr 2015 und im Herbst 2016 besuchten wir die kleine Insel Ouessant in der Bretagne. Dieser mächtige, sturm- und wellenumtoste Granitklotz stand bei mir jahrelang auf der Reisewunschliste weil Ouessant unter anderem auch als Insel der Leuchttürme und Wellen bekannt ist.
Wer sich noch nichts unter der Ile d’Ouessant vorstellen kann, der französische Spielfilm Die Frau des Leuchtturmwärters bringt gut das raue Inselfeeling rüber.
Auf den Leuchtturm Seiten haben wir weitere Infos und zahlreiche Fotos der Leuchttürme und der Umgebung.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/12/MG_9439-2.jpg553830Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-12-12 17:35:472021-11-29 12:52:59Île d’Ouessant – die bretonische Insel der Leuchttürme
Wir sind jetzt seit fast einer Woche auf der Île d’Ouessant. Nach der Belle Île und der Île de Sein, brauchten wir etwas Zeit, um uns auf die „neue Insel“ einzustellen. Die Insel Ouessant ist mit gut acht Kilometern Länge und knapp vier Kilometern Breite größer als die Île de Sein. Das war für uns zu Fuß zu weit, wir brauchten hier die Fahrräder. Selbst dann war das Herumkommen nicht einfach. Es geht auf diesem Granitblock von Insel sehr viel rauf und runter, manchmal ziemlich steil. Dann rechne noch den Wind dazu und den Fotorucksack auf den Rücken und du wünscht dir ein EBike!
Ein Malheur bei der Arbeit mit dem Stativ im Wind
Zum Fotografieren war das Wetter tatsächlich zu gut. Die Sonne strahlte kräftig vom absolut wolkenlosen blauen Himmel und das etliche Tage lang am Stück. Klar, die Wärme und das Licht taten uns gut. Leider wehte gleichzeitig ein starker, eiskalter Wind aus Ost – das bedeutet, er erzeugte an der wilden Westküste keine Wellen, kühlte uns aber aus. Vor allem bei den abendlichen Radtouren.
Außerdem rüttelte der Wind kräftig an den Stativbeinen. Unsere Langzeitbelichtungen verwackelten dadurch, wenn wir nicht gewaltig aufpassen. Einmal blies der Sturm auch mein Stativ um, zum Glück war keine Kamera drauf. Ich machte einen schnellen Schritt, um es aufzufangen, kam leider unglücklich so spät, dass ich beim Rettungsversuch auf das unterste Stativbeinglied des gefallenen Stativs getreten bin. Da war es krumm, wie dumm.
Gunter schaffte es, das Beinsegment halbwegs gerade zu biegen, damit es wieder zusammenschiebbar war. Glück gehabt. So langsam wird es Zeit für ein neues Stativ für mich.
Wie du auch bei Sturm noch scharfe Fotos vom Stativ machen kannst, beschreiben wir hier.
Zu guter Letzt kamen dann doch noch die Wellen. Ich freute mich riesig darüber. Wenn fotografisch alles stimmt kommen bei mir Glücksgefühle auf. Ich komme in den Flow. Spüre nicht mehr, ob ich Hunter habe oder friere. Die Naturfotografie machte mich glücklich. So ging es mir an diesen Tagen mit den Wellen.
Vor allem am westlichen Ende der Insel in Pern rollten richtig große Brecher auf die gigantischen Felsen zu. Dem Wind und den Wellen folgten auch ein paar Wolken und schon bald war das Wetter komplett grau in grau. Von zu gutem Wetter konnte dann keine Rede mehr sein.
Gutes Wetter, schlechtes Wetter und zu gutes Wetter
Wir als Fotografen haben immer das Wetter im Blick – und meckern auch zu oft drüber. Mal schimpfen wir über zu viele, mal zu wenige Wolken. Und manchmal kommen die Wolken zur falschen Zeit. Es ist immer spannend.
Welches Wetter wünschen sich denn Fotografen?
Das perfekte Wetter für die wilde Landschaft von Ouessant ist Wolken, Wind und Wellen, gewürzt mit ein paar Sonnenstrahlen – nicht nur vom fotografischen Standpunkt aus gesehen.
Zu gut kann das Wetter mit Windstille, Sonne und blauem Himmel sein, das passt irgendwie nicht zu dem Image der Insel. Weniger Fotografie-Affine mögen das als perfektes Wetter ansehen, alles ist halt relativ und auch Geschmackssache.
