Nur kurz im Text: Gestern war es phänomenal, das Nordlicht! Wir waren den ganzen Nachmittag unterwegs, besuchten noch Leander im Myrland (dazu später mehr…) und trafen uns dann wieder mit unseren Fotografenfreunden. Den drei Herren wollten wir unseren Lieblingsplatz zeigen. Wir bekamen in Ballstad also eine warme Suppe und machten uns relativ schnell auf den Weg. Nordlicht war ja angesagt, das wollten wir auf keinen Fall verpassen! Jetzt ist es ziemlich kalt geworden. Minus 7°C und glücklicherweise nur leichter Wind.
An der perfekten Stelle angekommen sahen wir einen Fotografen. Das ist seltsamerweise selten hier und ich freute mich. Umso mehr, weil der Herr und sein Sohn Lofotinger war. So unterhielt ich mich beim Warten auf stärkeres Nordlicht eine ganze Weile.
Das Nordlicht war nur sehr schwach, doch nach und nach bildete es sich über uns aus. Es zig doch tatsächlich von Norden einmal in einem dünnen Band über uns hinweg. Und war dann im Süden zu sehen. Ha, da sucht man schöne Plätze mit Blick nach Nord und dann sowas:-) War aber nicht schlimm, wir konnten sehr gut fotografieren.
Nach ein paar Stunden wurde es dann schwach und wir beschlossen, den Heimweg anzutreten. Meist kommt das Nordlicht in Wellen und wir hatten etwa eine Stunde Fahrt vor uns. Da würden wir unterwegs noch was machen können, vielleicht. Oder dann bei uns auf der Insel mit Blick zu Vestfjord?
Treffen der Fotografen
dezente Schönheit
Ja, und der Höhepunkt, der kommt hier unten:-) Weiterlesen
Vor ein paar Wochen wurden wir per mail kontaktiert. Drei Naturfotografen würden im Februar auf die Lofoten reisen. Gerhard hatte vor, eine Tour mit Heike zu den Walen zu machen. Leider geht das nicht: keine Wale, Heike in Deutschland.
Doch, treffen ein paar Naturfotografen aufeinander, gibt es immer was zu erzählen. Ich dachte ja, dass wir all unsere Lieblingsplätze auf den Lofoten schon im Blog verraten hatte:-) Doch Gerhard wollte uns unbedingt treffen. Und wir alle genossen es sehr. Saßen stundenlang zusammen, tauschten uns aus. Das tat gut:-)
Irgendwann wurde eher ich nervös. das Licht sah klasse aus draußen und die Herren waren doch gerade erst angekommen. Juckte deren Fotofinger nicht? Doch, das tat er. So gingen wir zusammen auf den Hügel hinterm Haus, Gunter versuchte derweil ohne Erfolg mit dem, was die Kinder an Lebensmitteln übrig gelassen hatten, eine Mahlzeit zu bereiten. Ja, bei Kälte und Wind haben anscheinend drei Jugendliche im Wachstum einen unbeschreiblichen Hunger:-) Nichts ging. Auch nichts mehr für’s Früstück da!
Ich war noch eine Weile draußen, das Licht war wirklich schön, die Lofoten und diese kleine Insel präsentierten sich von der allerbesten Seite. Ich sah begeistert zu, wie zwei der Herren, Kurt und Gerhard, arbeiteten, mit Steffen unterhielt ich mich.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/02/GReichert-5378-2.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-02-14 10:32:412017-08-13 14:37:48Treffen mit GDT Fotografen, Nordlicht in heller Mondnacht
Oliver und das Rudel machten sich übrigens heute auf den Rückweg, leider kamen sie in heftigen Schneefall. Ich hatte gestern abend extra nochmal das Wetter im Internet nachgesehen, es sollte sonnig bis wechselhaft sein und zwar ganz ohne Niederschlag. Das Gegenteil war der Fall. So lag der Wetterbericht noch nie daneben?!
