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Sehenswürdigkeiten in Saint Malo – nicht nur für Fotografen

Anfahrt mit Hindernissen

In Dieppe verzögert sich unsere Abfahrt, die Ver- und Entsorgung des Mobils dauert ewig lange. Die Fahrer eines klitzekleinen Autos aus Belgien übernachteten auf einem der beiden Serviceplätzen. Als wir endlich dran sind und Gunter gerade die Toilettenkassette leert, drückt ein Franzose auf den Spülknopf. Gunter macht einen Riesensatz zur Seite und schimpft wie ein Rohrspatz. Wer wird schon gerne mit Spülwasser fragwürdiger Konsistenz geduscht. Wir sind also viel später losgefahren als gewollt, und die Fahrt nach Saint Malo braucht auch mehr Zeit als gedackt. Der von uns ausgesuchte Camping/Stellplatz in Rotheneuf ist bei unserer Ankunft gegen 16 Uhr schon voll belegt, so ein Sch… Vor drei Jahren waren wir auch hier, und der parkähnliche Stellplatz hatte uns sehr gut gefallen. Saint Malo ist mit dem Rad erreichbar, zwar etwas mühsam, weil einige Steigungen zu bewältigen sind – nochmalerweise kein Problem, mit dem Fotorucksack abends spät und körperliche müde von einer langen Fototour durch Saint Malo doch mühsam.

Der Leuchtturm auf der Mole, Saint Malo

Der Leuchtturm auf der Mole, Saint Malo

 

Durch Zufall erwischen wir den besseren Stellplatz

Wir schnappen uns etwas näher an der Stadt auf dem asphaltierten Stellplatz/Parkplatz an der Avenue Colette gerade noch den allerletzten Platz. Sagen wir es so: Wir quetschen uns mit grenzwertigem Abstand zwischen zwei Mobile.
Und im Nachhinein ist dieser Platz die bessere Wahl.
Was wir ein Glück haben, selbst beim Zuspätkommen! Wir müssen nun weniger weite Wege nach Saint Malo bewältigen, ein wunderschön diverser Strand wartet direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf uns und die Kameras. Und nur wenige hundert Meter hinter dem Stellplatz steht der kleine Leuchtturm Phare de Rochebonne, den wir damals nicht gefunden hatten.

Die nächsten Tage radeln wir morgens und abends nach Saint Malo und suchen nach Motiven, die wir bei unseren letzten Besuchen nicht entdeckt hatten. Nun, es wird sich herausstellen, dass es auch diesmal nicht klappt. Gewisse Motive sind einfach nicht planbar. Das Wetter, Ebbe und Flut, die Tageszeiten, das ganze Zusammenspiel ändert sich ständig. Ein wenig Glück gehört natürlich auch dazu, dass endlich einmal alles zusammen passt. Dazu hilft es natürlich, wenn man länger an einer Stelle und frühzeitig vor Ort ist und nicht erst los radelt, wenn es schon interessant aussieht.

Phare de Rochebonne, Rotheneuf

Wir laufen mehrmals zum Phare de Rochebonne, ideal ist das Licht nicht, aber ganz nett für Fotos des kleinen, eher unscheinbaren Turms. Jetzt wissen wir jedenfalls, wo er steht.

Phare de Rochebonne

Phare de Rochebonne

 

Phare de Rochebonne

Phare de Rochebonne

 

Der Strand vor der Womotür braucht Zeit und Licht

Der Küstenabschnitt direkt unterhalb des Parkplatzes wirkt am ersten Tag sehr trist. Eine dichte Wolkendecke hängt am Himmel und nichts leuchtet, kein Wasser, kein Tang, selbst die Muscheln liegen nur gelangweilt im Sand herum. Naja, denken wir uns – es gibt schönere Strände. Wir schwingen uns auf die Räder und erkunden Saint Malo.

Doch während der nächsten Tage, wir bleiben gleich vier Nächte hier, sieht der Strand nicht nur jedes mal ganz anders aus. Nein: Der ist wirklich wunderschön. Wenn das Wetter passt und die Flut hochsteht, ein paar kleine Boote dahin tuckern und der Himmel mit einem strahlenden Blau mit dem Türkisblau des Wassers harmoniert, dann wirkt der Strand ganz plötzlich hochinteressant. Wir wandern entlang der Küste über teils betonierte Pfade und über Stock und Stein und staunen über diese abwechslungsreiche Küste. Hier und da ragen extrem fotogen ein paar Bäume über dem Meer. Ich kann mich gar nicht sattsehen.

Nur ein paar Meter weiter finden wir nicht nur alte Bunkeranlagen. An der steinigen Felsenküste geben die Blumen ihr bestes, auch noch gelb und rosa und rot und violett in den Farbtopf der Natur zu werfen. Was für eine Wohltat für die Augen und was für ein Kontrast zur Stadt. Und diese beiden Locations liegen nicht einmal sieben Kilometer auseinander.
Ja, hier lohnt es sich, tagelang zu bleiben und auf Entdeckung zu gehen.

Scharfe Bilder von den Küstenblumen und das stille Meer

Die Blüten an der Küste fotografieren wir mit der Fokusstacking-Methode. Wir schrauben die Graufilter auf die Kamera und belichten 30 Sekunden lang. Dann stellen wir den Fokus einmal auf die fernen Felsen, einmal auf das Meer in der Mitte und dann auf die Blüten. Die werden dann im Wind natürlich trotzdem nicht wirklich knackscharf. Das Ganze machen wir logischerweise auch ohne Graufilter aber auch mit den drei Aufnahmen für die optimale Schärfe. Ich schaffe es nicht, die Fotos unterwegs optimal zu entwickeln. Verzeiht, wenn ich einmal das falsche Foto mit der suboptimalen Schärfe erwische, oder wenn einmal der Horizont kippt. Die Bildoptimierung ist mit dem Notebook so lahm, die Software ist eher was für den Desktop-PC oder die mobile Workstation. Dazu kommt, mich hält es nicht lange im Wohnmobil, ich will immerzu raus in die Natur.

Jedenfalls macht es uns viel Freude, endlich wieder ganz entspannt ausgiebig Langzeitbelichtungen anzufertigen.

Langzeitbelichtung in Rotheneuf

Langzeitbelichtung auf dem Küstenweg vor Rotheneuf

 

Langzeitbelichtung in Rotheneuf

Langzeitbelichtung des weißen Turms bei Rotheneuf

 

Eiskalter Meernebel an der Strandpromenade von Paramé

Gleich am ersten Abend erleben wir eine außergewöhnliche Lichtstimmung. Wir radeln über die Promenade und blicken bei Flut auf die gewaltigen in den Strandboden gerammten Baumstämme, die als Wellenbrecher dienen. In der Ferne umschließen niedrig hängende Wolken die beiden vorgelagerten Inselfestungen. Wie sich kurz darauf herausstellt, sind das keine Wolken, sondern eine gewaltige Nebelbank, die sich mit hoher Geschwindigkeit Saint Malo nähert. Schon kurz darauf umhüllen uns nasskalte Nebelschwaden, die Temperatur sinkt dramatisch. Dazu kommt eine steife Brise. Darauf waren wir kleidungstechnisch nicht eingestellt und frieren uns einen ab. So etwas reduziert doch den Spaßfaktor nicht unsignifikant.

Meernebel kommt mit hoher Gescwindigkeit, Saint Malo

Meernebel kommt mit hoher Geschwindigkeit, Saint Malo

 

Ein kurzer Moment Sonne, dann liegt Saint Malo in Nebel

Ein kurzer Moment Sonne, dann liegt die Strandpromenade von Paramé im Nebel

 

Gegenlichtaufnahme in Saint Malo

Gegenlichtaufnahme in Saint Malo mit den wellenbrechenden Baumstämmen

 

Kurze Langzeit mit der Canon R5 Freihand

Kurze Langzeitbelichtung der Wellenbrecher mit der Canon R5 Freihand

Beim letzten Foto war es nicht möglich relativ schnell das Stativ auf den rutschigen Stufen an der Hafenmauer aufzubauen. Ich versuchte mit der neuen Canon R5 einfach eine kurze Langzeitbelichtung aus der Hand und dank des erstaunlichen Stabilisators im Objektiv und in der Kamera klappte das ganz wunderbar. Manchmal muss es einfach schnell gehen und ich bin dankbar über diesen Fortschritt der Technik!

Unfreiwillige Kamera-Dusche

Wir kommen nicht umhin, wieder an dem Nord-Tor die Wellen während der hohen Flut zu fotografieren. Eigentlich haben wir von diesem Motiv schon sehr gelungene Aufnahmen. Und wir sollten uns auf die Suche neuer Motive machen, aber irgendwie macht das Spaß dort zu stehen und dem Tanz der Wellen zuzusehen. Der steile Aufgang ist dort geriffelt, damit man auf den nassen Beton nicht ausrutscht. Diese Riffel sorgen auch dafür, dass die Wellen beim Zurücklaufen des Wassers lustig hinunterhüpfen.
Ich stehe am Geländer und beobachte das Meer und die Wellen schon eine ganze Weile. Einen Moment nicht hingesehen, da erwischt mich eine Welle ziemlich heftig. Ich kann die Welle, die von der Seite kommt, nicht gut sehen. Sie schwappt die Mauer hoch und ladet ihre Wasserfluten über meinem Kopf ab. So eine Scheiße! Ich bin klatschnass. Das ärgert mich außerordentlich, denn es ist mir in den letzten 20 Jahren Küstenfotografie noch nie in dieser Art passiert. Und dieses Mal habe ich die neue und meine bisher teuerste Kamera, die Canon R5, in der Hand und die ist danach auch klatschnass! Ich hoffe, dass es der Wahrheit entspricht, dass sie sehr gut abgedichtet ist. Wir trocknen die Kamera natürlich sofort ab, im Mobil reibe ich sie dann mehrmals mit einem feuchten Tuch ab. Über Nacht schließe ich die Kamera in einen mit Reis gefüllten Topf ein. Es geht glücklicherweise gut. Uff, Glück gehabt. Aber der Schrecken sitzt an diesem Abend tief.
Nach der Dusche radeln wir in der Nacht wie der Wind die sechs Kilometer den Hügel hoch zum Mobil. Meine Rückseite ist klatschnass, der Wind und die Luft sind kalt und ich friere wie ein Schneider und muss mich warm fahren. So schnell waren wir noch nie.
Ich werde in Zukunft noch vorsichtiger sein müssen, damit mir sowas nicht noch einmal passiert. Etwas peinlich das Ganze, weil ich immer wieder in unseren Berichten und Büchern davon rede die Wellen immer im Blick zu haben und dann selbst nicht gut genug aufpasse. Auf der anderen Seite, bin ich ständig draußen. Ich nutze die Kameras, die wir haben sehr ausgiebig, da scheint statistisch auch eher einmal was passieren zu können.