Schlechtes Wetter bedeutet graue uniforme Wolkendecke, gewürzt mit Regenschauern. Das mögen die meisten Leute nicht, uns Fotografen eingeschlossen. Auch wenn so eine Wetterlage manchmal zu dramatischen Fotos führen kann. Man muss sich nur rauswagen und auf ein Wolkenloch hoffen. Haben wir schon oft gemacht und manchmal Glück.
Wolkenloser Sonnenuntergang am Pern, Ouessant
La Jument und Welle, früh am Morgen
Creac’h, Ouessant, Bretagne
Wellen, Ouessant
Welchen Eindruck bekommen Tagestouristen von der Insel Ouessant?
Nun, ich möchte natürlich nicht nur über das Wetter berichten. Gute Bilder leben nicht nur von den Wetterbedingungen. Die Tageszeit spielt noch eine gewichtigere Rolle. Das wirst du sicherlich schon an den anderen Beiträgen in unserem Blog bemerkt haben. Sonnenaufgänge fotografieren fällt mir als Nachtmensch schwerer als die Sonnenuntergänge. Aber, meiner Meinung nach sind die Sonnenaufgänge für Fotografen besser.
Die Ile d’Ouessant ist fotografisch schon ein harter Brocken. Morgens mit der Fähre hin- und nachmittags zurückfahren, damit lassen die allermeisten Touristen die schönsten Stunden zum Fotografieren aus.
Der erste Eindruck: kahl und steinig!
Beste Tageszeiten zum Fotografieren
Unsere besten Aufnahmen auf Ouessant sind früh morgens, abends und in der Nacht entstanden. Das bedeutet aber nicht, dass über Tag das Fotografieren nichts bringt. Die Ergebnisse sind nur verschieden, die Bilder wirken eher gewöhnlich.
Wir haben nachfolgend Aufnahmen zusammengestellt, die wir am Anfang unseres Inselaufenthaltes über Tag gemacht haben. Erkennst du den Unterschied zu unseren anderen Bildern in den Ouessant-Artikeln?
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/04/MG_0718.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-04-10 18:21:422022-08-31 19:51:10Kann Wetter zu gut sein für die Fotografie? Ouessant, Bretagne
Das Nebelhorn, Ar Gueveur, der Ile de Sein ist kein hübsches Bauwerk. Es ist beeindruckend. Von dort aus ist es möglich, gewaltige Wellen zu fotografieren.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/04/MG_6028-contrast.jpg592900Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-04-03 12:27:382024-02-28 16:46:20Ar Gueveur – das Nebelhorn der Île de Sein
Unser Apartement befindet sich am Nordende des Dorfes. Von jedem Fenster aus können wir aufs Meer und einen Leuchtturm blicken. Nachts wirft der Grand Phare de Île de Sein in regelmäßigen Zeitabständen sein Licht durch unser Schlafzimmerfenster, was uns aber überhaupt nicht stört. Dazu streift der Wind seufzend ums Haus, so gut haben wir selten geschlafen.
Der Grand Phare de Île de Sein liegt am anderen Inselende im Westen. Sechs Jahre nach der Sprengung des über 100 Jahre alten Turms wurde er neu aufgebaut. Die Reste des alten Turms liegen noch am Strand herum. Der neue Leuchtturm ist jetzt sechs Meter größer als der alte. Er kommt jetzt auf 49 Meter Bauhöhe, zudem beherbergt das Gelände die Meerwasserentsalzungsanlage und die Generatoren für die Stromversorgung der Insel. Fast jeden Tag können wir den Diesellaster fahren sehen. Der Nordstrand vor dem Grand Phare besteht aus großen Kieselsteinen. Jedes Mal wenn eine Welle auf dem Strand bricht und sich wieder zurückzieht, hören wir das laute Klackern der Steine. Das Rauschen und das Klackern üben einen hypnotischen Effekt auf uns aus. Wir werden immer langsamer und bleiben schließlich ganz stehen und hören nur noch zu.
