Auf einer Sommer/Herbstreise besuchten wir die Ostseeinseln Åland, Finnland, Öland, Schweden und Bornholm, Dänemark. Drei sehr unterschiedliche Insel, jede ist eine Reise wert und hat einen ganz besondere Anziehungskraft auf uns!
Foto der Woche – naja, das ist schon eine Weile her, dass wir ein Foto der Woche hatten. Ich denke aber, dass ich jetzt, da wir daheim sind, wieder damit beginne
Den Anfang macht ein Foto von Bornholm. Der Strand von Snogebæk gefiel mir ganz besonders gut, weil er sehr weitläufig und abwechslungsreich ist. Auf der einen Seite befinden sich große Felsplatten, dann geht es in reinen Sandstrand über und schließlich liegen auch Findlinge im Wasser. Die Wellen rollen sacht auf den Sand. Die Vögel tummeln sich im flachen Wasser. Als wir den Strand entlang liefen und fotografierten waren ganze Schwärme von Raben am Wasser. Die Geräuchkulisse war entsprechend geschwätzig und laut. Die Gespräche der Enten fand ich am besten – da kommt viel Emotion auf. Die schimpften und regten sich auf und kurz drauf quakten sie wieder friedlich miteinander. Eine Gruppe von ca 20 Schwänen schwamm etwas weiter draußen. Sie sahen natürlich wunderschön aus, so weiß und im blauen Meer. Nur, wenn die großen Vögel abheben wollten, hörte es sich an, als sei diese Funktion eher ein Zusatz. Ich rechnete jeden moment damit, dass einer von ihnen absürzt, so schwerfällig und geräuchvoll flatterten sie tief über der Wasseroberfläche.
Wir sind seit Anfang des Jahres „hundelos“ zum ersten Mal seit über 20 Jahren. Am Strand von Snogebæk spazieren viele Hundebesitzer. Und die Hunde hatten richtig Spaß am und im Wasser. Die kleinen Hunde bellten die Wellen an, die größeren liefen mutig und übermütig ins Wasser. Als ein Beagle vorbei lief – natürlich an der Leine – standen Gunter, Amy und Noah festgewurzelt und folgen den gemütlichen Hund mit ihrem Blick.
Nun, der „richtige“ Bericht über Snogebæk folgt in den nächsten Tagen. Hier erstmal ein Foto vom fotogenen Regenwetter.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/11/MG_7483-v.jpg6671000Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-11-07 10:42:542023-08-15 20:35:40Foto: Snogebæk – selbst bei Regenwetter wunderschön
Das Wetter am Sonntag Nachmittag war wenig feierlich. Eine dünne graue Wolkendecke lag vor der Sonne und tauchte alles in ein tristes, melancholiches Licht. Ein paar Kilometer südöstlich von Rønne, hinter dem Flughafen von Bornholm, fuhren wir zum Fischerdörfchen Arnager. Eigentlich ganz unspektakulär und mit seinen ungefähr 150 Einwohnern auch nicht gerade lebhaft, wenn da nicht ein paar interessante Fakten wären.
1. Arnager hat die längste Holzbrücke Dänemarks, wenn nicht sogar die längste Skandinaviens. Weil der küstennahe Hafen permanent versandete, entschlossen sich die Arnager Fischer, den Bootshafen inselförmig nach draußen ins Meer zu verlegen. Der Zugang erfolgte über die 200 Meter lange Holzbrücke. Übrigens gibt es einen weiteren solchen Inselhafen in Snogebæk, mit allerdings kürzerer Holzbrücke.
Noah auf der Holzbrücke zum Hafen
Boote im Hafen
Unter der Holzbrücke
Eine Langzeitbelichtung der 200m langen Holzbrücke von Anager
Eine Langzeitbelichtung der 200m langen Holzbrücke von Anager
2. Kurz hinter dem Strand steigen steile Kalksteinklippen bis zu 20 Meter in die Höhe. Diese Klippen laden nicht unbedingt zum Klettern ein. Sie wirken eher bröckelig, wie aus Millionen kleiner Kalkbrocken zusammengewürfelt.
markante Steilküste
erstaunliche Pflanzenkraft
Auch auf Kalkstein kann noch was wachsen
3. In den 90er Jahren wurden im Lehmboden östlich des Dorfes Fußabdrücke von Dinosauriern entdeckt. Die größten dieser Dinofüße waren 45 cm lang. Die haben wir leider nicht besucht.
