Foto Galerie Atlantikküste von Spanien, Portugal und Süd-Frankreich
Die folgenden Aufnahmen sind mehrheitlich an der Atlantikküste von Spanien, Portugal und Süd-Frankreich entstanden. Der immerzu wehende frische Wind vom Atlantik her sorgt für saubere Luft und für klare, strahlende Farben. Das Meer und das mittägliche Himmelsblau wirken in ihrer Intensität schon fast surreal übersteigert. Die Küste, die Klippen und die kleinen Ortschaften bilden dazu den idealen Kontrast.
Relativ früh brechen wir auf, Laxe ist unser nächster Zwischenstopp. Wir parken an der Strandpromenade, die Gassen in Laxe sind extrem eng und nur für Kleinwagen befahrbar. Mit dem Womo trauen wir uns logischerweise da nicht rein.
So wandern wir zwei, drei Kilometer über einen Berg auf der Suche nach dem Leuchtturm, den wir an diesem morgen fotografieren möchten. Auf dem Rückweg suchen wir eine andere Route und bewundern noch engere Gassen. Glücklicherweise ist es an diesem Morgen nicht zu heiß, da macht das Laufen und Fotografieren richtig Laune. Wir sind ganz allein unterwegs, begegnen niemandem.
Faro de Laxe an der Punta de Laxe
Enge Gassen in Laxe
Enge Gassen in Laxe
Enge Gassen in Laxe
Faro de Laxe
Faro de Laxe mit Statue „A Espera“, der Wartenden
Erfrischt von dem Frühsport nehmen wir eine längere Teilstrecke unter die Räder. Wir umgehen La Coruña, kein Bock auf Großstadt mit dem vielen Verkehr, und finden in der Nähe von Ribadeo den Stellplatz direkt am Praia des Catedrais, dem Strand der Cathedralen. Mit der Überquerung des Küstengebirges haben wir auch die Wolken hinter uns gelassen. Die sind alle an den Bergen hängengeblieben.
Autobahn über die Berge
Auf der Anhöhe hängen die Wolken fest
Der Praia des Catedrais
Auf dem kostenlosen Stellplatz ist einiges los, ich will gar nicht wissen, wie es hier in der Hochsaison aussieht; aber dann kostet es hier auch Eintritt und die Zahl der Parkplatzsuchenden wird limitiert. Im Sommer wird die Anzahl der Besucher auf dem Strand eingeschränkt. Der wird dann abgesperrt, wenn eine gewisse Anzahl Menschen auf dem Strand sind.
Lustigerweise treffen wir dort alte Bekannte, denen wir schon zweimal auf unserer Reise begegnet sind, und sind sofort ins Gespräch vertieft.
Gabi unter dem Felsbogen, Cathedral Cove, Galizien, Spanien
Cathedral Cove, Galizien, Spanien
Felsbogen, Cathedral Cove, Galizien, Spanien
Cathedral Cove, Galizien, Spanien
Felsbogen, Cathedral Cove, Galizien, Spanien
Cathedral Cove, Galizien, Spanien
Entenmuscheln, Cathedral Cove, Galizien, Spanien
Cathedral Cove, Galizien, Spanien
Der Praia des Catedrais ist ein äußerst beliebtes Ausflugsziel der Spanier, und eine kaum abreißende Kette von Bussen karrt von Morgens bis Nachmittags unermüdlich Touristen heran.
Warum der Strand so beliebt ist, wird uns schnell klar. Die Sandfläche ist gigantisch, die Wellen rauschen auch bei eher ruhigem Wetter munter heran. Die Grotten und Felsbögen sind die wahren Renner. Alles ist gigantisch an diesem Strand. Hier gibt es nicht nur einen Felsbogen, sondern gleich zig Bögen hintereinander. Außerdem gibt es noch weitere Felsformationen weiter vorne am Wasser.
Die Grotten und mehrere hintereinander liegende Steinbögen aus den Küstenklippen sind nur bei Ebbe zugänglich. Der Strand ist über Treppen auch für Senioren leicht zugänglich, und die lassen sich den Spaß natürlich nicht entgehen, auch wenn der weite Weg im weichen Sand für einige an die persönliche Belastungsgrenze geht.
