Das Wetter wechselt schnell auf den Inseln der Lofoten. Selbst Regentage bieten fotogene Motive. Irgendwie gehört das wechselhafte Wetter ja auch dazu. Klar, die Landschaft sieht natürlich im Sonnenschein fantastisch aus. Da strahlen die Farben, alles wirkt freundlich. Da vergisst man schnell mal, wie hoch im Norden man sich befindet.
Wir haben die Region im Süden der Lofoten für Euch im Regenwetter fotografiert. Ein klein wenig Sonne war auch dabei.
Abends warteten wir vergeblich auf das Nordlicht. Der Himmel war fast vollständig von Wolken verhangen.
Wir trafen eine Gruppe deutscher Wohnmobilreisender und quatschten eine ganze Weile. Die drei Rentnerpaare treffen sich immer mal wieder mit ihren drei Mobilen. Dann sind sie natürlich nicht zu übersehen!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/09/MG_0201.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-09-14 11:44:152022-09-03 13:34:18Im Süden der Lofoten, Reine im Regen
In Henningsvaer fällt der typische, gut geschützte Hafen als erstes auf. Er bietet sich wunderbar als Fotomotiv an. Im Sommer sitzen hier die Maler und bannen das Motiv in Öl. Natürlich lichteten wir den Hafen auch ab. Das Bild wurde bereits im vorherigen Beitrag veröffentlicht.
Doch, wo sich so viele Boote tummeln braucht es auch mindestens einen Leuchtturm. Die kleinen rotweissen Türmchen finden sich ja öfters in Hafennähe. Hier im Ort trohnt jedoch ein weiterer richtiger Leuchtturm hoch oben auf den Felsen. Dieser befindet sich in Privatbesitz. Schon weit vor dem Aufstieg begrüßte uns das Schild, welches dieses kund tat. Leider war der Zugang mit einer richtigen Tür und dem Hinweis auf Videoüberwachung verschlossen. Ich hätte gerne mal nachgefragt, traute mich dann aber nicht.
Wir fotografierten den Turm von der Ferne, am Horizont zog die „kleine“ Hurtigrute vorbei. Auf dem Fussballplatz unterhalb kickten Jungs den Ball herum, ein Fuchs kletterte gemütlich über die Felsen und störte sich nicht am Trubel.
Ein altes Haus
Fischfabrik auf der Insel
Der Leuchtturm von Henningsvaer
Berge im Abendlicht
letztes Licht auf den leeren Fischgestellen
Hurtigrute
Der Leuchtturm gehört eine Künstlerin, die in Henningsvaer eine Galerie eröffnet hatte. Am nächsten Morgen versuchte ich sie dort an zu treffen, doch auch da hatte ich kein Glück. Aber, das wird noch – ich werde berichten, wenn ich etwas herausgefunden habe.
Vor zwei Jahren hatten wir in Kabelvåg eine Ausstellung – Lofoten Beaches. Sonntags besuchten wir Inger Anne Nyaas und Thor Erdahl und holten die restlichen Fotos ab. Die beiden bauen die Galerie Lille Kabelvåg weiter aus. Die Gebäude schmiegen sich an den Hügel an, unglaublich, wieviel Platz die Künstler nun für ihre Werke haben.
Inger Anne und Thor
Thor Erdahl vor einem seiner Werke
Zur Zeit gibt es auf den Lofoten ein weiteres großes Kunstprojekt – Lofoten International Art Festival. Wir sahen uns einen hoch interessanten Film „Leave it in the ground“ von Oliver Ressler über die Ölförderung auf den Lofoten an.
Esra war an diesem sonnigen Tag mit Heike auf den Vestfjord unterwegs. Sie berichtete, dass sie keine seismischen Messungen gehört hätten, aber die Wale immer noch nicht zu finden seien. Doch darüber bald mehr.
Heike Vester von Ocean Sounds
Esra und Heike fahren raus
Die Nacht war sternenklar, wir sahen aber kein Nordlicht. Waren aber wohl nur zur falschen Zeit draußen….
PS Schaut doch immer mal in Facebook vorbei, auch, wenn Ihr dort nicht angemeldet seid. Dort poste ich die aktuellsten Fotos, weil das schneller geht als der Text! Gestern Nacht hatten wir endlich Nordlicht!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/09/GA_1592.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-09-13 13:00:042015-02-01 15:38:48Leuchtturm in Henningsvaer und Gallerie Lille Kabelvåg
Wir besuchten Heike Vester in Henningsvaer. Über ihr OceanSounds-Projekt werden wir in den nächsten Tagen ausführlich berichten. Vor zwei Jahren hatten wir im Winter in Heikes Haus gewohnt. Es fühlt sich bei unserer Rückkehr ein wenig wie Heimat an. Wir sind alle einhellig der Meinung, dass die Lofoten im Winter noch schöner als im Sommer sind. Der Schnee und die Berge bieten dann Tag und Nacht traumhafte Motive. John Sternerson, ein in Henningsvaer wohnender Fotograf, den ich schon vor Jahren auf einer Orca-Tour kennengelernt hatte, schaute gerade bei Heike rein.