Algen vorm Leuchtturm Grand Phare de Ile de Sein
Der Leuchtturm in der Ferne und Le Bourg, Ile de Sein
Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne
Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne
Kieselstrand
Sonnenuntergang am Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne
Phare de Goulenez, Île de Sein, Bretagne
Ein Foto des Phare de Goulenez schaffte es in den Leuchtturm Kalender 2018 bei Delius Klasing. Auf dieser Blogseite gibt es eine sehr umfangreiche Fotogalerie der Ile de Sein.
Die kleine Kapelle Saint-Corentin
Auf der Westseite der Insel steht neben dem Leuchtturm noch die kleine Kapelle Saint-Corentin in ihrem von einer niedrigen Mauer umgebenen verwilderten Garten. Einige Menhire thronen auf einem anderen Zipfel der Westseite, und auf dem Rückweg kommen wir an einigen besonders skurril aufeinandergeschichteten Felsen vorbei. Zwei Menhire stehen auch neben der Kirche im Ort, Les Causeurs, die Plaudertaschen werden sie genannt, weil sie wie zwei Tratschtanten nebeneinanderstehen. Menhire haben hier eine lange Tradition, schließlich gilt die Insel als einer der letzten Zufluchtsorte der Druiden.
kleine Kapelle Saint-Corentin hinter dem Leuchtturm, Ile de Sein, Bretagne
kleine Kapelle Saint-Corentin hinter dem Leuchtturm, Ile de Sein, Bretagne
Die Kirche mit den beiden Menhiren
Zwei Fragen auf dem Weg zum Gottesdienst – der Pfarrer kommt übrigens vom Festland mit der Fähre zum Gottesdienst. Er war, wie auch Gunter, ganz grün im Gesicht. Er tat uns leid. Es ist sicher schwierig, in diesem Zustand eine Messe zu halten.
Felsen auf der Ile de Sein
berühmte Steinformation, Ile de Sein
berühmte Steinformation, Ile de Sein
Der Hafenleuchtturm Men Brial
Dieser kleine Leuchtturm war mein Lieblingleuchtturm auf der Insel. Durch den Standort im Hafen boten sich unglaublich vielfältige Fotomöglichkeiten, die ich auch alle nutzte. Was für eine Freude für eine Fotografin wie mich.
Hafenleuchtturm Men Brial
Langzeitbelichtung des Hafen der Ile de Sein
Blick zum Leuchtturm Men Brial, Ile de Sein
Die typischen Gepäckwagen, die es überall auf der Insel gibt
Mein Lieblingsfoto von der Ile de Sein, Men Brial, Île de Sein, Bretagne
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/04/MG_5150.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-04-01 13:27:312023-02-07 08:38:29Der Grand Phare de Île de Sein und Men Brial
Die Wettervorhersage verspricht und für die nächsten Tage nur einheitsgraue Wolkendecken mit gelegentlichen Schauern, doch irgendwie scheint die Vorhersage nicht für die Île de Sein zu gelten. Schickt uns die Sonne am 2. Tag noch recht zögerlich einige wärmende Strahlen durch die Wolken, übernimmt sie in den folgenden Tagen die Herrschaft über das Wetter und beschert uns traumhafte Frühlingsstimmung.
Im Sonnenschein wirken die bunten Häuser entlang des Hafenkais doch noch viel farbiger und fröhlicher. Trotzdem ist für uns gut vorstellbar, dass im Winter die Wellen bis über die Häuserdächer gehen können, und bei Sturmflut die gesamte Insel landunter meldet.
Blick auf Le Boug, Ile de Sein
Eingang zum Inselmuseum
Eingang zum Inselmuseum
Im Museum, Ile de Sein
Bunte Häuser im Sonnenschein, Ile de Sein
Die Flut ist da, Ile de Sein
Die Insel ist so klein, dass wir unseren neuen deutsch/bretonischen Freunden und Ambroise dem Inselarzt immer wieder über den Weg laufen. Nun, wir haben uns auch verabredet um das Rathaus und die Museen zu besuchen.
Ambroise ist begeistert, uns herumführen zu können. Er kann sich auch an unsere Email erinnern, die wir leider nur auf Englisch und mit google übersetzem Französisch verfassen konnten und die deswegen unbeantwortet im Büro der Gemeinde liegt. Nun, wir haben es ja geschafft, einen Ansprechpartner zu finden.
Auf der Ile de Sein haben die Leute viel Zeit, wie es aussieht, und wir nehmen das Angebot die in der Vorsaison noch geschlossenen Museen zu besichtigen, dankbar an. Vom vormaligen Arztzimmer über die Apotheke gehts zum Inselmuseum, und Ambroise steckt voller Geschichten und Anektdoten vom dem Inselleben.