Unser Womo bei der Cathedral Cove, Galizien, Spanien
Für heute ist es leider Ebbe mit der Ebbe, wir werden dann am nächsten Vormittag den Strand erkunden, wenn das Meer den Sandstrand wieder freigegeben hat.
Wir hätten uns die folgende Ebbe am liebsten morgens früh um fünf Uhr gewünscht, da hätten wir den Strand fast allein für uns gehabt, aber leider war der Wassertiefststand genau zur besten morgendlichen Besuchszeit. Sobald der Strand betreten werden kann, steigen Scharen von Touristen aller Altersklassen die Treppen hinunter und schwärmen um die Felsformationen.
Wir spazieren auch unter den Steinbögen entlang, die sich stützend an den Klippenrand lehnen und erforschen die vielen Buchten und Grotten. Das Fotografieren ist nicht einfach, weil dauernd irgendwelche Touristen durchs Bild laufen oder minutenlang die Entenmuschelkolonien an der Basis der Felsbögen bewundern. Das Licht ist in der Mittagszeit auch nicht wirklich gut. Wir bekommen einen guten Eindruck von diesem außergewöhnlichen Stand. Wenn wir wieder einmal in die Region kommen, werden wir die Gezeiten im Blick haben und uns eine fotografisch interessante Konstellation suchen.
Die Gezeitentabelle ist übrigens an den Tafeln oberhalb des Strandes einzusehen. Außerdem gibt es einen touristischen Infostand. Die Cafes sind uns etwas zu teuer, wir trinken unseren Kaffee im Mobil.
Leuchtturminsel Illa Pancha, Galizien, Spanien
Leuchtturminsel Illa Pancha
Bald ist uns das Menschengewusel zu viel und wir fahren weiter. Nach einer nötigen Shoppingpause in Ribadeo geht es weiter auf kleinen Straßen Richtung Küste. Wenige Kilometer östlich von Ribadeo erreichen wir den Doppelleuchtturm der Illa Pancha und feiern erst einmal das schöne Wetter mit einem ausgiebigen Sonnenbad auf der großen Wiese vor den Leuchtürmen. Zwei Stunden auf der faulen Haut liegen, wunderbar. Natürlich nehmen wir auch die Leuchttürme fotografisch aufs Korn und überlegen dann, hier zu übernachten. So ganz allein auf weiter Flur haben wir darauf aber keine richtige Lust. Auf der Suche nach einem nächtlichen Stellplatz bewegen wir uns weiter entlang der Küste und kommen in Ortiguera an, wo wir ganz in der Nähe des Faro de San Agustin auf der Spitze des Kaps übernachten können. Der Stellplatz ist nicht so ganz eben, aber die Anwesenheit mehrerer ebenfalls übernachtender Wohnmobile lässt uns ruhiger schlafen.
Faro de San Agustin, Galizien, Spanien
Ein Abendspaziergang durch Ortiguera erweist sich als interessant aber anstrengend, dieser Ort ist in eine steile Schlucht mit Öffnung zum Meer hineingebaut. Zum Glück stehen wir oben auf der Klippe. Die Dorfsträßchen kämen wir mit unserem Mobil zwar hinunter, aber ohne zugkräftige Hilfe garantiert nicht mehr hinauf. Einige Gassen sind so steil, da hätten die Planer besser Treppen hingebaut.
Im Hafen von Ortiguera, Galizien, Spanien
Leuchtturminsel Illa Pancha, Galizien, Spanien
Die engen Gassen von Ortiguera, Galizien, Spanien
Ortiguera, Galizien, Spanien
Faro de San Agustin, Galizien, Spanien
Faro de San Agustin, Galizien, Spanien
Bergwanderer?, Schild, Galizien, Spanien
Cathedral Cove, Galizien, Spanien
Weiterfahrt mit Hindernissen – Wohnmobilpanne und Werkstatttage
Wir freuen uns immer mehr aufs Heimkommen und wollen heute eine längere Strecke bewältigen. Auf der Autobahn geht es zügig voran, aber am frühen Nachmittag fängt das Fahrzeug immer stärker an, zu vibrieren. Gabi kann irgendwann kaum noch das Lenkrad festhalten. Mit Mühe und Warnblinklicht schaffen wir es bis zu einer Raststätte, haben aber keinen Mobilfunkempfang. Wir sehen, dass eine Manschette der Antriebswelle gerissen ist und Öl verloren hat. Gabi spricht zwei Motorradpolizisten an, die leider nur spanisch sprechen. Einer hat eine Frau, die Englisch spricht. Er ruft sie an und sie hilft freundlicherweise als Dolmetscher aus.