Unsere Kinder nutzten den frischen Schnee heute den ganzen Vormittag im Garten. Es entstanden wunderschöne Schneemonster. Es war relativ warm also ungefähr minus 2°C und der Schnee pappte entsprechend. Hier sind schon mal ein paar Bilder davon, morgen kommt noch ein kurzes Stop Motion Filmchen:-)
Starten nach dem ersten heftigen Schnees des Tages…
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/02/GReichert-1.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-02-12 22:59:092017-08-13 15:09:54Schneemoster auf den Lofoten
Der Donnerstag stand im Zeichen des Nordlichts. Der Tag war kalt und wolkenlos, mit bilderbuchblauem Himmel und weißen Bergen. Aber für vernünftige Bilder war das irgendwie nix, es erinnerte zu sehr an Touristenprospekte und Postkarten. Wir fuhren kurz nach Svolvaer rein, um einige Besorgungen zu erledigen, hatten ein sehr nettes, langes Gespräch im Touristcenter, welches letzte Woche noch geschlossen war und machten uns danach auf den Weg nach Laukvik zum Polarlightcenter. Die Fahrerei war anstrengend, laut und vibrationsreich, das festgefahrene Eis gab der Straße die Konsistenz eines jahrelang vernachlässigten Feldweges. Kaum von der E10 in Richtung Laukvik abgebogen, fiel das Thermometer noch weiter bis auf circa -15°C vielleicht sogar noch weniger – und im Bus fingen die Scheiben an, von innen zu gefrieren.
Ordentlich weichgerüttelt und durchgefroren am Polar Light Center angekommen, wurden wir von Rob und Therese begrüßt und hereingebeten.
Rob der Nordlichtspezialist
Rob, ein Spezialist für elektronischen Messinstrumentenbau, stammt aus den Niederlanden und war schon von Kindheit an von dem Phänomen Nordlich fasziniert. Durch seine intensive Beschäftigung mit Radiowellen und Radioastronomie in Verbindung mit Polarlicht wurde er zum Kenner dieser Materie und zum gefragten Vortragsredner im niederländischen und deutschen Raum. In Natura erlebte er das Nordlicht erst recht spät in 2001, daheim in den Niederlanden. Als ihm und seiner Frau Therese in 2005 während einer Lofotenreise ein Haus zum Kauf angeboten wurde, fackelte er nicht lange und erfüllte sich seinen Jugendtraum. Innerhalb von zwei Jahren hatten sie ihren Neuerwerb durchrenoviert, zum Polarlichtzentrum umgebaut und sind schließlich ganz hier hoch umgezogen. Rob und Therese geben regelmässig kürzere und längere Vorträge über Nordlichter. Durch seinen eindrucksvollen Instrumentenpark ist er in der Lage, die elektromagnetischen Feldbewegungen auf der Erde und die Sonnenaktivität zu messen und davon ausgehend, verlässliche Nordlichtvorhersagen zu treffen. Zudem haben Rob und Therese noch zwei Gästeappartements für Nordlichtliebhaber, die am Puls des Geschehens verweilen wollen.
Also: wenn ihr extra wegen dem Nordlicht nach Norwegen kommt, ist das Polarlightcenter eine sehr gute Adresse. Da kann man sicher sein, Nordlicht nicht zu verschlafen oder vor dem Fernseher zu verpassen.
Rob und Therese von Polarlightecenter in Laukvik
Rob ist eher für die Messinstrumente, Therese für die Fotografie zuständig.
Esra und Noah vor den Messinstrumenten
sahen wir noch Nordlichter an diesem Abend? Ja, lest weiter…
Nordlichter am Abend
Nach einer angeregten Unterhaltung und versehen mit der aktuellen Vorhersage machten wir uns wieder auf den Rückweg. Leider war die blaue Stunde schon recht fortgeschritten, so dass sich nicht mehr viel Fotogelegenheit bot. Erschwert wird das Fotografieren sowieso durch den eklatanten Mangel an geräumten Halteplätzen entlang der Straßen. Fast alle Parkplätze und Aussichtspunkte sind unter Schnee begraben und deren Zufahrten durch hohe Schneewälle blockiert.
Müde kamen wir im Dunkeln zuhause an, wärmten uns gerade auf und versuchten, uns was Essbares einzuverleiben, da ging es schon weiter: „Nordlichtsichtung!“, genau, wie Rob es vorhergesagt hatte. Also wieder rein in die Klamotten und raus in die Kälte, die durch eine eisige Brise nicht erträglicher wurde. Zumindest die Nordlichtshow entschädigte für die Unannehmlichkeiten. Am Steg trafen wir Odd Petter, den wir sowieso mal kennenlernen wollten. Er ist auch Fotograf und lebt in Henniungsvaer. Nett, mal zusammen mit Stativen in der Nacht zu stehen und zu erzählen:-) Wenn man aber zur Zeit hier jemanden im Freien kennenlernt, noch dazu in der Nacht, ist das schon interessant. Jeder ist so dick eingepackt, der Handschlag, je nach Wind auch in Handschuhe, Frisur „Mütze“, tief im Gesicht. Augenfarbe, nicht ausmachbar, da es dunkel ist. Aber, ich habe ein Gefühl dafür, wie große er ist.