Zugvögel auf den Lofoten
„Ich habe die Netze aufgestellt, es wäre gut, wenn die Katze bis morgen gegen 9:00 Uhr drinnen bliebe“ bittet er Heike. Dany ist eine typische norwegische Waldkatze, nun ein Waldkater, der sich vorzüglich aufs Jagen versteht. John wird früh am nächsten Morgen Vögel beringen, da kann er eine Katzenhilfe wenig gebrauchen.
typisch Henningsvaer
Das Beringen von Zugvögeln auf den Lofoten
Ich stehe auch früh auf, denn das Beringen der Zugvögel möchte ich mir nicht entgehen lassen. Gegen 7:00 Uhr war ich schon fast zu spät. John hat bereits neun Vögel beringt. „Diese Route der Zugvögel liegt außerhalb der üblichen und mehr frequentierten Wege. Aber gerade deshalb sind diese Daten wichtig. Glücklicherweise müssen heutzutage keine Formulare mehr zur Post gebracht werden. Wir machen das jetzt alles schnell und praktisch per Internet.“ Da freiwillig keine Vögelchen ins Netz gehen mögen, lockt er sie mit Gesang vom I-Pod an. Das klappt überraschend einfach. John holt behutsam eine Singvogel aus dem Netz, verzeiht mir, dass ich mir den Namen nicht notiert habe.
Der Vogelfreund hat bereits mit 18 Jahren mit dem Beringen und Messen von Vögeln begonnen und dafür Prüfungen ablegen müssen. Innerhalb weniger Minuten hat er den Vogel beringt, ausgemessen und im Buch sicherheitshalber nochmal nachgeschlagen, ob es auch eindeutig ein ausgewachselnes Tier ist. Dann fliegt der kleine Kerl wieder weg in die reine, frische Meeresluft.
John beringt einen Zugvogel auf den Lofoten
John schlägt nach, ob der Zugvogel ein ausgewachsenes Tier ist
Spaziergang mit dem Fuchs
Mich lenkt ein größeres Tier von den Vögeln ab. Drüben sitzt unser altbekannter Fuchs vor der Terassentür. Wir kennen den schlauen Gesellen vom Winter, wo er auch ständig präsent war.
Im Gegensatz zu damals ist es sommerhell, das perfekte Licht für Fotos. Wir gingen quasi gemeinsam spazieren, der Fuchs und ich, und genossen die Tour.
„Ja, komm doch mit….“ – der Fuchs wartet auf mich und wir gehen gemeinsam spazieren
„Wie riechst denn Du?“ Der Fuchs ist noch nass vom Gras, Lofoten, Norwegen
Mittags war der Fuchs dann endlich trocken – Gunter kochte Gulasch, das roch so gut, dass der Fuchs dauern um das Mobil herumschlich. Fast wäre er sogar rein gekommen.
Portrait mit der GoPro
Füchse in Henningsvaer, Lofoten
In Henningsvaer sind viele Füchse unterwegs, wahrscheinlich finden sie hier viel frischen Fisch? In jedem Fall werden sie geduldet. Abends erfuhr ich, dass etwa 14 Füchse auf der Insel wohnen. Es ist also keine Seltenheit, auf diese Tiere zu stossen. Wenn du auf deiner Lofotentour also Füchse fotografieren möchtest, solltest du abends in Henningsvaer spazieren gehen. Wir haben Füchse auch am berühmten Sportplatz von Henningsvaer gesehen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/09/MG_2919.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-09-11 14:33:272020-09-22 12:09:08Ein Fuchs in Henningsvaer und Zugvögel auf den Lofoten
So heftig Regen und Sturm in der Nacht auch tobten, morgens begrüßte uns bestes Sonnenwetter. Ich zog mehrere Lagen Wäsche an und lief mit schwerem Rucksack und Stativ los, wieder den Hügel gegenüber des Leuchtturms hoch. Das weiche Moos hatte sich mit Wasser vollgesaugt, das taten nun auch meine Füße. Die Socken waren schnell nass, was mich nicht davon abhielt, über den Hügel bis ans felsige Ufer zu laufen. Dort positionierte ich das Stativ dicht bei den Wellen. Wie immer :-) Ich wurde ständig von hinten nass gespritzt, schütze mit meinem Körper die Kamera. Was tut man nicht alles für ein gutes Foto?
Den Leuchtturm von Tranøy habe ich bereits im Sommer, Winter und im Herbst aufgenommen, noch nie aber mit Wellen. Jetzt war die Zeit dafür gekommen!
Wellen am Tranøy Fyr
Das typische weisse Geländer
Ebbe und Flut, das Leben unter Wasser
Esra kam mir entgegen. Wir hatten noch ein weiteres Experiment vor. Und zwar mit dr GoPro. Die Unterwassertauglichkeit wollte ich mir zur Verdeutlichung von Ebbe und Flut zunutze machen. Wir beratschlagten uns, fanden einen Metallstab im Matsch liegend, an der wir die Kamera befestigten. Das Wasser stieg, die Kamera war positioniert. Jetzt mußten wir nur noch warten!