Im Endeffekt müssen wir noch 25 Kilometer langsam über die Autobahn bummeln, um die nächstgelegene Fachwerkstatt zu erreichen. Und es ist natürlich Freitag, was sonst.
Unser Womo in der Werkstatt
Noch hat die Werkstatt auf, als wir angeschlichen kommen. Der Meister besieht sich den Schaden und meint, die Antriebswelle ist hin. Vielleicht klappt es ja heute noch mit der Ersatzteilbeschaffung. Und wie das so ist, hoffen wir einige Stunden auf das Wunder, nur um Abends zu erfahren, dass es wohl doch Montag werden würde. An der Werkstatt stehen zwar auch Samstags-Arbeitszeiten, aber Samstags würde hier keiner arbeiten. Die Spanier halten es anscheinend sehr locker mit den Öffnungszeiten.
Jetzt hängen wir also fest, mitten im Gewerbegebiet von Cabezon de la Sal, wollen eigentlich schnellstens heim, und müssen drei ganze Tage ausharren. Der Stadtkern ist zwei Kilometer entfernt, da laufen wir halt mal hin und schauen, wo wir gelandet sind.
Wir hätten so gern einen Mietwagen gehabt um die Strände zu erkunden. Da sind wir so nah am Meer und kommen nicht hin.
Das Städtchen ist gar nicht mal so verkehrt. Ein bunter Mix aus altehrwürdigen Häusern, Plätzen, Geschäften, Restaurants, Bars und Cafés. Am Samstag ist tote Hose in der Werkstatt, wir nutzen die Zeit, unsere Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen. In der Nähe ist ein Supermarkt und ein riesiger chinesischer Kramladen mit allem möglichen Zeugs.
Die El Reino Eco-Bar in Cabezon
Cabezon hat auch einen Bahnhof, die Bahn fährt bis Santander. Da wissen wir schon, was wir am Sonntag machen werden.
Das Wetter ist wunderbar, zu wunderbar für unseren Geschmack. Die Temperaturen steigen über 30 Grad und die Sonne brennt gnadenlos vom wolkenlosen Himmel.
Mittagspause im Cafe
Gewitterwolken drohen über der Werkstatt, Cabezon
Gunter im Zug nach Santander
Die Eco-Bar in Cabezon
Cabezon
Gerissene Gummimanschette an der Antriebswelle
Gabis Souvenirs von der Reise: braune Beine
Mit Kaffee trinken, Essen gehen, in Geschäften stöbern und in Gassen schlendern schreitet die Zeit quälend langsam voran. Auch der Abend zieht sich in die Länge. Zeit totschlagen ist nicht wirklich unser Ding. Das macht so richtig bewusst, wie wertvoll uns die Bewegungsfreiheit mit dem Wohnmobil ist.
Sonntags-Ausflug nach Santander
Sonntag früh sind wir pünktlich um neun Uhr am Bahnhof in Cabezon und ziehen uns Tickets nach Santander. Santander ist 40 Kilometer entfernt und die Tickets sind spottbillig. Wir zahlen 12 Euro für zwei Personen, hin und zurück. Dafür ist der Zug nicht der schnellste, er hält in jedem Kaff. Bis Santander sind es so gut eineinhalb Stunden Fahrt.
Santander, Galizien, Spanien
Angekommen, müssen wir uns erst einmal orientieren und fragen uns nach der Hafenpromenade durch. Elegant flaniert hier die Sonntagsgesellschaft vorbei an Museen, teuren Restaurants und anderen Sehenswürdigkeiten.
Am Ostende biegen wir nach Norden ab zum langestreckten Stadtstrand, der ist wochenendtypisch voll mit mehr oder weniger knapp bekleideten Sonnenbadenden. Kein Wunder, dass so viel los ist, wieder ist es sonnig, heiß und wolkenlos, das Meer strahlt in unendlich kräftigen Blau- und Türkistönen, die fast den Augen weh tun.