4. Arnager ist das älteste Dorf auf Bornholm. Das bedeutet zwar nicht, dass es uralt ist, denn schon eine ganze Weile vorher siedelten die Bornholmer Bauern kreuz und quer auf der Insel. Halt als Einzelkämpfer, und nicht in Dörfern organisiert.
5. Nördlich von Arnager liegt ein Hünengrab aus der Jungsteinzeit, also zirka 5000 Jahre alt. Solche Gräber werden von den Dänen Jættestue genannt, was Riesenstube bedeutet.
Wir schauten uns an dem trüben Tag nicht alles an. Wir liefen nur am Strand entlang, warfen einem verspielten Hund Steinchen und schlenderten über und unter der langen Holzbrücke. Es war entspannend und duftete wie fast überall nach modrigem Tang, also so richtig meerig.
Eines der bekanntesten Bauwerke Bornholms ist die Rundkirche von Østerlars. Sie ist die größte und älteste der vier auf der Insel gelegenen Rundkirchen, erkennbar vor allem an ihrer massigen Bauart und dem spitzen Dachwerk.
Man nimmt an, dass die Kirche im Jahr 1160, in Ehren des Heiligen St.Laurentius errichtet wurde, daher auch das „Lars“ im Namen. Damals diente es den Bewohnern des Umlandes nicht nur als Hause Gottes, sondern auch als sicheres Versteck vor angreifenden Feinden. Vom Dach aus, welches ursprünglich flach und begehbar war, konnte man weit über die Landschaft blicken, und eventuelle Angreifer mit Bögen und Armbrüsten auf Distanz zu halten. Die kleinen, kreisförmig angeordneten Löcher hoch an der Außenmauer dienten als Halterung für die Pfosten einer weiteren hölzernen Schützengalerie. Diese konnte, je nach Bedarf, auf und abgebaut werden.
Mit der Zeit wurde die Kirche mehrere Male restauriert und ausgebaut. Die ursprünglichen Fenster wurden vergrößert und Pfeiler an den Seiten angebracht, um das Mauerwerk zu stabilisieren. Im 16 Jahrhundert, als Angriffe von Plünderern immer unwahrscheinlicher wurden, setzte man schließlich das heutige Dach auf die nun ungenutzten Wehrgänge.
Heute ist Østerlars eines der Wahrzeichen der Insel und wird auf zahlreichen Postkarten und Souvenirs abgebildet. Über 12.000 Touristen besuchen die Kirche jährlich.
Der Morgen war freundlich, wir zogen früh los. Die Sonne versteckte sich hinter Wolken, die tief am Horizont hingen. Wie schade! Wir waren trotzdem vor sieben unterwegs und wanderten entlang der Küste. Der kleine Strand bei Teijn war beschaulich. Der Wanderpfad war gemütlich, das heißt gut angelegt und einfach zu laufen. Wir fotografierten wieder mal, die Kids ließen wir ausschlafen. Eine Horde Gärtner war am Schaffen, der Lärm passte nicht so zur Idylle, aber es war schön hinterher über die Felsen klettern zu können ohne in Hecken hängen zu bleiben. Auf den Fotos sieht man ja den Lärm der Motorsensen nicht. Das Licht hinter der dünnen Wolke war dann doch viel besser als gedacht. Ich mochte die Fotos hinter her sehr! Als die Sonne nämlich hinter der Wolkendenke hervorlugte war sie bereits zu stark und es sah nicht mehr so friedlich, sondern eher wie hellster Tag aus.
Sonnenaufgang am Sandstrand
Ein Fels im Meer
Glitzern auf dem Wasser
Wir frühstückten noch ganz ausgiebig und fuhren dann die wenigen km nach Sandvig. Den Strand dort und die Hafenpromenade hatten wir noch nicht wirklich angesehen. Wir fahren also je nach Licht und Wellengang ziemlich auf der Insel hoch und runter und kreuz und quer. Was tun wir nicht alles für ein gutes Foto! Und wirklich groß ist die Insel ja nicht.