Klick auf die Fotos für eine größere Ansicht und Beschreibung.
Der Inselarzt Ambroise
Unsere Kids im Museum, Ile de Sein
Im Seenotrettungsmuseum, Ile des Sein
Im Seenotrettungsmuseum, Ile des Sein
Seenotrettungsmuseum der Ile de Sein
Am darauffolgenden Tag verabreden wir uns für einen Besuch des Seenotrettungs-Museums. Offiziell haben die Museen zu dieser Jahreszeit noch geschlossen, Ambroise hat aber für alles einen Schlüssel. Zur verabredeten Zeit sind wir vor Ort, aber von Ambroise weit und breit keine Spur. Wir fotografieren noch etwas im Hafen und den Hafenleuchtturm, den Phare de Men Brial mit seiner grünen Haube und der äußeren Wendeltreppe, da kommt Ambroise gemütlich auf seinem alten Drahtesel angeradelt und begrüßt uns. Scherzhaft beschwert er sich über die superpünktlichen Deutschen und schiebt erklärend nach, wenn in Frankreich jemand 3 Uhr sagt, er mindestens halb 4 Uhr meint.
Ich redete auch mit dem Maler Didier-Marie Le Bihan und schaute mir seine Galerie an.
Der Maler Didier-Marie Le Bihan
Im Atelier des Malers Didier-Marie Le Bihan
Hunde auf der Ile de Sein
Die Île de Sein steht unter Naturschutz. Deshalb besteht für Hunde auf der Insel eine Leinenpflicht. Da Hunde bekanntermaßen keine Schilder lesen können, laufen hier alle heimischen Vierbeiner frei herum. Einen besonders aggressiven oder jagdfreudigen Eindruck machen sie allerdings nicht. Auf der Fähre ist ein Schild angebracht, dass hier die Hunde UNBEDINGT anzuleinen seien. Und auch da laufen Hunde frei auf dem Deck und zwischen den Sitzreihen herum. Offensichtlich stört es niemanden, und die Franzosen sehen es mit einem Schmunzeln im Gesicht. Das ist typisch französische Lebensart: Leben und leben lassen. So lange niemand zu Schaden kommt, stört sich auch keiner an den Geboten und Verboten.
Ein Hund wartet geduldig vor der Kirche, Ile de Sein
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/03/sein-.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-04-01 08:13:072019-03-14 12:01:28Mit dem Inseldoktor über die Ile de Sein
Henri ist ein waschechter Sénan (so nennen sich die Bewohner), der nur Französisch und Bretonisch spricht. Er soll uns im Hafen abholen und uns zu unserem Apartement bringen. Nur stehen hier über 20 Leute und beobachten die Fährankömmlinge. Wer von denen ist Henri? Eine Frau spricht uns in Deutsch an, ob wir die Deutschen Touristen sind. Es scheinen nicht viele Ausländer zur kleinen Insel zu reisen. Sie zeigt auf eine wind- und wettergegerbte, uralt wirkende Gestalt, die an der Hauswand lehnt. Das ist also Henri. Wir laden unser Gepäck auf seine Gepäckkarre und los gehts entlang der Hafenpromenade. Hin und wieder brummelt Henri etwas, was wir aber überhaupt nicht verstehen. Nach einer Weile biegt Henri in eines der engen Gässchen ab, und nach einigen weiteren Biegungen sind wir völlig desorientiert an »unserem« Haus angelangt.
Wir schleppen unser Gepäck, das hauptsächlich aus Kameraequipment und Notebooks besteht, in unser Appartement in den 1. Stock, verteilen unsere Sachen in den hellen Zimmern und machen uns sogleich wieder ins Freie auf den Weg zur ersten Insel Erkundung.
Die Gassen der Stadt, die eigentlich ein Dorf mit knapp 200 Einwohnern ist, sind an den schmalsten Stellen nur 85 Zentimeter breit, das passte früher gerade ein Holzfass durch. Deshalb gibt es keine privaten Autos auf der Insel. Selbst die Mitnahme von Fahrrädern ist für Touristen streng reglementiert und nur in Ausnahmen erlaubt.