Santander, Galizien, Spanien
Weil wir schon mal in die Richung unterwegs sind, sollen wir es wagen, bis zum Leuchtturm Faro de Cabo Mayor am nordöstlichen Ende der Santander-Halbinsel zu laufen? Die Strecke zieht sich. Wir überlegen wengistens für Teilstrecken den Bus zu nehmen. Machen es dann aber doch nicht. Wir laufen an unendlich vielen Stränden vorbei. Diese Farben, diese Anzahl von Menschen, die friedlich da liegen oder mit Bällen spielen. Unsere Füße werden irgenwann schon schwer und unsere Zungen lang. Wir entledigen uns unserer Kleidung, soweit es eben geht.
Endlich am Leuchtturm angekommen fotografieren wir fleißig und füllen unser Flüssigkeitsdefizit in der Café Bar am Leuchtturm wieder auf. Das tut gut!
Faro de Cabo Mayor, Santander, Galizien, Spanien
Den Rückweg nehmen wir quer durch die Stadt, durch einen 800 Meter langen Tunnel, vorbei am Fussballstadion, wo ein Riesentrubel herrscht, und durch unzählige kleinere und größere Gassen.
Santander, Galizien, Spanien
Faro de Cabo Mayor, Santander, Galizien, Spanien
Santander, Galizien, Spanien
Santander, Galizien, Spanien
Faro de Cabo Mayor, Santander, Galizien, Spanien
Santander, Galizien, Spanien
Als wir mit plattgelaufenen Füßen endlich wieder am Bahnhof angelangt sind, haben wir locker 25 Kilometer Fußweg hinter uns. Auf der Rückfahrt ruhen wir unsere müden, schmerzenden Beine im spärlich besetzten Zugabteil aus. Dann der nächste Marsch zum Wohnmobil und wieder sitzen wir im Industriegebiet und warten.
Montag ist Werkstatttag
Am Vormittag kommt endlich die Antriebswelle an, im Doppelpack, denn die rechte ist vorsorglich auch dabei. Das ist auch gut so, denn nach Einbau der linken Welle bockt unser Fahrzeug gewaltig in der Werkstatt herum. Also auch Tausch der rechten Welle. Wenn die uns mal nicht veräppeln. Wir haben wegen der unbefriedigenden Verständigungssituation den ADAC als Dolmetscher zwischengeschaltet, der ADAC- Mitarbeiter meinte, das mit den zwei Antriebswellen klänge authentisch.
Na was solls, es dauert bis zum frühen Abend, bis unser Womo repariert ist, dann dürfen wir einen Tausender hinblättern und endlich weiterfahren.
Übernachtung in Ondres Südfrankreich
Nach weiteren Fotostopps steht uns nicht mehr der Sinn, wir wollen nur noch heim. Nach 200 Kilometern fängt unser Womo bei bestimmten Geschwindikeiten wieder an, zu vibrieren. So ein Mist! Wir schaffen es kurz vor Mitternacht bis nach Frankreich, wo wir in Ondres am Strand übernachten.
Stand von Ondres, nördlich von Biarritz
Stand von Ondres, nördlich von Biarritz
Am nächsten Morgen schildern wir das Problem dem ADAC, der verweist auf die Bosch-Dienst-Garantie, wir sollen einen französischen Bosch-Dienst kontaktieren. Die Schwierigkeit ist, in Frankreich sind Bosch-Dienste so häufig, wie Steak-Gerichte im Vegetarier-Restaurant.
In brütender Hitze auf dem Heimweg
Wir sitzen und schwitzen bei knapp 40 Grad im Wohnmobil und haben überhaupt keinen Bock, noch weite Umwege für eine Werkstatt zu fahren, um dann wieder stunden- oder sogar tagelang auf eine weitere Reparatur zu warten. Also weiter Richtung Heimat. Und das Gerüttel wird auch mit der Zeit weniger.
Abends bei bei Limogues ist die Autobahnauffahrt komplett gesperrt. Es ist schon dunkel und wegen der chaotischen Beschilderung findet kaum jemand den Weg aus der Baustelle heraus. Alle, auch die großen Trucks, fahren mehrmals im Kreis herum. Nach zwei nervenzerrüttenden Stunden über dreimal die gleiche Strecke und über winzige Landstraßen kommen wir sehr spät in Bessines-sur-Gartempe an. Die Nachttemperaturen sind angenehm niedrig und wir schlafen wie die Steine.