Wir waren tatsächlich an diesem Tag am rechten Ort! In Sanvig war das Meer sehr ruhig aber unglaublich klar. Kaum waren wir Richtung Salomons Kapelle gelaufen, sahen wir, dass auf dieser Seite die Wellen knallten. Ich hatte das Stativ nicht mit. Dumm!
Steinkreis am Hammer
Felsenstrand und Wellen
Ah, das Rauschen der Wellen und eine Langzeitbelichtung
Abendstimmung an der felsigen Küste
Der Leuchtturm Hammer Odde Fyr
So liefen wir zurück und holten den Rest der Fotoausrüstung. Wir aßen nur einen kurzen Imbiss, um gestärkt zu sein und dann schnell los, damit wir vor Sonnenuntergang noch was von den Wellen haben.
Wow – das war schön, mal wieder am Hammer, den steinigen, nördlichen Ende von Bornholm zu wandern. Vor allem bei Wellengang und im sonnigen Abendlicht. Es war genial!
Der Campingplatz von Sanvig ist in einer Liste für Quick Stopps gelistet. D.h. Man darf abends spät ankommen, vor der Schranke parkten, Strom tanken und man zahlt nur ca. 100 Kronen. Leider stand das nur in der Liste, nicht aber beim Campingplatz. Ich fragte mich durch. „Nein, das bieten wir nicht an. Eine Familie mit zwei Teenagern, zahlt für vier Erwachsene, also viermal 70 Kronen plus 30 Kronen für Strom. Das Mobil kostet in der Nebensaison nichts“ wurde mir gesagt. Das sind so 44 Euro für uns, für eine Nacht. Wir zogen weiter! Zehn Plätze mit Quick Stop soll es auf Bornholm geben. Einen, den bei Sandkaes, haben wir gefunden.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/10/MG_50021.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-10-15 06:00:152023-01-30 18:57:08Wellen am steinigen Ende der Insel Bornholm
Wir übernachteten am Balka Strand – es regnete. Der Tang, den der Sturm tonnenweise auf den Sand geworfen hatte, moderte stinkend vor sich hin. Ich mag den Geruch ja sehr, meine Familie eher nicht. Irgendwie erinnert er mich an die Bretagne. Am Leuchtturm von Eckmühl riecht es immer so. Ich machte tatsächlich GANZ ohne Kamera einen Spaziergang am Strand. Es war schön: der nasse Sand, der Tang, die seichten Wellen und die frische Luft. Es war ruhig, ich genoss!
Also - kein Foto davon!
Die östlichste und schönste Stadt Dänekarks – Svaneke: Bonbons an jeder Ecke
Wir fuhren noch mal nach Svaneke, um dort die Stadt zu besichtigen. Die tiefhängenden Wolken regneten keineswegs ab, sie verzogen sich und wir bummelten durch das Städtchen. Übrigens ist Svaneke das östlichste Städtchen Dänemarks. Hatte ich nicht gesagt, dass Bornholm alle Rekorde schlägt? Wir schauten uns zahlreiche Bonbonfabriken an. Kauften jedoch keine Bonbons, sonder nur zwei Kühlschrankmagnete – ein paar Souvenirs müssen dann doch sein!
Ein Fischer im Hafen von Svaneke
Noah und Amy im Bonbonladen im Hafen von Svaneke
Fudges
Bornholm Spezialitäten
In der nächsten Bonbonfabrik
Da war gerade eine Schulklasse vor Ot, die kauften sehr viel ein
Ein Wasserturm auf drei Beinen – und was hat der mit der Oper von Sydney zu tun?
Jørn Utzon – der Architekt der Sydney-Oper – gestaltete auch den Wasserturm in Svaneke. Wir sahen ihn aus der Ferne und suchten einen Pfad dahin. Der Wasserturm dient auch als eine Art „Leuchtturm“ und das müssen wir natürlich fotografieren. Leider war uns das Wetter eher nicht gnädig – vielleicht fahren wir noch mal hin, um das besser zu machen!
Die gigantische Bake von Svaneke
Der Gudhjem Hafen
Wir schauten uns den Gudhjem Hafen an. Eine Straße führt von oben hinab ans Wasser, es ist steil und eng. Nicht gut mit unserem Mobil, aber wir schafften es.Der Gudhjem Hafen ist einer der Schönsten Häfen Bornholms. Irgendwie fanden wir den kuschelig und gemütlich. Die Sonne war rausgekommen und Leute saßen in der Räucherei und aßen Fisch. Hätte ich ja auch gern mal gemacht – wir schonen im Moment leider das Budget und nahmen uns vor bei nächster Gelegenheit Räucherhering auf dem Markt einzukaufen.