Hohe Flut in Saint Malo

Hohe Flut am Nordstrand Saint Malo, 1/25 Sekunde und nasse Füße

 

Wellen in Saint Malo

Saint Malo, Bretagne – auch so eine Freihand-Langzeitbelichtung, es war unmöglich das Stativ hier aufzubauen

 

Fotografieren in Saint Malo

Mir ist es wichtig, dass ich Fotos der gewaltigen Pfähle die zur Flutabwehr am Strand stehen von unten in gutem Licht aufnehmen kann. Es klappt nicht. Die Wasserfluten scheinen den ganzen Tag über draußen auf dem Meer zu sein und es tut sich nichts am weiten Strand. Scheinbar. Und dann ist sie immer so schnell da, dass es mir zu gefährlich ist, unten auf dem Strand zu stehen. Außerdem haben wir die Gezeiten nicht gut bedacht. Morgens und abends ist Flut und tagsüber Ebbe. Beim nächsten Besuch werden wir die Gezeitentabellen auf dem Plan haben. Das klappt hoffentlich auf der Rückreise.

Motive finden sich in Saint Malo überall, wenn man die Augen aufhält. Vor allem muss das Licht stimmen. Wir hatten bei einem unserer ersten Besuche morgens eine weiche, leicht neblige Stimmung. Die kommt dieses Mal nicht. Also passen die Motive, die wir im Hinterkopf haben nicht dazu. Ich denke, das ist auch das Problem, wenn sich Reisende per Instagram auf eine Fototour vorbereiten. Man ist enttäuscht, wenn man ankommt und es sieht anders aus als in der Vorstellung. Das kann dazu führen, dass man all die anderen Motive nicht wahrnimmt und so verpasst.

Wir versuchen, das Fotografieren ganz entspannt anzugehen. Noch sind wir dabei, uns nach der langen Reisepause wieder richtig intensiv in die Reisefotografie hineinzufinden, und stellen unsere Fotosinne auf sensibel. Herrlich. In der Wahrnehmung zu sein und alles aufzusaugen, was sich an Sinneseindruck anbietet.
Das Salz in der Luft riecht nur an machen Stellen der Promenade so richtig intensiv nach Jod. Der Sand fliegt im böigen Wind durch die Luft, er tut im Gesicht weh. Der Wind ist kalt, doch die Sonne wärmt unsere Haut. Das Licht ist grell, der nasse Sand reflektiert die grelle Sonne. Also scheint uns das grelle Licht nicht nur auf die Köpfe, es kommt auch von unten. Überall ist es hell. So hell wie hier ist es daheim nie! Oder doch? Die Akkus auf unserem Womo-Dach scheinen vor Freude zu brummen!

 

Gezeitenbecken vor dem Fort National

Das klare Wasser in den Gezeitenbecken leuchtet im Nachmittagslicht mit den algenbewachsenen Felsen herrlich farbenfroh. In Saint Malo sind diese Becken ganz besonders eindrucksvoll. Sie sind groß. Es gibt gemauerte Wege auf denen man bequem laufen kann. Hie und da läuft das Wasser wie ein Wasserfall ab. Tang schaukelt gemächlich im Wasser hin und her. Und als Kulisse dienen die gewaltigen dunkelbraunen Mauern von Saint Malo. Damit kann man sich fotografisch stundenlang beschäftigen. Einzig, wenn die Füße zu nass werden, ist es Zeit aufzuhören und sich in und auf die Mauern der Stadt zurückzuziehen. Wie schon beschrieben, kommt die Flut hier auf dem letzten Strandabschnitt vor der Mauer schneller als erwartet.

Ebbe in Saint Malo

Ebbe in Saint Malo, die Algen auf den Felsen geben vor allem mit einem Polfilter intensive Farbakzente

 

Ebbe in Saint Malo

Ebbe in Saint Malo – ein typisches Schönwetterfoto

 

Ebbe in Saint Malo

Ebbe in Saint Malo. Dieses klare Wasser und die Baumstämme vor der Mauer

 

Ebbe in Saint MaloEbbe in Saint Malo

Schaattenspiel bei Ebbe in Saint Malo

Wellen fotografieren – fast wie fliegen

Morgens knallen die Wellen mit Schmackes direkt unter den Mauern auf den Strand. Wir stehen auf der Wehrmauer, und unter mir fliegen die Möwen. Hey, cool. Ich fühle mich wie ein Vogel oder wenn ich es aus der Fotografenwarte aus interpretiere, wie eine Drohne. Also zücke ich das 70-200mm, lehne mich über die hohe Mauer und blicke direkt von oben auf das Meer. Die Wellen wirbeln Sand hoch, das Grün des Wassers vermischt sich mit dem Braun des Sandes. Was für eine wunderbare Sicht auf Wellen bietet sich hier. Das ist mir bisher nie aufgefallen.
Einfacher kann man Luftaufnahmen echt nicht machen. Ich möchte Gunter nicht allzulange warten lassen und beeile mich etwas. Das bereue ich später. Freudig erzähle ich meinem Mann von den außergewöhnlichen Wellenfotos. Morgen wollen wir das nochmal intensiver machen. Die Gelegenheit bietet sich leider nicht mehr. Das Licht passt am nächsten Tag nicht, die Wellen dümpeln nur schwach vor sich hin.

Ich schreib es mir nochmal hinter die Ohren: JETZT ist die Zeit. Aufgeschoben ist verpasst! Jedenfalls, wenn es um Lichtsstimmungen geht. Wenn ich etwas sehe, konzentriere ich mich voll drauf und verschiebe es nicht. Basta!

Wellen von der Mauer, Saint Malo

Wellen von der Mauer, Saint Malo. Ganz ohne Drohne

 

Streitende Möwen

Weiter entlang auf der unbezwingbaren Stadtmauer streiten sich zwei Möwen. Die beiden verbeißen sich so richtig bös ineinander. Der Kampf sieht alles andere als harmlos aus. Ich fotografiere die Streithähne – Streitmöwen.
Und schon haben wir wieder andere Fotos aufgenommen, als wir geplant hatten!

Paramé, Saint Malo, die Promenade

 

Details in der Stadt und Nachtaufnahmen

Je nach Lichtstimmung bieten sich unterschiedliche Motive in Saint Malo an. In der Innenstadt ist es speziell abends und nachts ratsam, ein Stativ einzusetzen, es sei denn, du hast eine hoch-ISO-fähige Kamera.

 

Als Tipp für fotobegeisterte Besucher – bleib länger

Bleib einfach länger in der Stadt oder Umgebung und versuche die Eindrücke von gesehenen Bildern in deinem Gedächtnis zu ignorieren. Auch die von unseren Fotos hier im Blog. Es kommt fast immer anders als geplant. Saint Malo ist so fotogen, dass du immer mit einer fetten Fotoausbeute nach Hause kommen wirst. Es ist möglich, bei jeder Tageszeit und bei jedem Wetter neue Motive zu finden, wenn du nur unvoreingenommen und aufmerksam deine Umgebung beobachtest.
Und es tut richtig gut, wenn man ein eigenes persönliches Motiv entdeckt, das noch keiner hat.

Mein gelbes bretonisches Matrosenhemd

Ich mag diese typisch bretonischen Matrosenhemden gern. Die sind atmungsaktiv, einfach nur aus Baumwolle aber sehr eng gewebt, sodass der Wind so gut wie nicht durchkommt. Darin fühle ich mich (nicht nur) in der Bretagne am wohlsten. Vor Jahren hatte ich ein rostrotes Matrosenhemd auf Ouessant gekauft, in Saint Malo sehe ich diese Hemden auch in anderen Farben und etwas dicker gewebt in einem Laden für maritime Kleidung. In dem herrscht reges Treiben. Ein englisches Ehepaar plaudert lautstark lachend mit der Verkäuferin. Die Engländerin zieht beim Anprobieren die Hemden umständlich über ihren Kopf. Bei einer Nummer zu klein wirkt das wirklich ulkig und sie kommt hinterher kaum wieder raus aus dem Hemd. Sie hat richtigen Spaß dabei. Kaum sieht sie mich kommen, spricht sie mich auch schon direkt an. Jetzt tönt ein Kauderwelch aus drei Sprachen durch den Laden: Französisch, Englisch und sogar Deutsch. Die Lady sprüht nur so vor Energie. Ich finde mein Hemd schnell. Gelb finde ich am besten, weil wir nachts immer mit dem Rad unterwegs sind und ich damit leichter erkennbar bin. Außerem sieht das gelbe Hemd auf Fotos sicher gut aus.

Wenn du in der Bretagne unterwegs bist, schau dir diese Hemden unbedingt mal an. Sie wirken unscheinbar, haben die Taschen vermeintlich auf der falschen Seite (auf der Innenseite), sind aber am Meer extrem bequem und praktisch.