Die Weiterfahrt am nächsten Tag ist anstrengend. Es gibt zwar keinen Stau, aber es ist immer noch zu heiß. In Emmendingen übernachten wir ein letztes Mal, bevor wir uns auf die letzten 300 Kilometer begeben. Die sind definitiv am stressigsten. Lastwagen an Lastwagen, jeder drängelt und schiebt. Dazu Baustellen ohne Ende, und durch die extreme Sommerhitze haben sich auf einigen Autobahnabschnitten Verwerfungen der Fahrbahndecke gebildet. Auf der langen Heimreise haben wir soviel geschwitzt, dass wir zwar zwei, drei Liter tranken, aber nicht pinkeln mussten. Es war wirklich extrem mit der Hitze.
Wir brauchen fast doppelt so lange für das letzte Teilstück, als wir einkalkuliert haben. Aber endlich stehen wir vor unserem Tor und unser Dackel Grindel kriegt fast einen Herzinfarkt vor Wiedersehensfreude.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2018/02/MG_4782.jpg573860Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2018-02-27 10:01:352022-10-10 07:38:52Von Galizien nach Bubenheim mit Hindernissen
Unsere Essenvorräte stehen immer noch auf Reserve, als wir sonntags durch Vigo gekommen sind, waren leider alle Geschäfte und Supermärkte dicht. Die nächst größere Stadt auf unserer Route ist Pontevedra, unser Navi zeigt auch ein Einkaufszentrum an. Hin kommen wir problemlos auf der gut ausgebauten Schnellstraße.
Der Ärger beginnt mit dem Verlassen der Schnellstraße. Portevedra ist auf unzähligen Hügeln erbaut, die Straßen gewunden, steil und eng. Gegen so was hilft auch keine Modernisierung der Infrastruktur. Eng ist eng, man kann ja schlecht die Häuser wegschieben. Endlich erreichen wir das Einkaufszentrum. Es wirkt verlassen und heruntergekommen, die Zufahrten sind auch noch höhenbeschränkt, für uns gibt es also keine Parkmöglichkeit. Auch in der Nähe haben wir keine Chance, unser Wohnmobil zu parken. Dann nix wie raus hier. Auf der Suche nach der Schnellstraße verheddern wir uns mehr und mehr in den engen, steilen Gassen und müssen höllisch aufpassen, nicht stecken zu bleiben.
Die Nerven liegen blank von der ganzen Herumgurkerei, und wir haben so was von die Schnauze voll, dass wir am liebsten die ganze Tour abbrechen würden.
Jetzt nichts wie raus in etwas weniger belebte Landstriche. Etliche Kilometer weiter nördlich biegen wir Richung Ribeira ab, dort steht in den Dünen von Corrubedo ein weiterer Leuchtturm, der sich gut in unsere Sammlung einreihen könnte.
Faro de Corrubedo mit Hausruine
Leuchtturm-Hopping
Der Faro de Corrubedo liegt am Ender einer langen, schnurgeraden Straße. Der 1854 erbaute Turm ist zwar nur 14 Meter hoch, macht aber mit seinem runden Unterbau eine gute Figur. Das Herumklettern in den Küstenfelsen hebt unsere Laune wieder, nur der eintönig blaue Himmel nervt das Fotografenherz. Prima zum Sonnenbaden, aber schlecht für Bilder.
Faro de Corrubedo, keine Ecke ist vor Touristenmüll sicher
Hinter dem Faro de Corrubedo
Faro de Corrubedo
Blick über die Bucht
Galilzischer Friedhof. Für uns eine etwas ungewöhnliche Bestattungsmethode.
Unser Tagesziel ist der Faro de Punta Insua in Lariño. Die Fahrt über Landstraßen zieht sich dahin. Am Leuchtturm angekommen, gibt es keine Parkplätze mehr. Etliche Camper hängen kreuz und quer an den Rändern der löchrigen Sandwege. Wir trauen uns mit unserem schweren Mobil da nicht hinein, zu leicht kann man sich da festfahren.
Wellen am Faro de Punta Insua
Zwei Kilometer südlich am anderen Ende des Playa de Lariño ergattern wir einen der wenigen freien Stellplätze der Campinganlage Ancoradoiro, und dürfen dafür den zwei Kilometer langen Strand über Sand und durch Armeen von Sandflöhen zurück zum Leuchtturm laufen. Wir fotografieren bis die Sonne untergegangen ist und kehren in der Dämmerung zurück. Weit nach Sonnenuntergang krabbeln wir erschöpft mit schweren Beinen in unser Wohnmobil.