Am Strand von Gudhjem
Der Hafen von Gudhjem
Die Rundkirche von Osterlas
In Osterlas schauten wir die zweite Bornholmer Rundkirche an. Diesmal nahm ich Amy mit auf Tour. Wir kletterten hinauf ins Innere der runden Kirche, schauten uns die letzten Winkel an und wieder waren wir begeistert. Die Rundkirchen haben was!
Osterlas Kirke
Amy in der Osterlas Kirke
Im Innern der Osterlas Kirke
Im Innern der Osterlas Kirke
Osterlas Kirke
Detail der Osterlas Kirke
Jons Kapell
Gegen Abend suchten wir einen Strand an der Westküste. Sonnenuntergang, ihr könnt es Euch denken, was? Wir parkten in der Nähe von Jons Kapell und wanderten durch den Wald. Wieder nahmen wir eher unfreiwillig einen längeren Umweg. Der Pfad durch den Wald war schön – so machte das nichts aus. Schließlich erreichten wir die Treppe, die zu dem Felsen im Meer hinunterführte. Ca 100 Stufen sind es – wir haben sie nicht nachgezählt. Unten kletterten wir dann auf den Felsen herum und fotografierten ein wenig. Das Licht war – naja, nicht wirklich interessant und der Fels sehr schlecht aufzunehmen.
Warum aber Jons Kapell? Der hohe frei stehende Fels sieht von einem bestimmten Winkel aus, wie einer Kirche. Einer Sage nach ist der Fels die Kanzel, von der aus der irische Mönch Jon zu den Fischern predigte. Er wollte sie zum Christentum konvertieren. Anscheinend wohnte Jon unten in einer der Grotten. Ob er es schaffte, die Fischer zu Christen zu machen, weiss ich leider nicht. Mir war das in dem moment sowieso egal – ich musste einfach aufpassen und scherte mich nicht um Geschichten.
Gunter macht ein Foto von uns und ich erwische ihn beim Blitzen
Die Treppen zu Jons Kapell
Der Fels
Noah, Amy und Gabi vor dem Meer
Noah und Amy am „Strand“ von Jons Kapell
Gabi balanciert über die Felsen
Nach einer Weile, die Sonne schien in Wolken untergegangen zu sein – stiegen wir die Treppen wieder hinauf. Gerade, als wir oben angekommen waren, erstrahlte der ganze Himmel in Rot! Gigantisch! Wir liefen also wieder runter. Fitness muss sein! Die Stimmung dauerte gerade mal zwei, drei Fotos lang, dann stiegen wir wieder 100 Treppen hinauf.
Die Sonne geht zurzeit so gegen 18:00 Uhr unter, die Tage werden also sehr schnell, sehr viel kürzer. Das ist nicht gut, wenn man reist. Es ist nicht gut, wenn man Strom aus der Solaranlage braucht!
Wir suchten in der Dunkelheit noch einen Platz zum Übernachten. Auch schwierig, weil jetzt so nach und nach die Campingplätze schließen. Es gibt Campingplätze, die bis Anfang November geöffnet sind! In Öland war es einfach – da bieten die Häfen günstige Plätze für Wohnmobilisten an. Hier leider nicht. Wir endeten schließlich an einem Badeplatz bei Teijn.
Der Morgen empfing uns mit Sonnenschein. Und Sonnenschein ist nach einem Regen – auch, wenn er hautsächlich in der Nacht gefallen war – umso besser. Wir sprangen also schnell raus, und liefen ungewaschen und mit knurrenden Mägen zum Strand.
Der Küstenpfad von Sandkås nach Allinge war ein fotografischer Spaziergang, den wir sehr genossen. Die Felsen lagen frisch gewaschen vom nächtlichen Regen strahlend und glänzend im weichen Licht des Morgens. Das Meer war noch etwas aufgebracht vom gestrigen Sturm, die Luft war aber ruhig. Ja, das sind die Momente, die die Fotografen glücklich machen! Und das bereits vor dem Frühstück!