 

Schauplätze von Kommissar Dupin – Bretonische Spezialitäten

Dupin-Saint Malo: Die alte Markthalle

Dupin-Saint Malo: Die alte Markthalle

Kommisar Dupin Bretonische Spezialitäten – Filmschauplätze

Rechtzeitig zum Start der Feriensaison wiederholt das ARD Kommissar Dupin – Bretonische Spezialitäten.
Der Film spielt in Saint Malo, Dinard und Umgebung und beginnt am Kap Frehel. Die Filmbilder aus dieser bretonischen Region sind auch das Highlight der Sendung, während die eigentliche Handlung eher eine Nebenrolle spielt.
Wir zeigen euch unsere schönsten Bilder zum Film und als Einstimmung für eure nächste Urlaubsreise in die Bretagne.

 

Cap Frehel, Bretagne, Frankreich

Cap Frehel, Bretagne, Frankreich

 

Weitere Reiseberichte zu den Filmschauplätzen des Kommisar Dupins hier im Blog:

Weitere Fotos von Saint Malo bei hoher Flut

Live Reisebericht Dinard

Die Klippen beim Pointe du Grouin kommen im Film vor.

Der Krimi „Bretonische Spezialitäten“ bei Amazon

Reise Empfehlungen in der Nähe

Unser nächster und letzter längerer Halt auf dieser Bretagne-Tour ist Tregastel an der Cote de Granit Rose, eines der absoluten Tourismus- und Foto-Highlights der Bretagne.

Men Ruz, Ploumanac'h, Bretagne

Men Ruz, Ploumanac’h, Bretagne

Der Kalvarienberg von Saint Thegonnec

Auf der Fahrt dorthin legen wir eine längere Rast in Saint Thegonnec ein und vertreten uns die Beine. Im Pfarrgarten der Kirche Notre-Dame-et-Saint-Thegonnec steht eine der schönsten und größten Calvarien der Bretagne. Thegonnec war ein christlicher Missionar im 5. Jahrhundert, der eigenhändig die Steine für den Bau einer Kirche auf einem Karren heranschleppte. Wie viel sein Kirchlein noch mit dem heutigen prächtigen Renaissance-Bau zu tun hat, haben wir nicht herausgefunden.

Pfarrbezirk und Calvarie von Saint-Thegonnec

Pfarrbezirk und Calvarie von Saint-Thegonnec

 

Wir schauen uns auch die Darstellung der Grablegung Christi in der Krypta des Beinhauses an und besuchen das kühle Innere des Domes.
Frisch gestärkt und ausgeruht machen wir uns auf den letzten Rest des Weges.

Der Zöllnerpfad an der Cote de Granit Rose

Die Cote de Granit Rose ist, wie der Name schon sagt, für ihren rosa Granit berühmt. Aber da liegen nicht einfach irgendwelche Steine herum. Die Naturgewalten haben in ihrem überbordenden Spieltrieb eine orgiastische Sinfonie aus Stein geschaffen. Waghalsig balancieren tonnenschwere Felsen übereinander, schlossartig türmen sich Granitplatten waghalsig übereinander, an jeder Wegbiegung gibt es fantastische Wesen und Gesichter in den bizarren Felsen zu entdecken.

Men Ruz, Ploumanac'h, Bretagne

Zöllnerpfad, Ploumanac’h, Bretagne

 

Der bretonische Fernwanderweg hat hier einige seiner spektakulärsten Abschnitte. Nur da, wo die Ortschaften an der Küste liegen, wird der Fernwanderweg von Privatgrundstücken ohne Durchgangsrecht einige Male kurz unterbrochen. Oder die hohe Flut schneidet den schmalen Strandabschnitt, der für die Wanderung vorgesehen ist, ab. Wir mussten teilweise weite Umwege laufen, das machte aber nichts.

Der ewige Kampf mit den Stellplatz-Schranken

Mitten in Tregastel fahren wir den großzügig bemessenen, aber effizient eng eingeteilten Stellplatz für die Wohnmobile an. Wieder stehen wir vor einer Zugangsschranke, zu der wir vor der Durchfahrt das Sesam-öffne-dich herausfinden müssen. Solche Bezahlschranken gibt es mittlerweile überall, und gefühlte hundert verschiedene Systeme, die meist ohne Bargeld funktionieren.
Bald haben wir herausgefunden, wie das System in Tregastel funktioniert und können einen der wenigen noch leeren Stellplätze nahe der Zufahrt besetzen. Hier können wir gut beobachten, wie sich auch die französischen Wohnmobilisten mit dem automatisierten System schwertun. Also ganz so blöd wie wir uns selbst vorkommen, sind wir dann doch nicht.

Einsatz des Grauverlaufsfilters

 

[caption id="attachment_27254" align="aligncenter" width="920"]Men Ruz, Ploumanac'h, Bretagne Men Ruz, Ploumanac’h, Bretagne[/caption]

[caption id="attachment_27255" align="aligncenter" width="920"]Men Ruz, Ploumanac'h, Bretagne Men Ruz, Ploumanac’h, Bretagne[/caption]

Phare de Men Ruz mit Gaufilter. Im Vergleich mit und ohne Verlaufsfilter.

An diesem Bildbeispiel ist gut zu erkennen, dass es beim Einsatz des Verlaufsfilters nicht nur um das Abdunkeln des Himmels geht, sondern darum, dass das ganze Foto besser durchzeichnet ist. Also, die dunklen Stellen werden heller, die hellen Stellen werden dunkler. Wir warten übrigens zwei Tage auf nennenswerte Wellen oder eine Andeutung eines Sonnenuntergangs, aber da tat sich nichts.

Phare de Men Ruz nach Sturm Mathis im März 2023

Phare de Men Ruz nach Sturm Mathis im März 2023

 

Phare de Men Ruz nach Sturm Mathis im März 2023

Phare de Men Ruz nach Sturm Mathis im März 2023

Am Phare de Men Ruz

Wir holen die Räder aus der Heckgarage, schnappen unsere Fotoausrüstung und radeln ins Nachbarort zu einer der bekanntesten Stellen der Cote Granit Rose, dem Plage Saint Guirec in Ploumanac’h.

Plage de Saint Guirec, Ploumanac'h, Bretagne

Plage de Saint Guirec, Ploumanac’h, Bretagne (dieses Foto habe ich allerdings früh morgens aufgenommen)

Für uns ist das der Startpunkt für den Fußweg zum Phare de Men Ruz und zum Eiffel-Haus, die mitten in dieser phantasmorgischen Granitwelt einen buchstäblich herausragenden Platz gefunden haben.
Das Meer spielt gerade Ebbe, Wellen sind nicht nennenswert, und der Himmel präsentiert sich nachmittaglich heiter und wolkenlos. Das sind jetzt nicht die Bedingungen für dramatische Küstenszenen, aber hier am Zöllnerpfad (das ist der Fernwanderweg) ist es fast unmöglich, keine guten Aufnahmen zu machen. Man muss sich halt nur den Gegebenheiten anpassen.
Erst als die Sonne schließlich untergeht, machen wir uns wieder auf den Rückweg.

[caption id="attachment_27251" align="aligncenter" width="613"]Men Ruz, Ploumanac'h, Bretagne Men Ruz, Ploumanac’h, Bretagne[/caption]

 

[caption id="attachment_27250" align="aligncenter" width="613"]Men Ruz, Ploumanac'h, Bretagne Men Ruz, Ploumanac’h, Bretagne[/caption]

 

Noch ein Fotobeispiel für den Grauverlaufsfilter – Phare de Men Ruz mit Gaufilter.

 

Mond überm Zöllnerpfad, Ploumanac'h, Bretagne

Mond überm Zöllnerpfad, Ploumanac’h, Bretagne

 

Zöllnerpfad, Ploumanac'h, Bretagne

Zöllnerpfad, Ploumanac’h, Bretagne

 

An der Küste von Tregastel

Am nächsten Morgen stehen wir wieder vor der Sonne auf und erkunden den Zöllnerpfad in westlicher Richtung immer an der Küste entlang. Die Boote in der Bucht von Sainte Anne schaukeln träge im stillen Wasser, gerade ist noch Flut. Wie Scherenschnitte wirken die Felsen und Bäume luftig leicht und schwebend im Gegenlicht des frühen Morgens. Wir sind ganz allein unterwegs und genießen diese traumhafte Lichtsstimmung in aller Ruhe.

Baie de Sainte Anne, Tregastel, Bretagne

Baie de Sainte Anne, Tregastel, Bretagne

 

Baie de Sainte Anne, Tregastel, Bretagne

Baie de Sainte Anne, Tregastel, Bretagne

 

Baie de Sainte Anne, Tregastel, Bretagne

Baie de Sainte Anne, Tregastel, Bretagne

 

Aber bald geht es nicht weiter. Am Strand entlang geht nicht wegen der Flut, auf der Landseite versperren Zäune und Mauern das Durchkommen. Nach einigen hundert staubigen Straßenmetern können wir endlich wieder auf den Küstenpfad einbiegen und haben Ausblick auf die sonderbarsten Felsformationen. Tête de Mort in Ploumanac’h (Totenkopf) und Dé (der Würfel) sind wahrscheinlich die berühmteste Formation dieses Küstenabschnittes.

Der Würfel, Plage du Coz Pors, Tregastel, Bretagne

Der Würfel, Plage du Coz Pors, Tregastel, Bretagne

Als wir an der Ile Renote vorbei um die Landzunge herumgewandert sind, kommen wir am Greve Blanche, dem großen weißsandigen Strand an. Inzwischen steht die Sonne recht hoch und die Flut ist so weit zurückgegangen, dass wir trockenen Fußes zur Ile aux Lapins, der Haseninsel laufen können.

Fotografisch verausgabt wollen wir den Rückweg zum Stellplatz quer durch die Stadt abkürzen, verlaufen uns aber irgendwie in den Gassen. Gefühlt hätte die längere Route an der Küste entlang bestimmt nicht viel länger gedauert.