Keines der Gässchen ist gerade, einige enden blind, und wir blicken erst mal gar nicht durch den Plan des Straßennetzes durch. Wir laufen hinterm Haus los und stehen plötzlich vor dem Hafenleuchtturm Phare de Men Brial. Biegen wir einmal zwischendurch ab, finden wir uns am anderen Ende der Hafenpromenade wieder. Ein System ist für uns schwer auszumachen, aber schnell haben wir uns daran gewöhnt.
Gunter in einer der Gassen
Die engen Gassen sind auch ein guter Windschutz, Ile de Sein, Bretagne
Gassen, Ile de Sein
Farbenfrohe Häuser und enge Gassen, Ile de Sein
Irgendwann kommt man immer zum Meer, enge Gassen auf der Ile de Sein
Schnell noch Brot kaufen und vorbestellen
Nur heute müssen wir uns beeilen, wenn wir den kleinen Laden nicht finden bevor er schließt haben wir nicht nur heute kein Brot, morgen auch nicht. Es muss nämlich vorbestellt werden.
Zum Glück sind die Entfernungen auf der Île de Sein überschaubar. Maximal 6 Kilometer sind es von Inselspitze zu Inselspitze. An einigen Stellen ist die Insel nur 100 Meter breit. Selbst wenn wir uns hoffnungslos auf den 60 Hektar Inselfläche verlaufen würden, zurück finden wir immer.
Oh weh, wir haben keine Handtücher
In unserem Apartement fehlen noch Handtücher. Falls wir was brauchen, sollten wir uns an Henri wenden. Aber wo ist Henri? Wir kratzen unsere 3 Brocken Französisch zusammen und fragen uns durch. Ein Dorfbewohner gibt den entscheidenden Hinweis: im Zweifelsfall ist Henri in der Hafenkneipe. Dort treffen wir ihn tatsächlich, und versuchen, ihm unser Anliegen klar zu machen. Die anderen Gäste amüsieren sich derweil über unser Nicht-Französisch. Die Tipps sind wirklich lustig und strotzen vor dem typisch französischen Humor – wir sollten doch mit Regenschirm duschen, dann bräuchten wir keine Handtücher. Haha!
In diesem Haus hatten wir eine Wohnung gemietet
Wellen vor der Ile de Sein
Diese Felsenküste befand sich direkt hinter unserem Ferienhaus – ein Traum für Meeresfotografen, Île de Sein
Felsenküste und Blick zum Grand Phare, Île de Sein
Phare Men Brial, Ile de Sein
Die Île de Sein ist so was von bretonisch. Die älteren Bewohner, wie auch Henri, scheinen sogar nur diese alte Sprache zu sprechen. Die Häuser mit ihrem typischen Baustil, wie auch die Küste, sagen eindeutig: Finisterre. Selbst die vielen, absonderlich geformten Granitfelsen, die wagemutig aufeinander balancieren, erinnern uns stark an Brignogan und an die Coté Granit Rose.
In der Vorsaison ist auf der Île de Sein kaum was los, das ist ideal zum Ausspannen. Ein paar Einwohner, ein paar Tagestouristen, ein kleiner Bautrupp, das wars auch schon. Niemand läuft hektisch in der Gegend herum, jeder hat Zeit. Und wenn abends die letzte Fähre zum Festland abgefahren ist, wird es ganz ruhig, weil nur die wenigsten Touristen auch auf der Insel übernachten, zumindest in der Vorsaison. Viele der Restaurants, Kneipen und Cafés sind noch geschlossen, ein kleiner Laden und ein Bäcker bieten das Allernötigste für Selbstversorger, wenn auch zu recht üppigen Preisen. Baguettes und Croissants müssen am Vortag vorbestellt werden, sonst geht man leider leer aus. Wir stellten allerdings am ersten Tag fest, dass sich doch jemand findet, der einem ein Stück Brot abgibt.
Da hätten wir besser ein paar Lebensmittel in unser Gepäck gesteckt. Mit zwei Erwachsenen und drei immer hungrigen Teenagern belasteten die hohen Wurstpreise unser schmales Budget. Mir gefiel das sehr gut, weil ich mich eh fast vegetarisch ernähre – es gab jeden Tag Gemüseeintopf.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/04/sein-33.jpg613920Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2015-03-30 20:27:512023-03-15 16:05:15Der Charme der Île de Sein
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