Felsige Küste am frühen Morgen
Auf dem Wanderpfad
Gabi in der Pfütze
Auf dem Auf dem Wanderpfad zwischen Sandkås und Allinge, Bornholm
Blick nach Allinge und die Schonsteine der Räuchereien
Unsere Teenager waren tatsächlich schon wach und am Frühstückstisch als wir zwei Stunden später ankamen. Das Kaffeewasser war allerdings wieder kalt geworden. Wir frühstückten gemütlich und viel, was nötig war, denn der Tag würde anstrengend werden. Sonniges Wetter soll man nutzen!
Steinzeichnungen von Madsebakke
Zuallererst besuchten wir die Steinzeichnungen aus dem Bronze Zeitalter auf dem Hügel von Madsebakke. Mich faszinierte schon das Licht, die Bäume und die von Gletschern geschliffenen Felsen. Doch dann fanden wir die ca. 3000 Jahre Zeichnungen. Da kommt man schon mal ins Überlegen. Wie das früher wohl hier war? Was das für Menschen waren? … Wir kontemplierten und genossen und fotografierten natürlich. Damit Du das auch hier sehen kannst!
Felszeichnungen in Madsebakke , Bornholm
Ein Baum auf Bornholm
Ols Kirke, eine der vier Rundkirchen auf Bornholm
Danach besuchten wir die schönste der vier Rundkirchen, die Ols Kirke in der Nähe von Allingen. Ich hatte ehrlich gesagt eigentlich wenig Lust auf Kirchen, doch das änderte sich ziemlich schnell. Schon von außen sah das Bauwerk aus dem 12. Jh unglaublich schön aus. Die Kirche ist sehr „massig“, sie ähnelt einer Burg und als solche wurde sie in früheren Zeiten auch genutzt. Aber über die historischen Hintergründe wird Noah bald was schreiben – mir fehlt dazu die Zeit. Noahs Text über die Rundkirche von Østerlars.
Die Rundkirche Ols Kirke, Bornholm
Das Dach der Runkirche von Innen
Der Treppenaufgang der Ols Kirke, Bornholm
Detail der Ols Kirke, Bornholm
Detail der Ols Kirke, Bornholm
Im Innern der Ols Kirke, Bornholm
Ich lief mit Noah in die Kirche hinein. Der Eintritt kostete 10 Kronen pro Person und eine Broschüre holten wir noch zusätzlich. Die ersten Meter unserer Besichtigung waren ja noch „normal“, es sah halt aus, wie in einer Kirche, nur rund!
Besichtigung der Ols Kirke
Doch es ist möglich, die Kirche bis unter das Dach zu besichtigen und das taten wir natürlich. Die Treppe hinauf ist sehr eng. Die Stufen sind so steil und eng, dass sie aus Dreiecken gebaut sind, immer versetzt. Wir mussten beim Hochsteigen aufpassen, wie unsere Füße auf die Stufen passten und wir nutzten das Seil zum Festhalten. Es wurde jedoch noch enger, als wir die niedrige Tür passierten und plötzlich war es fast ganz dunkel. So stiegen wir hinauf und standen schließlich im ersten Stock auf einem Boden, der wie ein Wanderpfad – und nicht mal ein Guter – aussieht. Nun, könnten man ihn sehen! – wir fühlten ihn mit den Füßen und holprig ist er. Es ging noch weiter hinauf. Nur das Licht eines Fensters beleuchtet das Innere des Gebäudes. Es ist wirklich klasse! Oben bestaunten wir das Dachgebälk, auch im schummrigen Licht. Es war sehr ruhig, Noah und ich waren ganz allein! Ja, die Rundkirche ist was ganz Besonderes. So ähnlich, wie die Stabkirchen in Norwegen. Sollte man mal gesehen haben!
Der höchste Wasserfall Dänemarks – der Døndalen
Danach fuhren wir, weil es auf dem Weg lag, zum höchsten Wasserfall Dänemarks, dem Døndalen. Die Wanderung dauerte etwas länger, leider, denn im Sonnenschein wollten wir eigentlich lieber am Meer sein. Außerdem waren die Pfade vom gestrigen Regen so richtig schmatzig matschig. Wir quälten uns also durch den Matsch, verliefen uns noch ein wenig, genossen dabei das saftige Grün, und hie und da auch Rot der Wälder. Dabei lauschten wir dem gurgelnden Wasser des kleinen Bachs, nur in der Ferne hörten wir das Rauschen des Wasserfalls.