L'ile aux Lapins, Tregastel, Bretagne

L’ile aux Lapins, Tregastel, Bretagne

 

 

Plage du Coz Pors, Tregastel, Bretagne

Plage du Coz Pors, Tregastel, Bretagne

 

Die bizarre Küste im Osten von Ploumanac’h

Nach einer Mittagspause mit Einkaufen, Essensaufnahme und Ausruhen machen wir uns diesesmal wieder mit dem Rad auf in die andere Richtung. Der Zöllnerpfad an der Ostküste von Ploumanac’h bis hinauf zum Phare de Men Ruz ist ebenfalls ein herausragender Abschnitt des Fernwanderweges. Die schaukelnde Flasche, Napoleons Hut und der balancierende Felsen sind nur einige der vielen fantasievollen Formationen an diesem Weg.

Die Flasche, Zöllnerpfad, Ploumanac'h, Bretagne

Die Flasche, Zöllnerpfad, Ploumanac’h, Bretagne

 

Wir laufen hin, wir laufen her, vor und zurück, und suchen die besten Ausblicke. Diese Gegend ist einfach nicht an einem Tag zu erkunden. Kleine Seitenpfade führen uns zwischen den Felsgruppen hindurch, oft geht es auf einer Landzunge hinaus übers Meer. Irgendwann können wir einfach nicht mehr, unsere optische Aufnahmekapazität ist überschritten, und die Sonne geht auch schon wieder unter. Müde, hungrig aber unendlich glücklich schleichen wir zu unseren Fahrrädern und machen uns auf den Rückweg.

Begrünung des Wanderpfades und der Küste

In den letzten Jahren hat sich viel an diesem Küstenabschnitt getan. Es gibt neue Zäune und Mauern, die den Strom der Touristen in vernünftige Bahnen lenkt. Hier ein Foto aus dem Jahr 2005 im Vergleich zu 2019.

Zöllnerpfad im Jahr 2019

Zöllnerpfad im Jahr 2019

 

Zöllnerpfad im Jahr 2005

Zöllnerpfad im Jahr 2005

Didi Hallervorden im Gummiboot

Den folgenden Morgen gehen wir dafür etwas gemächlicher an, wir spazieren am Hafen in der Bucht von Ploumanac’h entlang.

Hafenbucht Ploumanac'h, Bretagne

Hafenbucht Ploumanac’h, Bretagne

 

Zöllnerpfad bei Ploumanac'h, Bretagne

Zöllnerpfad bei Ploumanac’h, Bretagne

 

Früh morgens an der Bucht, Tregastel, Bretagne

Früh morgens an der Bucht, Tregastel, Bretagne

 

Boote bei Flut, Ploumanach, Bretagne

Boote bei Flut, Ploumanach, Bretagne

 

Boote bei Ebbe, Ploumanach, Bretagne

Boote bei Ebbe, Ploumanach, Bretagne

 

Plötzlich schippert ein winziges Gummiboot mit Außenbordmotor und zwei angeregt Französisch redenden älteren Herren auf den Anleger zu. Gabi fotografiert gerade die Boote im Hafen, da passt ein kleines bewegtes Gummiboot perfekt ins Motiv.

Hafen, Ploumanach und Didi Hallervorden

Hafen, Ploumanach – da fährt mir doch glatt ein berühmter deutscher Schauspieler ins Foto!

Aber moment mal: Was macht hier ein kleines Boot mit Motor? Die Fischer hier nutzen kleine, unmotorisierte Boote, um damit zu ihren Kuttern zu rudern, alle anderen Boote mit Motor sind wesentlich größer.
Das Rätsel löst sich schnell auf. Das kleine Boot kommt von der Ile de Costaeres, und der Bootsführer ist der Besitzer des dortigen Schlosses, der einen Bekannten am Ufer absetzt. Gabi hat den Besitzer gleich erkannt, es ist Didi Hallervorden, der trotz seiner 84 Jahre erstaunlich rüstig und fit wirkt, wie er so mit seiner winzigen Nussschale über das Meer kutschiert. Getraut haben wir uns allerdings nicht, Didi Hallervorden anzuquasseln, wir wollten ihm nicht auf die Nerven gehen. Aber für uns als Hallervorden Fans war es ein geniales Erlebnis!

 

Didi im Gummiboot, Hafen Ploumanac'h

Didi im Gummiboot, Hafen Ploumanac’h

 

Der Leuchtturm Nantouar

Der Bretagne-Teil unserer Reise neigt sich unaufhaltsam dem Ende zu. Noch ein kurzer Fotostopp am Leuchtturm Nantouar, östlich von Perros-Guirec, dann sind wir Richtung Saint Malo unterwegs. Es ist Ostersamstag und Saint Malo völlig überlaufen. Wir fahren deswegen weiter und übernachten in Cancale am Pointe du Grouin, bevor wir die Bretagne endgültig verlassen und die Normandie durchqueren.

Phare de Natouar, Bretagne

Phare de Natouar, Bretagne

 

Natouar, Bretagne

Natouar, Bretagne

Im moment arbeite ich an einer umfangreichen Galerie mit großen Fotos der Insel Ouessant. Kannst schon mal reinschauen.

 

In unserem Leuchtturm Kalender 2019 sind übrigens vier Leuchttürme aus der Bretagne.

Übersichtsseite Nordfrankreich & Bretagne  Fototour mit dem Wohnmobil

 

Erfahrungsbericht Stativ – Rollei Rock Solid Beta

Ursprünglich hatten wir das Manfrotto 190 Carbon als Nachfolger für unsere betagten Manfrottos ausgesucht. Leider ist das Manfrotto 190 Carbon mit ziemlich „bissigen“ Schnellverschlüssen an den Beinsegmenten ausgestattet, deren Rückprall Gabi überhaupt nicht mochte. Der Rückprall fühlte sich an, wie ein elektrischer Schlag auf die Hand. Darum ging das Manfrotto wieder zurück. In dem ganzen Wust von Billigangeboten ist es nicht einfach, hochwertige Stativlinien zu finden. Und immer wieder kommen neue Marken dazu. Zufällig ist mir irgendwann das  Rollei Rock Solid Carbon Alpha XL ins Auge gefallen. Das Alpha XL ist ein wahres Monster, das 60 kg tragen kann, fast 2 Meter hoch ist, schlappe 3,5 kg wiegt, und „nur“ 700 Euro kostet. Es ist relativ gesehen nicht wirklich teuer im Vergleich zu Gitzo, Sachtler und Co., für unsere Zwecke ist es trotzdem völlig überdimensioniert.

Zum Glück hat das Alpha XL noch eine Reihe kleinerer Geschwister, das Alpha, das Beta und das Gamma. Parallel dazu gibt es die Rock Solid 180 Linie mit Schnapp- anstelle von Drehverschlüssen und schwenkbarer Mittelsäule. Die 180er Linie trägt aber konstruktionsbedingt weniger Nutzlast, dafür ist sie alternativ in Alu-Ausführung erhältlich. Da hatten wir plötzlich die Qual der Wahl.

Die Varianten ohne umlegbare Mittelsäule können das doppelte an Last tragen als die 180er Gegenstücke. Das hat mich überzeugt – eine verstellbare Mittelsäule und Schnappverschlüsse brauchen wir nicht unbedingt, Stabilität und Robustheit haben Priorität. Mein Aufmerksamkeit richtete sich auf das zweitkleinste Stativ der Linie, das Rock-Solid Beta.

AKTUELL: Inzwischen gibt es die Rock Solid Stativlinie schon als Mark II. Und noch eine volle Stufe hochwertiger angesiedelt hat Rollei seine Lion Rock Serie

Rock Solid Carbon Beta und Gamma von Rollei in Santa Cruz, Portugal

Rock Solid Carbon Beta und Gamma von Rollei in Santa Cruz, Portugal

 

Die Spezifikationen des ROLLEI Rock Solid Carbon Beta:

  • Professionelles Stativ – für einen sicheren Stand der Kamera – Stativrohre aus 100% Carbon – Gewicht 1720g – Maximale Höhe 165cm – Maximale Traglast 22kg
  • Packmaß 51,5 cm (Beine 180° umgeklappt), wobei die Stativtasche 67 cm lang ist
  • Beindurchmesser 32 / 28 / 24 / 21 mm
  • 8 Carbonlagen in Kreuzstruktur gefertigt für eine extreme Stabilität – optimale Schwingungsdämpfung bei Einsatz von Optiken mit großen Brennweiten
  • Stabil und vor Korrosion geschützt – Robust und stark – an jedem Einsatzort, auch im Sand und Salzwasser! – Geeignet für alle Temperaturen
  • Ideal für bodennahe Aufnahmen – Speziell für Reise- und Naturfotografen konzipiert – Spikes für einen sicheren Halt
  • Ein Stativbein abschraubbar, mit Mittelsäule als Einbeinstativ verwendbar
  • Unverbindliche Preisempfehlung: 399,99 Euro. Der Straßenpreis liegt nur unwesentlich tiefer.

Das Zubehör. Im Seitenfach der Stativtasche befinden sich die kurze Mittelsäule, drei Spikes und drei Inbusschlüssel

 Der erste Eindruck

Das Rollei-Stativ kommt produkttypisch in einem länglichen Karton, dieser enthält:

  1. eine robust wirkende gepolsterte Nylontasche, und darin:
  2. das Rock Solid Carbon Stativ Beta
  3. eine kurze Mittelsäule
  4. drei einschraubbare Spikes
  5. drei Inbus-Schlüssel
  6. eine Bedienungsanleitung

Als ich das Beta-Stativ aus der Tasche hole, war mein einziger Gedanke: „Wow, ist das Fett!“ Der Durchmesser der oberen Carbonbeine ist mit 32 mm imposant, zwei der Beine haben eine Moosgummi-Ummantelung, das dritte eine extravagante Lederscheide. Das lässt das Rock Solid Beta noch massiger erscheinen. In Relation dazu fühlen sich die 1720 Gramm geradezu leicht an.