Blick über die Bucht
Möwen am Faro de Punta Insua treffen sich zum Abendplausch
Wellen am Faro de Punta Insua
Wellen am Faro de Punta Insua
Tang wird von den Wellen hochgerissen
Wellen am Faro de Punta Insua
Abendspaziergang mit Hund
Faro de Punta Insua
Atlantikwellen im Sonnenuntergang vor dem Faro de Punta Insua
Faro de Punta Insua mit Gezeitenbecken im felsigen Küstenabschnitt
Faro de Punta Insua am Nordende des Playa de Lariño
Playa de Lariño, Gunter beim Fotografieren
Der Playa de Lariño, enlos langer Sandstrand im Sonnenuntergang
Noch mehr Leuchttürme und ein Übernachtungsplatz am Ende der Welt
Was uns bei Laune hält ist die Tatsache, das nun jeder Kilometer ein Kilometer näher an der Heimat ist. Aber zwischen Galizien und Bubenheim hat das Schicksal noch ein paar Leuchttürme hingesetzt.
Der Faro de Finisterre ist das Endziel des Pilgerweges. Als wir da waren, im Gerüstkleid.
Der Faro de Fisterra ist heute leider wenig fotogen, ein Baugerüst verunstaltet den Turm. Er wird uns trotzdem lange in Erinnerung bleiben, weil Gunter schusseligerweise unser teures Carbonstativ auf dem Vorplatz stehengelassen hat. Zehn Minuten später ist es ihm glühend heiß eingefallen und er ist zurückgehetzt. Trotz der vielen Touristen stand unser Stativ noch an seinem Platz. Das ist gerade noch mal gut gegangen.
Unser gutes Stativ stand 15 Minuten alleine da, keiner hat es mitgenommen.
Blick hinunter auf den Atlantik
Vor der Endstation des Jakobsweges werden Geschäfte gemacht
Die letzte Stempelstation des Jakobsweges
Hier haben sich Pilger verewigt
Das ist wohl ein Gebetspfosten
Graffiti überall an den Mauern. Da mussten die Pilger wohl Dampf ablassen.
Gunter beim Fotografieren
Am Faro de Cabo Vilán haben wir uns länger aufgehalten. Das Womo haben wir unten an einer Meeresfarm abgestellt und uns zu Fuß zum Leuchtturm auf dem Berg aufgemacht. Der Leuchtturm steht ziemlich unzugänglich für Touristen auf der Spitze einer Felsklippe und ist mit einer Betonröhre mit dem Leuchtwärterhaus verbunden. Die dient als Windschutz gegen schlechtes Wetter. Hier können wir nach Herzenslust in den Klippen und auf dem Vorberg herumklettern. Ein einziges weiteres Touristenpaar war noch unterwegs, ansonsten nur wohltuende Einsamkeit.
Am Faro de Cabo Vilán
Der Leuchtturm steht weit draußen auf einer Landspitze
Gabi am Faro de Cabo Vilan
Seitenmauer des Leuchtturmwärterhauses.
Heidelandschaft am Meer
Faro de Cabo Vilan mit Wärterhaus und Klippen. Der Zugang zum Turm ist sturmgeschützt
Übernachten wollen wir in Mordomo, weilin unserer Wohnmobilstellplatz App ein super Stellplatz drinnen war. Auf der Fahrt dorthin zieht sich der Himmel zu, die Straßen werden eng und holprig, und dann führt ein schnurgerader Weg weit hinaus in die Einsamkeit. Am Arsch der Welt stehen wir mutterseelenallein auf einem große Parkplatz. Die wenigen lichtlosen Häuser tragen kaum zur Wohnlichkeit bei. Gabi versucht einen Strandspaziergang, wird aber von Sandflöhen (die eigentlich kleine Krebse sind) förmlich überflutet. Massiv dunkle Wolken verstärken die triste Stimmung. Mordomo klingt ein wenig nach Mordor, und so fühlt sich es auch an.