Nordlichtfotografie und ein neugieriger Fuchs
Und gegen Ende dieses Fotoshootings gesellte sich noch ein Model zu uns, das unbedingt mit aufgenommen werden wollte: unser Fuchs. Er kam gemächlich herbeigetrollt und legte sich in kurzer Entfernung direkt vor unsere Kameras und so, dass wir nicht mal die Einstellung ändern mußte um ihn im Bild zu haben:-). So kamen wir zu, wenn auch etwas unscharfen, Fuchs-mit-Nordlicht-Bildern. Vielleicht hat er auch nur unser Verschwinden abgewartet, denn als wir zurückgingen, fing er an, die Wegmarkierungsstangen anzupinkeln.
blaue Stunde
Mond und Nordlicht – sogar das kann gelingen:-)
kleiner Fuchs unter Nordlicht – ganz kurz mit Lämpchen beleuchtet.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/02/GReichert-9121.jpg533800Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2011-02-11 15:07:572020-03-07 20:41:33Polarlightcenter in Laukvik – Nordlichtshow und ein neugieriger Fuchs
Sehr wechselhaft, extrem fotogen, das Wetter gestern. Aber, es wehte ein frischer Wind, sehr frisch. Wenn man sich nicht irgendwo windgeschützt hinstellen konnte, war es mehr als unangenehm. Ich stand am Strand, direkt dem Wind ausgesetzt. Hatte die Kamera auf dem Stativ, suchte das Filter. Natürlich kann ich die Filter nicht mit Handschuhen auf und ab drehen. Also, kurz mit bloßen Händen im Wind. Brr, nach nur wenigen Minuten habe ich kein Gefühl mehr in den Fingern gehabt. Trotzdem, diese Einstellung gefällt mir zu gut. Ich möchte eine kürzere Belichtungszeit haben, brauche ein anderes Filter. Nochmal Handschuhe ausziehen. Aua, jetzt tat es schon weh, wirklich weh. wie Blitze fuhr es mir duch die Finger. Ich spürte nicht mehr, wie ich die Filter schraube. Vorauslösung einstellen. Im Wind laufen mir die Tränen die Wange runter. Ich kann sie nicht wegwischen, meine Brille ist mir im Weg. Ich packe die Aufnahmen, würde gerne mehr machen. Aber, die Finger tun jetzt wirklich weh. Ich habe für solche Notfälle so ein Pad im Rucksack, bei denen man das Metallblättchen knickt und es dann wie von Magie Wärme abgibt. Nach dieser Wärme sehnen sich meine Finger jetzt. Nur, ich kann das Ding im Rucksack nicht mehr finden, die Finger sind zu kalt. Und so ein kleines Metallplätchen mit gefrorenen Fingern knicken? Unmöglich. Die Kids hatten die Finger entweder die ganze Zeit sicher in den Handschuhen, und sie hatten sich eine Windpause im Auto gegönnt. Noah half mir, das Pad spendete angenehme Wärme und nach nur wenigen Minuten war ich wieder bereit und konnte danach stundenlang fotografieren. Die Kinder schauten mir ins Gesicht: „Warum hast du denn Schnee auf der Wange?“ Da waren doch tatsächlich meine Tränen im Gesicht gefroren. Seltsames Gefühl. Und, wenn man mal eine Weile draußen unterwegs ist, fängt immer, jedesmal, die Nase an zu tropfen. Warum nur? Es ist jedesmal ein Phänomen. Ich bin nicht erkältet, und danach ist es auch immer wieder weg, nur draußen, da tropft es richtig!
Jedenfalls konnte ich gestern munter weitermachen im wechselhaften Wetter, es war klasse, als ich erstmal die Finger aufgetaut hatte!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/02/GReichert-8697.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-02-10 11:11:522017-08-13 14:20:31Gefrorene Tränen am Strand von Hov, Lofoten