Schnell sind die Beine auf Vollauszug herausgezogen, die Drehverschlüsse sind mit einer Vierteldrehung aus dem Handgelenk schnell gelöst und auch wieder fixiert.

 

Alle drei Verschlüsse lassen sich gemeinsam mit einem kurzen Dreh öffnen oder arretieren

Da steht es nun mit voll ausgefahrener Mittelsäule vor mir im Zimmer. Ich stütze mich auf das Zentralgelenk, versuche es zu verwinden, stoße es an, um ein Schwingen zu provozieren. Nichts passiert. Wie ein gutmütiger Riese sitzt es da und ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen.

Die maximale Traglast scheint nicht übertrieben zu sein, wie bei so vielen anderen Dreibeinen. Ich hätte Lust, mich einmal dranhängen und zu schaukeln. Das Rock Solid Beta könnte das aushalten, aber ich kann mich beherrschen. Schließlich bringe ich gut das Vierfache der empfohlenen Nutzlast mit.

Bedienung und Funktionen

Das Lösen und Fixieren der Drehverschlüsse geht wesentlich zügiger, als ich mir das vorgestellt habe. Ich kann alle drei Verschlüsse eines Beines gemeinsam mit einem kurzen Dreh aus dem Handgelenk lösen. Das gleiche beim Zusammenschieben. Erst löse ich die Drehverschlüsse einzeln, schiebe dann die Beinsegmente zusammen und fixiere die Drehverschlüsse wieder gleichzeitig mit einem Dreh..

Zum Verändern der Beinspreizwinkel müssen die drei Anschlagplatten am Kopfende herausgezogen werden. Sie haben keine Rückholfeder, sondern bleiben draußen, was mich anfangs irritiert hat. Jedes Bein lässt sich um volle 180° stufenlos nach oben klappen. Durch das Einschieben der Anschlagplatte sind drei feste Abspreizwinkel vorgegeben. Ich nenne sie „Normal,“ „Breitbeinig“ und „Bodennah.“ Für die bodennahe Position muss entweder die Mittelsäule hochgefahren werden, was unsinnig ist, oder die kurze Mittelsäule verwendet werden, was einen kurzen Umbau erfordert. Vorausgesetzt man hat die kurze Mittelsäule dabei.

 

[caption id="attachment_20503" align="aligncenter" width="860"] Entriegelte Beinanschlagsplatte – das Stativbein lässt sich 180° nach oben klappen[/caption]

 

[caption id="attachment_20502" align="aligncenter" width="860"] Verriegelt arretiert die Anschlagplatte das Stativbein in drei Positionen[/caption]

Vorher: Entriegelte Beinanschlagsplatte – das Stativbein lässt sich 180° nach oben klappen

Nachher: Verriegelt arretiert die Anschlagplatte das Stativbein in drei Positionen

Beim Einsatz des Rollei-Stativs für Tabletop-Aufnahmen habe ich die Anschlagplatten ausgefahren gelassen. So kann ich für Änderungen der Kameraposition die Beinwinkel bequem stufenlos verstellen. Trotz des fehlenden Beinanschlages hat sich nichts verstellt, kein Bein ist weggeklappt. Die werksseitig eingestellte Spannung der Stativbeinbefestigung ist ausreichend straff gewählt, damit eine Kamera mit Standardzoom noch sicher steht. Dabei lässt sich der Widerstand der Stativbeinbefestigung auch einfach über je zwei Inbusschrauben einstellen.

In einem Punkt kann ich zarte Kritik üben. Die Moosgummibeine sind für Gabis Hände zu voluminös. Wahrscheinlich tun sich da Frauen mit kleineren Händen schwer. Und die Lederscheide hat einen innenliegende Naht, die ihr Griffgefühl  gestört hat. Das ist aber inzwischen kein Thema mehr, Gabi hat sich dran gewöhnt. Ansonsten hätte ich Abhilfe geschafft, indem ich eine Moosgummihülle entfernt und durch Fahrradlenker- oder Tennisschlägerband ersetzt hätte. Wie ich es bei meinem alten 055er Manfrotto gemacht habe – hier zu sehen.

 

Modifikationen und Umbau

Spikes und Gummifüße

Zum Wechseln der Gummifüße muss man sie nur abschrauben und die beiliegenden Spikes eindrehen, fertig. Gummifuß- und Spikesgewinde haben eine rote Gummi- oder Silikondichtung, damit kein Wasser in die Stativbeine eindringen kann. Zum festen Anziehen oder zum Lösen zu stramm angezogener Spikes steckt man einfach einen der beiliegenden Inbusschlüssel in das Querloch der Spikes und nutzt die Hebelwirkung.

Die Gummifüße sind einfach abzuschrauben, das Rote ist die Silikon(?)-Dichtung, die zuverlässig das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert.

 

Rock Solid Carbon Beta von Rollei in Porto Covo, Portugal. Auch Salzwasser macht den Carbonbeinen nichts aus.

Demontage der Stativbeine

Sollte doch einmal Wasser, Salz oder Dreck in ein Stativbein eingedrungen sein, lässt sich die Fixierschraube komplett lösen und das Beinsegment herausziehen. Aber bitte vorsichtig! Am Ende des Segments befinden zwei Kunststoffplättchen, die ein versehentliches Herausgleiten des Beines, und auch das Verdrehen im montierten Zustand verhindern.

Demontiertes Stativbein mit den beiden Führungsblättchen

Beim Einsetzen musst du die Plättchen in Position bringen und das Bein in korrekter Stellung sachte wieder zurück schieben. Dabei achte gut auf die exakte Ausrichtung, als Verdrehschutz sind an den Innenwänden der Beine zwei Stege angebracht, die genau im Spalt zwischen den beiden Blättchen laufen.

Ach ja, das Stativbein mit der Lederumhüllung lässt sich abschrauben und mit der herausgezogenen Mittelsäule verschrauben. Damit hast du ein Einbeinstativ, mit dem auch 2-Meter-Naturen aufrechtstehend arbeiten können.

Wechsel der Mittelsäule

Die lange Mittelsäule lässt sich durch eine kurze ersetzen. Das ist perfekt für bodennahes Arbeiten, und spart auch Gewicht, wenn du den Mittelsäulenauszug nicht brauchst.

Zum Austauschen wird die untere Hakenplatte abgeschraubt und die Mittelsäule nach oben herausgeschoben. Dann löst du die Sicherungsschraube des Auflagetellers mit dem 3mm-Inbusschlüssel, drehe den Teller aus der Säule und schraube ihn auf die kurze Säule. Die steckst du in die Mittelsäulenaufnahme und ziehst die Fixierschraube an, fertig. Leider kann die Hakenplatte nicht an der kurzen Mittelsäule verwendet werden.

Beim Wiedereinsetzen der langen Säule achte bitte auf den Verdrehschutz und vergiss nicht, die Hakenplatte wieder einzuschrauben.

Die eingebaute kurze Mittelsäule

Praxistest der Rollei Rock Solid Beta und Gamma Stative in Spanien und Portugal

Das Rollei Rock Solid Beta wurde uns von der Firma Rollei zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Wir waren von der Qualität und dem Handling so überzeugt, dass wir uns daraufhin das Rock Solid Carbon Gamma, das kompakteste und leichteste der Serie, kurz vor der Reise gekauft haben.

Vergleich des Rock Solid Carbon Gamma mit dem Beta:

  • Das Gamma ist mit 1350 Gramm 370 Gramm leichter
  • Die maximale Höhe von 151 cm ist 14 cm niedriger
  • Die minimale Höhe ist mit 7 cm nochmal 8 cm niedriger
  • Das Packmaß ist mit 47,5 cm 4 cm kürzer, die Stativtasche mit 51 cm ganze 16 cm kürzer
  • Die maximale Traglast ist mit 16 kg gegen 22 kg immer noch ausreichend hoch

Mit den beiden Carbon Stativen und dem Rollei Compact Traveler No1  als Backup ging es dann auf große Tour in den Süden.

Während unserer neunwöchigen Reise entlang der iberischen und französischen Atlantikküste von Gibraltar bis Bordeaux, hatten wir täglich Gelegenheiten, die beiden Rollei-Stative ausgiebig einzusetzen und zu testen.

 

Gabi mit dem Rock Solid Carbon Gamma am Strand.

 

Ausrüstung und Zubehör

Das Rollei Rock Solid Beta hält in der Praxis, was es schon beim Auspacken angedeutet hat. Bestückt mit einem Linhof Kugelkopf II und einem kompakten Novoflex Miniconnect Schnellspannsystem bot es sicheren Halt in fast allen Situationen. Die kurze Mittelsäule hatten wir nicht eingesetzt, die mitgelieferten Spikes aber des öfteren gegen die Gummifüße getauscht.

Der Umbau zum Einbeinstativ dauert keine Minute: Hakenplatte an der unteren Mittelsäule abschrauben – Mittelsäule herausziehen – lederbezogenes Stativbein abschrauben – Abgeschraubtes Stativbein an Mittelsäule schrauben – fertig.
Der Rückbau ging genauso schnell.

Das Rock Solid Gamma war der Favorit, wenn nur ein Stativ auf eine Tour mitgenommen wurde. Wir haben das Gamma mit einem FLM Centerball 38 E und dem breiteren Novoflex Miniconnect Schnellspannsystem eingesetzt.

Unser erstes Rolleistativ hatten wir bereits ausführlich letztes Jahr in der Bretagne getestet. Wir waren von dem kleinen Rollei Compact Traveller No1 so begeistert, da waren wir auf die beiden „großen“ Rock Solid Stative gespannt.