Über Umwege, mit fetten Klumpen Matsch an den Schuhen, standen wir plötzlich vor ihm: DEM Wasserfall. So beeindruckend sah er gar nicht aus. Außerdem konnten wir durch all den Bewuchs im Tal kaum einen ungestörten Blick auf ihn werfen. Überall standen Bäume und Hecken im Weg. Wir taten uns etwas schwerer mit der Fotografie als am Tag zuvor.
Trotzdem war das hier wieder eine wunderbare Wald-Bach-Stimmung. Auf dem Rückweg verliefen wir uns und standen plötzlich auf einem Acker. Quer über das matschige Feld liefen wir zur Straße und unserem Mobil. Jetzt mussten wir erst mal Schuhe putzen! Insgesamt war es traumhaft, nur ließen wir uns vom guten Wetter etwas hetzen.
Ich habe übrigens meine neuen Wanderschuhe bereits eingelaufen. Bornholm eignet sich gut dazu und ich habe nicht mal eine Blase bekommen.
Der Døndalen
Der Døndalen
Auf dem Wanderpfad
Nun, es geht weiter mit diesem sonnigen Tag – das ist wohl der große Vorteil von Wettervorhersagen, vor allem von Schlechten – man nutzt den Tag, solange es trocken ist! Besser als an diesem Tag konnte das Wetter eh nicht werden!
Der Leuchtturm in Dueodde
Im Süden der Insel gibt es noch Leuchttürme, die wir nicht gesehen hatten und außerdem Sandstände. Noch schien die Sonne und wir machten uns auf dem Weg. Wir standen erst mal im Wald auf einem Parkplatz. Der Sand ist allerdings im Süden allgegenwärtig. Selbst im Wald finden sich hie und da ein paar Dünen.
Der neue Leuchtturm in Dueodde ist hoch und das zu Recht. Es gibt zwei alte Leuchttürme, die ihre Arbeit nicht mehr verrichten konnten, weil sich ein Wald zwischen sie und das Meer gesellte. Zum Schutz der Landschaft wurde Wald angesiedelt – damit der Sand sich nicht zu weit ausbreitet – und die Leuchttürme waren zu kurz geworden. Jetzt steht ein gigantischer, weißer Leuchtturm im Wald und scheint sein Licht hinaus aufs Meer. Um ganz ehrlich zu sein: Schön ist er nicht, der Leuchtturm.
Der sieht eher wie so ein Industrieturm aus. Aber, das macht die Dünenlandschaft wieder wett. Die ist nämlich wahnsinnig schön und vor allem vielfältig. Da gibt es am Rand noch Wald und ein paar Bäume haben sich sogar in die Dünen verloren. Dann gibt es Heidekraut und Strandhafer und wahnsinnig viel ganz feinen Sand. Früher wurden mit diesem Sand Sanduhren gefüllt. Und der Sand war auch der Grund, warum dieser Strand immer wieder den Preis des schönsten dänischen Strandes gewonnen hat. Übrigens hat Bornholm unglaublich viele Rekorde zu vermelden. So ist genau dieser Leuchtturm der höchste Leuchtturm Skandinaviens. Die anderen Rekorde listen wir am Ende der Reise mal auf!
Am Strand von Dueodde
Der Leuchtturm von Dueodde zwischen Strandhafer
Die Dünenlandschaft bei Dueodde
In den Dünen von Dueodde – diese Wolke sah nach Regen aus und sie brachte auch Regen!
Dueodde Leuchtturm und Rettungsring
Wir hatten jedenfalls Glück. Eine dicke, fette Wolke zog heran, doch sie ließ uns noch genügend Zeit, unsere Bilder zu schießen und trockenen Fußes das Mobil erreichen. Dann zog sie vor die Sonne, wie es auch der Wetterbericht gemeldet hatte. Wie gut doch, dass wir den Tag genutzt hatten. Carpe diem ist eh mein Motto! Am Abend waren wir sehr verdient müde.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/10/MG_3409.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-10-13 06:03:302023-01-30 18:54:03Wandern in Sandkås, der Leuchtturm in Dueodde, eine Rundkirche auf Bornholm