Mordomo, der Himmel hat sich zugezogen
Bucht bei Mordomo, Sandflöhe haben momentan Hochsaison
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2018/02/MG_3116-Bearbeitet.jpg573860Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2018-02-14 13:52:312022-10-10 07:38:03Nordspanien, vier sehenswerte Leuchttürme in Galizien
Über die portugiesisch-spanische Grenze nach Galizien
Die drei ruhigen Tage in Cerveira haben uns gut getan. Trotzdem fühlen sich unsere Kreativ-Batterien ziemlich leer an. Wir wollen jetzt zügig Richtung Heimat vorankommen und Nordspanien nur beschnuppern. Ein andermal werden wir noch besser vorbereitet und frisch zurückkehren und Nordspanien gebührend ausführlich bereisen. Hier sozusagen unser erster Eindruck von Galizien.
Heftige Brandung an der galizischen Küste
Wellen, Leuchttürme, aber nix zum Einkaufen
Am Sonntag Mittag fahren wir los, überqueren den Rio Miño und folgen dem Fluss Richtung Küste. Wir wollen nicht zu spät in Vigo eintreffen, um Vorrat einzukaufen und eine Daten-SIM-Card fürs Internet zu besorgen. Laut Internet haben die Einkaufszentren dort auch sonntags offen.
Die Küstenstraße führt zuerst durch lichte Wälder, bis sie endlich den Blick auf das Meer freigibt. Der Tag ist sonnig und wolkenlos, ein leichter Wind mildert die Kraft der spanischen Sonne. Trotzdem rollen mächtige Wellen mit donnerndem Getöse gegen die Felsenküste an. Das Licht ist besonders weich, Fernsicht aufgrund der Gischt kaum vorhanden.
Tosende Wellen
Tosende Brandung
Tosende Brandung
Heranbrausende Wellen
Faro de Cabo Silleiro
Wir klemmen schnell unser Mobil in die nächstbeste Parkgelegenheit und laufen los. Das Kamerafieber hat uns bei diesem Anblick sofort wieder voll gepackt. Wir fotografieren Wellen und staunen über diese Küste. Es ist extrem viele Radfahrer unterwegs.
Den zweiten Stopp machen wir nach nur wenigen Kilometern, wir halten am Cabo Silleiro und laufen die Zufahrtsstraße hoch zum neuen Leuchtturm. Gunter würde gern mit dem Mobil, mir ist die Straße zu eng und ein Fußmarsch tut uns eh gut.
Der 1924 in Betrieb gegangene, 30 Meter hohe neue Faro de Cabo Silleiro thront 85 Meter hoch am Berghang und ersetzt den alten Faro Vello de Silleiro von 1862, der unscheinbar auf den Küstenfelsen sitzt.
Oben am Berg kämpfen wir uns durch dorniges Gebüsch und haben einen hervorragenden Blick auf den Leuchtturm.
Der Faro de Cabo Silleiro
Eine Calla in freier Natur
Beim Überqueren der Straße müssen wir aufpassen. Immer wieder radlen Gruppen von Rennradfahrern an uns vorbei. Wir fotografieren Wellen und klettern einige Meter hinunter zu den Felsen. Einer der Radfahrer warnt uns vor den hohen Wellen. Wir sollen vorsichtig sein.
Die Küste ist steinig, das Meer wild
Bayona
Kurz darauf kommen wir durch Bayona, eine helle, attraktive Kleinstadt. Nur leider völlig überfüllt mit Sonntagsausflüglern. Irgend ein Fest scheinen die zu feiern. Wir finden keinen Parkplatz, sonst hätten wir uns das mal angesehen. Hinter Bayona rasten wir am Meer, dann gehts nach Vigo.
Die Gegend wird immer besiedelter, und als wir in Vigo eintreffen, fühlen wir uns mittendrin in einer Großstadt. Aber mit dem Einkaufen wird es nichts, alle Geschäfte und Shopping-Zentren haben geschlossen, die Innenstadt wirkt wir ausgestorben. So viel zu den propagierten Öffnungszeigen im Internet. Gefrustet fahren wir weiter auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz.
Attraktives Gartengrundstück mit Laube und Spielplatz, direkt am Meer. Leider keine Ahnung, was das kostet.