 

Familienähnlichkeit: Das Rock Solid Beta mit FLM-Kugelkopf im Größenvergleich zum Rollei Compact Traveler No.1

 

Die mitgelieferten Tragetaschen sind gut gepolstert und schützen die Stative beim Transport. Der Tragegurt ist allerdings eine Zumutung bei beiden Modellen. Ausreichend breit ist er, aber scharfkantig und ohne Polsterung. Der Handgriff hat immerhin eine Neopren-Umhüllung, die dem Tragegurt sicher auch gut gestanden hätte.
Das können wir vielleicht hinnehmen, wenn wir mit Outdoorjacken in kalten Regionen unterwegs sind. Mit leichter Bekleidung im heißen Süden Europas unterwegs scheuerten die Gurtkanten unangenehm am bloßen Hals. Wir gingen dazu über, die Stative in der Hand zu tragen, um uns keine wunden Hälse zu holen.

 

Das Rock Solid Carbon Gamma stand oft im Wasser

Widerstandsfähigkeit in Meerwasser und Sand

Das Carbon der Stativbeine erwies sich als ausreichend widerstandsfähig gegen Kratzer, Meerwasser und Salzkrusten. Oft standen unsere Dreibeine im Meerwasser und waren von der Gischt klatschnass. Die weiße Salzschicht war mit feuchten Tüchern leicht zu entfernen.
Mehr Schwierigkeiten machte der Sand, der an dem klebrigen Gischtbelag wunderbar fest haftete. Die meiste Zeit hatten wir kräftigen bis sehr kräftigen Wind bis hin zur Sturmstärke. Mit Abbürsten und Nachwischen bekamen wir auch das in den Griff. Nur einmal mussten wir zur Reinigung ein Beinsegment zerlegen, weil Sand ins Gewinde vorgedrungen war. Das ging fix, aber man muss auf die beiden Rückhalteplättchen der oberen Beinenden aufpassen. Die sind so unscheinbar, dass sie leicht verloren gehen können.
Einige der Positionsmarken an den untersten Beinsegmenten des Gamma haben unter dem permanenten Schmirgeleffekt des Sandes gelitten. Das Gamma-Stativ hat zudem von einem festgeklemmten Sandkorn einen knapp 1 cm langen Kratzer am unteren Beinsegment erhalten. Der ist zwar als weißer Strich sichtbar aber nicht fühlbar.

 

Gabi bei der Arbeit mit dem Rock Solid Carbon Gamma in Portugal

Die Rollei Rock Solid Stative bei der Arbeit

Auf unseren Fototouren an Sandstränden und auf Felsklippen haben wir die Stative ohne Stativtasche in der Hand getragen. Da hat uns der scharfkantige Tragegurt nicht gestört und die Stative waren schneller einsatzbereit. Die Stativtaschen kamen nur beim Fahrradtransport auf dem Gepäckträger zum Einsatz. Da ist der Tragegurt zur Befestigung allerdings ganz praktisch und wir waren jedesmal dankbar, nicht extra mit Zurrgurten und Polstern rumhantieren zu müssen.

 

Aur Radtouren schützt die Tragetasche das Stativ beim Transport auf dem Gepäckträger

 

Mit dem Tragegurt ist das Stativ schnell und sicher auf dem Gepäckträger befestigt.

 

Für festen und felsigen, aber auch erdigen Untergrund mit Bewuchs waren die Spikes ideal. An den Sandstränden waren die Gummifüße die bessere Wahl, die wir zusätzlich noch kräftig in den Boden hineingedrückt haben. Das Tauschen ging einfach von der Hand, wenn man einen der mitgelieferten Inbus-Schlüssel zum Herausdrehen der Spikes mitgenommen hatte. Die Gummifüße drehten wir einfach mit der Hand los.

Die stark verbesserte Standhaftigkeit der Stative mit den Spikes erstaunte uns jedes Mal aufs Neue. Darauf möchten wir nun überhaupt nicht mehr verzichten.

 

Gunter arbeitet mit dem Rock Solid Carbon Beta von Rollei in Frankreich

 

Die Verstellkraft der Beinscharniere hat sich über die Reisedauer und unter verschiedenen Temperaturen nicht verändert. Bei Bedarf hätten wir mit Hilfe der beigelegten Inbus-Schlüssel die Verstellkraft der Beinscharniere anpassen können, das war aber nicht nötig.

Die ausziehbare Mittelsäule haben wir nur genutzt, um bequem aus Augenhöhe fotografieren zu können. Voll ausgefahren ist sie am Beta  standfest und brauchbar, am Gamma ist es sinnvoll, den Mittelsäulenauszug auf die Hälfte zu beschränken. Voll ausgezogen leidet hier doch die Stabilität, wohlgemerkt unter ziemlich windböigen Konditionen.

Das eingebautes Einbeinstativ ist ein echter Mehrwert

Wir die Rollei Stative auch als Einbeinstative benutzt und waren sehr dankbar für diese Möglichkeit. Bei der Wellenfotografie mit schwerem Teleobjektiv brachte das Einbeinstativ eine fast totale Entlastung der Arm- und Schultermuskeln. So fotografiert man problemlos über längere Zeit ermüdungsfrei und kann doch blitzschnelle Richtungswechsel machen. Die Fotos sind einen ganzen Ticken schärfer als ohne Einbeinstativ. Also unser Tipp: nutze diese Funktion des Stativ unbedingt. Der Umbau geht ja super leicht und schnell von der Hand.

Gabi mit dem Rock Solid Carbon, Gamma in Carvoeiro, Portugal

 

Gabi mit dem Rock Solid Carbon, Gamma in Carvoeiro, Portugal

 

Der Farol do Cabo Carvoeiro thront auf den Klippen. 25 Sekunden Belichtungszeit bei Wind und Sturmböen.

 

Ein nicht Rollei-spezifisches Problem: Carbon vibriert bei Sturm

Etwas hat uns als langjährige Alu-Stativ Anhänger überrascht. Bei den permanent wehenden kräftigen, böigen Winden an der Atlantikküste fingen die Carbonbeine bei manchmal an, ganz fein zu vibrieren. Dieser Effekt war etwas stärker beim Gamma wegen der grazileren Bauweise zu spüren.
Das komplette Einfahren der untersten Beinsegmente zum Stabilitätsgewinn, wie es auch Rollei empfiehlt, war an den Sandstränden nicht praktikabel.
Mit zur Hälfte eingefahrenen Beinen und zusätzlicher Gewichtsbelastung haben wir das Vibrieren gut in den Griff bekommen. Bei Sturm arbeiteten wir schließlich einfach mehr in Bodennähe. Andere Fotografen hatten da schon längst das Fotografieren aufgegeben.
Bei unseren Alu-Stativen hat es früher ausgereicht, das Stativ zu belasten, indem wir kräftig und gleichmäßig auf den Stativkörper nach unten drückten. Die Stativbeine konnten voll ausgefahren bleiben.

Mit angepasster Arbeitsweise war die Ausbeute an scharfen Langzeitaufnahmen (länger als 10 Sekunden) in Ordnung.  Das geringere Gewicht des Gamma-Statives und das komfortable und angenehme Handling wiegen den Mehraufwand beim Fotografieren locker wieder auf.

Gabi erinnerte sich in diesem Zusammenhang an ein Gespräch mit einem Fotografenkollegen auf der Ile d’Ouessant, die für ihre mächtigen Wellen und starken Stürme bekannt und berüchtigt ist. Seine erste Frage unsere Stative betreffend war: Alu oder Carbon? Aluminium wäre in stürmischem Wetter die bessere Wahl, da Carbon im Wind leichter zu schwingen anfinge. Dieses Verhalten sei unabhängig von der Marke des Stativs. Es würde mich sehr interessieren, wer von euch auch diesbezüglich Erfahrungen gemacht hat.

 

Gabi bei der Arbeit mit dem Rock Solid Carbon Gamma in Portugal

 

Beim bewussten Anstoßen des Stativs halten beide Stative fast unmittelbar danach wieder still. Ein kurzes Zittern, dann ist wieder Ruhe. Das ist wohl die vielzitierte bessere Dämpfung von Carbon gegenüber Aluminium, das langsamer und länger schwingt. Das Carbonmaterial kehrt zwar bei einmalig kurzer Krafteinwirkung sehr schnell wieder in den Ruhezustand zurück. Bei andauernder, gleichmäßig massiver Krafteinwirkung aus der gleichen Richtung, scheinen sich die Schwingungen zu einer Art stehender Welle zu überlagern und zu verstärken, was in dem besagten Summen/Vibrieren resultiert. Nur so meine persönliche Theorie. Aber wie schon gesagt, das passiert unter ziemlich extremen Windbedingungen, da fotografieren andere schon nicht mehr.

Gunter mit dem Rock Solid Carbon Beta von Rollei in Santa Cruz, Portugal

 

Der markate Felsbogen von Santa Cruz. 60 Sekunden Belichtung unter stürmischen Verhältnissen

Unser Fazit

Die Rollei Rock Solid Carbon Stative wirken edel in der Materialwahl, sind hochwertig verarbeitet, lassen sich sehr gut handhaben und sind mit sinnvollem Zubehör versehen. Durch die um 180° verstellbaren Beinwinkel, kombiniert mit dem Einsatz der kurzen Mittelsäule sind sie äußerst flexibel einsetzbar, auch für bodennahe Makrofotografie. Aufgrund ihres niedrigen Gewichts sind sie als Reisestative ideal.
Die Standfestigkeit und Stabilität ist in den meisten Situationen tadellos. Dass insbesondere das leichtere Rock Solid Gamma bei starkem Wind manchmal anfängt, summend zu vibrieren und zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen erfordert, möchte ich nicht wirklich kritisieren. Das ist ein Phänomen, das anscheinend alle Carbon-Stative betrifft.