Derweil liefen Gunter und ich nochmal zum Restaurant um mit Inger und Villy zu sprechen. Die beiden betreuen das Anwesen. Die Leute, die in der Nähe Hütten haben, würden gerne mal hier essen. Die meisten Gäste, im Restaurant und zur Übernachtung, seien Norweger. Aber es kämen auch viele Italiener und Deutsche. Ab Ende September ist jedoch alles geschlossen.
Hinter den Häusern gibt es eine weisse Mauer. Vor Jahren im August beobachteten wir hier das Spektakel der brütenden Küstenseeschwalben. Inger erzählt: „Das ist jedes Mal wieder spannend zu sehen, wie sich die Vögel langsam an den Felsen annähern. Sie tuen sich draußen auf dem Meer zusammen, baden ausgiebig, kommen dann auf die Felsen, gehen wieder, kommen zurück. Es scheint ein kompliziertes Ritual zu sein. Irgendwann schaffen sie es dann. Während sie brüten essen und trinken die Vögel anscheinend nichts. Die Küstenseeschwalben suchen die Nähe zu Siedlungen und Menschen. Sie werden von allen Raubvögeln bedroht und sind daher im Schutz der Häuser sicherer.“
Inger und Villy bauen den Vögeln sogar kleine Häuschen, die sie gerne nutzen.
Jetzt ist es wieder ruhig am Tranøy Fyr. Die Gruppe, die gestern hier übernachtet und deren Gelächter beim Frühstück über das ruhige Wasser schwebte, ist abgereist, außer uns waren keine Besucher mehr da.
Im Leuchtturm
Mit Villy besteigen wir den Leuchtturm. Zum ersten Mal sehen wir ein Nebelhorn im Innern des runden, gusseisernen Gebäudes. Die Druckbehälter sind gewaltig, aber nicht mehr in Benutzung. Oben gibt es ein kleines Guckloch, sah man früher dadurch die Berge nicht mehr, war es an der Zeit, das Nebelhorn anzuwerfen.
Wir liefen entlang der Fresnellinse, die letzte Woche erst ausgetauscht wurde, dann traten wir hinaus an die frische Luft. Der Blick schweift von oben herab über die ganze Region. Da muss ich leider wieder zu einem meiner Lieblingsworte hier im Bericht greifen: traumhaft!
Wir liefen ans Mobil zurück und Esra grinste breit. „Ich sagte doch, dass das eine super Idee ist mit dem Zeitraffer auch Unterwasser!“. Ha, ich hab immer die tollen Ideen und dann sind sie alle stolz. Wir hatten aber auch Spaß am Filmchen. Es eröffnet einfach eine neue Sichtweise.
Wir überlegte, noch eine Nacht zu bleiben, entschieden uns jedoch dagegen, weil wir Heike Vester auf den Lofoten treffen wollten.
Die Fähre von Skutvik nach Svolvaer
Wir kauften Lebensmittel ein und fuhren dann nach Skutvik zur Fähre. Diese Fährfahrt machten wir bereist mehrmals und sie ist eine der Schönsten. Der Stopp in Skrova bietet mit den traditionellen Rorbuer Hütten, typisch norwegische Fotomotive. Der Leuchtturm der Insel sitzt fotogen aber ansonsten unerreichbar auf einem Felsen. Bei schönstem Wetter blieben wir die zwei Stunden draußen im Freien und genossen den Blick auf die näher kommenden Lofotenberge, die im Licht der Abendsonne perfekte Motive boten. Was für eine Fährfahrt!
Bei der Abfahrt hatten wir erfahren, dass diese Strecke eventuell aufgegeben werden soll. Das wäre sehr schade. Seit es die Strasse zu den Lofoten gibt, werden die Fähren wohl nicht mehr so intensiv genutzt. Meiner Meinung nach ist die Ankunft auf einer Inselgruppe übers Meer doch wesentlich angenehmer und authentischer als durch einen muffigen Tunnel.
Ankunft der Fähre in Sktuvik
Auf der Fähre
Häuser auf der Insel Skrova
Der Leuchtturm vor Skrova
Die Lofotenberge
Licht und Berge
Die Lofotenberge im Abendlicht
Wir fuhren direkt nach Henningsvaer, saßen noch lange mit Heike zusammen und schliefen dann nach der schlaflosen Nacht im Sturm, den Schlaf der Gerechten.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/09/GA_1117.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-09-08 23:35:122022-10-24 09:19:12Tranøy Fyr und der etwas andere Zeitraffer-Film
Ein bewegtes Bild des Polarlichts, aufgenommen im September 2010 auf den Lofoten. Die gif-Datei besteht aus sieben Einzelaufnahmen mit Überblendeffekt.
moving picture – Nordlicht
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https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/07/TerraBlog.jpg518771Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-07-17 13:08:262013-06-22 08:04:50Norwegens wilder Norden – Artikel in Terra 3/12