Frühlingspracht in Galizien
Radfahrer auf der Küstenstraße am Cabo Silleiro
Durch diese engen Gassen durften wir unser Wohnmobil durchquetschen
Blumen am Wegesrand
Blick von Cangas über die Bucht Richtung Vigo
Die bergige Halbinsel mit den drei Leuchttürmen
Hier im Südwesten Galiziens ragen mehrere gebirgige Halbinseln in den Atlantik. Die sind aber keineswegs wild und einsam. Überall an den Küstenhängen kleben Häuser, es wirkt unglaublich zersiedelt.
Wir biegen ab Richtung Cangas und wollen an die südwestliche Spitze zu den dortigen drei Leuchttürmen. Die anfänglich autobahnmäßig breite Straße wird gegen Ende immer enger, in Donón ist es dann so steil und eng, daß wir kaum durchkommen. Das letzte Stück Weg zu den Stränden und Leuchttürmen ist einspurig und geschottert, das ist leider nichts für Wohnmobile. Parken können wir leider auch nicht. Als wir rausfahren wird es noch enger, fast müssen wir die Spiegel einklappen, damit wir durch die Gassen kommen.
Enge Gasse in Cangas – das ist eine Straße für Autos!
Für die Übernachtung haben wir uns in O Hio einen kleinen Campingplatz ausgesucht, da fahren wir hin und stellen unser Mobil ab. Die Zufahrt ist so steil, dass wir Bedenken haben, da wieder hinaufzukommen. Wir holen die Fahrräder raus, schnallen die Kamerarucksäcke auf den Rücken und radeln los Richtung Donón.
Oh Mann, da haben wir uns was vorgenommen. Zwischen den bewaldeten Hügeln steht die Luft, die Sonne brennt heiß und es geht schweißtreibend kilometerlang nur steil den Berg hinauf, und dann wieder hinab. Der Luftzug bei der Abfahrt reicht kaum zur Abkühlung. Als wir Donón erreichen, sind wir fix und fertig. Die paar Kilometer staubige Schotterpiste sind dagegen fast eine Erholung. Naja, jedenfalls, bis es auch da steil wird.
Der Faro de Punta Subrido
Na wenigstens ist es am Ende der Straße um den Praia de Melide landschaftlich schön, die Anstrengung hat sich gelohnt. Das warme Licht des späten Nachmittags hat die grelle Mittagssonne abgelöst. Der Himmel ist strahlend blau, ein paar Wölkchen würden ihm aber gut tun.
Drei Leuchttürme leiten hier die Schiffe zwischen dem Festland und den vorgelagerten Inseln in die Bucht von Vigo. Der Faro de Punta Subrido, der Faro de Punta Robaleira und der Faro de Cabo Home. Über mehr oder weniger schlechte Feldwege fahren wir die Leuchttürme an.
Blick auf das gleißende Meer
Bald sind die Speicherkarten voll und die Kamerabatterien erschöpft, die Sonne legt sich zur Ruhe, und wir machen uns auf den Rückweg. Da der anstrengende Rückweg mit gut über 10 km noch vor uns liegt beschließen wir den Sonnenuntergang nicht abzuwarten. Im Dunkeln möchte ich nicht unbedingt fahren. Ich bedauere es aber sehr, nicht zum besten Licht da sein zu können. Die Landschaft und die Leuchttürme sind grandios.
Wir schwingen uns wieder auf die Schotterpiste, diesmal steil bergan, fast drehen die Räder auf dem Schotter durch. Dann kommt erstmal dieser verflixte Berg. Ganz so schlimm ist der Rückweg aber nicht, ohne Sonne ist es merklich kühler, der lange Anstieg ist viel weniger erschöpfend. Und wir schaffen es ohne Abzusteigen trotz schwerem Fotogepäck auf dem Rücken.
Faro de Punta Robaleira
Galizische Waldidylle
Faro de Cabo Home
Der Faro de Punta Robaleira
Über den Felsenkamm geht es zum Faro de Cabo Home
Immer wieder wagen sich Unvorsichtige auf die umspülten Klippen
Warum ist das Fenster so winzig und vergittert?
Auf dem Weg zum Faro de Punta Robaleira
Aber auch Badestrände liegen geschützt in der Bucht
Schroffe Klippen bestimmen das Küstenbild an vielen Stellen
Zurück auf dem Campingplatz finden wir ein paar nette Engländer zum plaudern, bevor wir zu Abend essen und uns schlafen legen.