Das Rock Solid Carbon Beta, das einen optimalen Kompromiss aus Gewicht und Stabilität darstellt, können wir uneingeschränkt empfehlen.
Das Rock Solid Carbon Gamma trägt nicht ganz so viel und ist mit eingefahrener Mittelsäule signifikant niedriger. Das Gamma dürfte für diejenigen die interessantere Variante sein, die auf geringes Gewicht und kleines Packmaß achten müssen und trotzdem ein vollwertiges Stativ ihr eigen nennen wollen.

Es macht jedenfalls großen Spaß, mit den Rollei Stativen zu arbeiten. Wir haben das coole Handling bei jedem Fotoshooting in vollen Zügen genossen.

Gabi arbeitet mit dem Rock Solid Carbon, Gamma in Galicien, Spanien

 

Am Strand von Porto Covo. 20 Sekunden Belichtung bei starkem Wind.

 

Wir danken der Firma Rollei GmbH & Co. KG für die freundliche Bereitstellung des Rollei Rock Solid Carbon Beta Statives. Unsere Meinung wird dadurch nicht beeinflusst. Wo Kritik angebracht ist, wird sie auch geäußert.

Als nächste bretonische Insel stand die Ile d’Ouessant an. Im Internet hatten wir eine Ferienwohnung gefunden. Trotzdem mussten wir noch einiges bewältigen, bis wir zur Insel kamen. Die Reise-Tipps für die Insel Ouessant sammeln wir am Ende des Blogposts.

Umfassende Fotos und Reisetipps für die Ile d’Ouessant

Zwischenübernachtung im Hotel

Wir kamen direkt von der Ile de Sein und mussten eine Zwischenübernachtung einlegen, bevor es mit der Fähre von Le Conquet auf die Ile d’Ouessant ging. Das ibis-Hotel war motel-typisch maximal anonym und nüchtern eingerichtet, aber wenigstens sauber und nicht teuer. Wir sortierten dort abends noch halbwegs unseren Kram zusammen. Wir tauschten schmutzige Wäche gegen Saubere und sahen zu, dass der Technikkram, wie Kamera und Notebooks und sowas vollständig war. Müde hauten wir uns aufs Ohr.

Am nächsten Morgen gings ernsthaft ans Umpacken: was brauchen wir auf der Île d’Ouessant, was können wir im Auto lassen. Wir haben frische Klamotten in die Fahrradtaschen gesteckt, denn auf Ouessant würden wir zwei Räder mitnehmen. Außerdem packten wir diesmal noch vorsichtshalber eine extra Tasche voller Lebensmittel, denn auf der Île de Sein waren Essvorräte knapp und alles sehr, sehr teuer gewesen.  Wir hatten noch genug Zeit zum Packen, denn die Fähre ging erst um 14:00 Uhr. Schließlich standen wir  mit 15 kleinen Gepäckstücken am Hafenpier.

Der Foto-Technikkram ist bei uns einfach aufwendig mitzuschleppen: Vier Kamerataschen, zwei Stative und die Notebooks müssen unbedingt mit.

Parken in Le Conquet

Es ist nicht möglich, ein Auto mit auf die Ile d’Ouessant mit zu nehmen. Selbst für die Leute, die auf Ouessant wohnen ist es sehr aufwendig, ein Auto auf die Insel zu bekommen. Wir planten für unseren Aufenthalt also unsere Fahrräder mit zu nehmen.

Einen Parkplatz für unseren VW Bus in Le Conquet zu finden, war das nächste Problem, denn am Hafen waren alle Plätze dauerbelegt. Wir packten die Fahrräder nochmal ins Auto, das Gepäck bleibt am Hafen, und machten uns auf die Suche. Le Conquet ist nicht groß, trotzdem brauchten wir über eine halbe Stunde, bis wir den Platz gefunden, unseren Bus geparkt hatten und wieder zurückgeradelt waren.

Die Zufahrt zum großen Dauerparkplatz an der Nordostseite des Städtchens an der Straße D789 Richtung Brest, liegt direkt hinter der Gendarmerie. Das Sträßchen heißt bezeichnenderweie Rue des Iles.

Leider sind die Hinweisschilder nur von einer Fahrtrichtung aus sichtbar.  Die eine Woche Parken kostet uns fast 50 Euro. Dafür scheint der Parkplatz recht sicher zu sein. Jedenfalls hat sich niemand an unserem Bus zu schaffen gemacht.

Osterurlauber drängen auf die Insel

Am Fähranleger im Hafen war wenig los, als die Fähre anlegte. Ein paar Leute stiegen aus, ein paar Leute standen so in der Gegend herum. Wir freuten uns schon auf ein geruhsames Boarding, aber es war ja noch eine dreiviertel Stunde Zeit bis zum Ablegen. Unaufhaltsam wuchs die Passagierschlange, dann kam auch noch ein großer Stadtbus voller Touristen, die auch mit wollten. Ach ja, es ist Osterwochenende, und Massen von Tagesausflüglern wollen auf die Insel – nichts da mit ruhiger Fährfahrt.
Wenigstens hielt sich das Geschaukel bei der Überfahrt in Grenzen, keinem von uns wurde es schlecht. Nur ein paar vereinzelte Passagiere schwankten unsicher durch die Gänge und suchten verzweifelt die „Sacs Vomiteures.“ Draußen an Deck war es fast unmöglich Fotos zu schießen, die Passagiere standen in zwei Reihen an der Reling.

Beim nächsten Mal fahren wir nicht vor Feiertagen!

Anreise zur bretonischen Île d'Ouessant

Gepäck und Fahrräder, wir warten auf die Fähre zur Île d’Ouessant

 

Fähre nach Ouessant-

Fähre nach Ouessant im Hafen von Le Conquet

 

Leuchtturm Kermovan von der Fähre aus

Leuchtturm Kermovan von der Fähre aus

 

Vier Reicherts auf der Fähre zur Île d'Ouessant

Vier Reicherts auf der Fähre zur Île d’Ouessant

 

Leuchtturm vor der Île de Molene

Leuchtturm vor der Île de Molene

 

Blick zur Insel Molene

Blick zur Insel Molene

 

Erster Blick auf Ouessant

Erster Blick auf Ouessant

Vom Fähranleger zur Ferienwohnung

Wir machten uns Kopfzerbrechen, wie wir das ganze Gepäck die vier Kilometer bis zu unserer Ferienwohnung im Hauptort Lampaul transportieren könnten, aber das Problem löste sich wie von selbst. Am Hafenanleger wartete schon der Inselbus auf die Fährpassagiere. Der war mit zwei Euro pro Person wirklich nicht überteuert. Gabi und Esra schwangen sich auf die vollgepackten Räder (mit jeweils zwei Radtaschen  und einem Kamerarucksack auf dem Rücken), der Rest nahm den Bus. Wir kamen fast zeitgleich im Ort Lampaul and, die Radfahrer waren trotz schwerem Gepäck etwas schneller gewesen, weil der Bus verspätet abfuhr. Die letzten 200 Meter von der Bushaltestelle zur Unterkunft schafften wir mit Leichtigkeit zu Fuß.

Also: du brauchst dir keine Sorgen um den Transport zum Ferienhaus zu machen. Es kommen immer Transportbusse, die dich zu deiner Ferienwohnung fahren. Und teuer ist es auch nicht.

Freundliche Einweisung ins Ferienhaus

Am Gartentor begrüßte uns Madame Tual, eine zierliche, freundliche „Ureinwohnerin“ von Ouessant und führte uns im Haus herum. Unser jetziges Domizil übertrifft alle unsere Erwartungen: hell, geräumig, hochwertig und vollständig ausgestattet. Wir fühlen uns sofort wohl. Sogar ein Glas selbstgemachte Brombeermarmelade hat unsere Vermieterin bereitgestellt.
Gabi lief sofort durch den Ort um die Versorgungslage zu checken. Anders als auf der Île de Sein gibt es hier mehrere halbwegs große Geschäfte und eine Bäckerei. Das Angebot ist wesentlich umfassender und auch nicht zu teuer. Da hätten wir gar nicht so viele Nahrungsmittel mitschleppen müssen. Nun ja, man weiß es ja vorher nicht.

Die Fährgesellschaft zur Île d’Ouessant und Île de Sein ist die Penn Ar Bed. Wir hatten zwar dort vorreserviert, aber wenn nicht gerade Osterwochenende oder Hauptsaison ist, ist immer noch ein Plätzchen für die Überfahrt frei.

 

Port de Lampaul, Ouessant, Bretagne

Port de Lampaul, Ouessant, Bretagne

 

Unsere Fahrräder im Port de Lampaul, Ouessant

Unsere Fahrräder im Port de Lampaul, Ouessant

 

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

 

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

 

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

 

Sonnenuntergang hinter Wolken, Ouessant

Sonnenuntergang hinter Wolken, Ouessant

 

 

Wir besuchten gestern die nördliche Spitze der Belle Ile, denn während der letzten Tage konnten wir hohe Wellen beobachten. Wellen am Pointe de Poulains sind besonders eindrucksvoll und das wollten wir fotografisch festhalten.

Immer wieder fragen Leser unseres Blogs, wie wir die Fotos aufnehmen. Deswegen erkläre ich in diesem Beitrag einmal genau, wie und warum ich diese wellenbewegten Motive ablichte.

Welle im Gegenlicht, Anwesen der Sarah Bernhardt auf der Belle Ile

Wellen am Point de Poulains und das Anwesen von Sarah BernadetteWellen am Point de Poulains und das Anwesen von Sarah Bernadette

Welle im Gegenlicht, Point de Poulains mit dem Anwesen von Sarah Bernhardt – Polfilter, 64 fach Graufilter, 2,5 Sekunden bei f 16, ISO 50

Es ist mitunter schwierig die Farben der Wellen in einem Foto festzuhalten. Die Kamera tut sich schwer, den hohen Kontrastumfang im Gegenlicht darzustellen. Der Himmel frisst aus, er ist in Richtung Sonne einfach zu hell, die Felsen werden nur noch als Silhouette dargestellt. Aber genau im Gegenlicht zeigen die Wellen ihre schönsten Farben – sie leuchten meist grünlich und heben sich von der Gischt des Meeres ab.

Ich wählte die kurze Langzeitbelichtung, um Ruhe ins Bild zu bringen und trotzdem die Fließrichtung des Wassers und die Bewegung der Wellen zu verdeutlichen.

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Die Mowe und die Brandungswelle

Wellen und Möwe

Wellen mit Möwe – ISO 250, f 8, 1/1600 Sekunde – 400mm Teleobjektiv

Durch die Möwe im Foto kann man sich die Größe und Dynamik der Welle besser vorstellen.

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Der Leuchtturm am Pointe de Poulains

 

Wellen am Pointe de Poulain, kurze Belichtungszeit

Wellen am Pointe de Poulain, „kurze“ Langzeitbelichtung – Polfilter und 64 fach Graufilter, ISO 125, f 11, 1 Sekunde

In diesem Bild war mir die Dynamik der Wellen wichtig, deswegen wählte ich die Belichtungszeit von einer Sekunde. Wie die Wellen den großen Felsen umspülen wird durch diese Belichtungszeit gut dargestellt.

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Langzeitbelichtung der Felsen & des Leuchtturms Poulains mit einem 1000fach Graufilter, nd 3

Wellen am Pointe de Poulains, Langzeitbelichtung

Wellen am Pointe de Poulains, Langzeitbelichtung – Polfilter und 1000fach Graufilter, ISO 50, f 9, 62 Sekunden

Wir liefen entlang der Küste um einen Blick auf die großen Felsen und den Leuchtturm zu bekommen. Der Leuchtturm dient, wie die Möwe bei dem zweiten Foto, zum Größenverlgleich:

diese Felsen und die Wellen sind gewaltig!

Mit der Belichtungszeit von einer Minute brachte ich Ruhe ins bewegte Meer.

 

Wellen am Pointe de Poulains, Langzeitbelichtung

Wellen am Pointe de Poulains, Langzeitbelichtung – Polfilter und 64fach Graufilter, ISO 50, f 16, 15 Sekunden, 70-200mm Tele

Weiter entlang der Küste fanden wir eine Stelle, an der es möglich war, hinunter zu klettern. Dieser niedrige Standpunkt gibt einen interessanten Blick auf die Felsformationen frei.

Der Leuchtturm „sitzt“ nicht mehr auf der Bildkomposition, sondern er fügt sich ein.

15 Sekunden reichten bei der wilden Wellenbewegung aus, um  die Dynamik aufzuzeigen und trotzdem ein ruhiges Foto zu gestalten.

Hier noch als Vergleich ein Foto ohne Graufilter, ein sogenanntes nd Filter.

 

Wellen am Pointe de Poulains, Teleaufnahme

Wellen am Pointe de Poulains, Teleaufnahme, Polfilter, ISO 125, f 16, 1/15 Sekunde,  70-200mm Tele

Als Vergleich eine kurze Belichtungszeit, die das wilde Meer darstellt!

 

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Langzeitaufnahme zum Sonnenuntergang am Pointe de Poulains

Felsen und Wellen, Langzeitbelichtung kurz vor Sonnenuntergang

Felsen und Wellen, Langzeitbelichtung kurz vor Sonnenuntergang, Polfilter und 64 fach Graufilter, Iso 50, f 18, 30 Sekunden

Durch die 30 Sekunden lange Belichtung wird das Meer „glatt“ und die Form der Felsen kommt zur Wirkung.

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Angler und dynamische Wellen am Pointe de Poulains

Angler und Wellen, relativ kurze Langzeitbelichtung

Angler und Wellen, relativ kurze Langzeitbelichtung, Polfilter – die Belichtungszeit von 1/2 Sekunde soll die Bewegung der Wellen aufzeigen, den Angler aber noch scharf abbilden.

Bei diesem Foto kommt es auf die richtige Belichtungszeit an. Ist sie zu lang, sieht man den Fischer nur noch verschwommen, die Angel gar nicht mehr. Ist sie zu kurz, ist das Foto eher ein langweiliger Schnappschuss. Durch die Belichtungszeit von 1/2 Sekunden, kommt die gewaltige Wellenbewegung sehr gut zum Ausdruck.

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Und noch ein paar Schnappschüsse von uns.

Gabi, Esra und Noah am Pointe de Poulains

Gabi, Esra und Noah am Pointe de Poulains

 

Gabi fotografiert am Pointe de Poulains, Belle Ile

Gabi fotografiert am Pointe de Poulains, Belle Ile

Technische Informationen und Hilfe für Langzeitbelichtungen findest du hier auf unserer Seite. Langzeitbelichtung mit und ohne nd Filter

Übersichtsseite Belle Ile

Wellen in Stø, Norwegen

Wellen in Stø, Norwegen

Foto der Woche – Um Wellen auf Fotos dynamisch darzustellen bedarf es einer passenden Belichtungszeit!

Was denkt ihr? Wie lange habe ich belichtet?

Seiten

Der Puls der Meere – Wellen

Die Gießkanne mit zehn Litern Wasser trägt sich schwer. Träge schwappt das Wasser beim Laufen hin und her. Es kostet mich einiges an Kraft und Energie, im Sommer den Garten zu gießen.

Jedes Mal, wenn ich am Meer stehe und besonders großen Wellen zuschaue, staune ich über die schier unglaubliche Energie, die vor meinen Augen das Wasser bewegt. Wie sich tausende Tonnen Wasser hoch in den Wellen erheben, sich jedes Mal kurz vor dem Strand aufbäumen und donnernd auf Sand und Felsen treffen. Mir ist, als sähe ich den Puls der Erde, den Herzschlag unseres Planeten.

Das Wasser des Meers ist ständig in Bewegung, und wo es auf Land trifft, entlädt sich die gesamte gespeicherte Energie und erschafft Lebensräume mit ungeahnt dynamischen Eigenschaften. Genau das macht die Küste für mich so interessant. Durch diese Bewegung und die Gewalt des Wassers, ist dieser schmale Streifen Natur noch Natur. Der Mensch macht sich nur selten die Mühe, wenn es überhaupt möglich ist, dort regulierend oder ordnend einzugreifen.

Wellenfotografie

Die Fotos zeigen das, was das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann – Sonnenlicht zeichnet feine Linien, Tropfen lösen sich aus dem großen Wasser und fliegen schwungvoll an den Strand, zeichnen dabei Kurven ins Foto, kleine Wellen stellen sich auf und geben so eingerforen auf dem Foto den Blick zum aufgewirbelten Sand frei. Ich bin fasziniert von der Unendlichkeit der Möglichkeiten und vor allem der Schönheit der kleinen und großen Wellen und halte das Vergängliche in den Fotos für die Ewigkeit fest. In der folgenden Galerie sind 100 Wellenfotos zu sehen.

Wellen in Licht & Zeit

In dieser ersten Galerie zeige ich sehr kleine Wellen, die eigentlich keine Wellen mehr sind. Dünung ist der beste Begriff dafür. Die meisten dieser Fotos habe ich spät abends oder in Nordnorwegen auch mitten in der Nacht fotografiert. Die längere Belichtungszeit im intensiven abendlichen Licht verdeutlicht die Dynamik der Bewegung. Wobei ich die Belichtungszeit immer der jeweiligen Bewegung und der Lichtsituation anpasse. Es geht hier nicht prizipiell um Langzeitbelichtungen sondern darum, den Weg des Wasser zu verfolgen und einzufangen.

Ein Klick auf das Foto öffnet die Großansicht zum Durchblättern!

golden wavelines on beach

Vikten, Lofoten, Norway

Rollende Wellen

Bei den rollenden Wellen gibt es Große und Kleine. Die Schwierigkeit besteht darin, einen Standpunkt zu finden, bei der man die Form der Welle gut sehen kann. Die unterschiedlichen Farben der Wellen ist faszinierend. Die wichtigste Bedingung, um gute Wellenfotos zu machen: „Sei allzeit bereit und immer am Meer unterwegs!“

Trafalgar,Andalusien, Spanien

Meeresbrandung trifft auf Felsen

Schräges, rotes, weiches Sonnenlicht, trockene und nasse Felsen, Wellen die kommen und gehen, Wellen, die Felsen überspülen, wieder herabfließen, an Felsen explodieren, mit den Sonnenstrahlen Linien malen. Beim Fotografieren pickte ich mir einen kleinen Teil des Geschehens und gestaltete ein simples Foto eines Felsens im Licht von Wasser umspült.

Welle, Myrland, Lofoten

Myrland, Lofoten

Die Farben der Küste

Die Farben des Meeres sieht man nicht nur zum Sonnenauf- oder untergang. Sie können dir jederzeit vor die Linse hüpfen. In dieser Galerie zeige ich, dass klares Wasser alles andere als langweilig ist.

Flakstad, Lofoten, Norwegen

Flakstad, Lofoten, Norwegen

Brandungswellen

In dieser Galerie sind die Wellen schon größer. Gischt hängt in der Luft. Ich atme sehr tief ein, genieße den Geschmack und Geruch von Salz. Beim Anblick großer Wellen spüre ich das Erhabene, fühle mich gleichzeitig klein aber auch groß, weil ich selbst Teil dieser fantastischen Natur bin.

Lagos, Algarve, Portugal

Strandlandschaften

Meereslandschaften beruhigen den Menschen. Nicht umsonst ist die Sehnsucht nach dem Meer sehr weit verbreitet. Als Fotografin bin ich zu jeder Tageszeit am Strand unterwegs und halte das, was die Sehnsucht nach dem Meer ausmacht, in Fotos fest.

Praia de Manta Rota - Portugal

Praia de Manta Rota – Portugal

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